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Irland: Lottoland stellt bedenkliches Ergebnis der neuesten Studie vor

Letztes Jahr hatte sich die irische Regierung für ein neues Glücksspielgesetz entschieden, beziehungsweise hierfür einen Entwurf vorgestellt. Das bedeutet, dass es noch kein neues Gesetz gibt. Trotzdem hat sich ein Glücksspielanbieter dafür entschieden, eine Umfrage durchzuführen. Mit dieser Umfrage wurde das Ziel verfolgt, die Bedenken gegenüber dem neuen Gesetz zu erkennen. Das Ergebnis der Umfrage zeigt ein eindeutiges Ergebnis.

Ein typisches Pub in Dublin.

Nicht nur Pubs sind für die irische Kultur bekannt – alle Bürger beteiligen sich gerne an Sportwetten, insbesondere an Pferderennen. Deshalb kommt die Idee der Regierung, den monatlichen Einsatz per Gesetz zu regulieren, nicht besonders gut an.(©Leonhard_Niederwimmer/Pixabay)

Das Ergebnis der Umfrage in Kurzform

Lottoland hat aufgrund des im letzten Jahr veröffentlichten Entwurfs eine Umfrage gestartet, um die Meinung der irischen Glücksspielfans zu erforschen. Diese seien mit vielen Punkten, die das neue Gesetz vorsieht, nicht einverstanden. So möchte die irische Regierung das Einsatzlimit stark regulieren. Solch eine Regulierung soll die Sicherheit aller Spieler erhöhen: Wird das Einsatzlimit drastisch reduziert, können die Spieler keinesfalls mehr hohe Einsätze tätigen. Generell würde mit einem Einsatzlimit vorgeschrieben, welche Summe pro Monat für Glücksspiele verwendet werden darf. Mit dieser Entscheidung waren 75 Prozent der befragten Glücksspielfans nicht einverstanden. Sie sind der Meinung, dass sie das Recht haben sollten, ein eigenes Limit zu definieren. Sie möchten sich nicht die Freiheit nehmen lassen, selbst über ihre Einsätze zu entscheiden.

Diese Meinung ist einerseits nachvollziehbar, doch leider zeigen weitere Antworten die Gefahren solch einer Meinung. Knapp 20 Prozent der befragten Personen gaben zu, dass sie zu illegalen Angeboten abwandern würden, bei denen es keine Einschränkung des Limits gibt. Somit würde das neue Gesetz das Gegenteil von dem erreichen, was die Regierung erzielen möchte. Schließlich bieten die meisten illegalen Anbieter keinen Schutz, da sie nicht lizenziert sind und somit auch nicht das geltende Gesetz einhalten. Sie müssen schließlich nicht befürchten, dass ihnen die Lizenz entzogen wird.

Generelle Regulierung der Glücksspiele wird befürwortet

Positiv am Ergebnis der kleinen Umfrage ist, dass die meisten Glücksspieler mit einer generellen Regulierung und somit mit einem neuen Glücksspielgesetz einverstanden sind. Ebenfalls befürworten die meisten von ihnen, dass in Irland eine Regulierungsbehörde entstehen soll. Diese soll die Bezeichnung Gambling Regulatory Authority of Ireland erhalten. Die Abkürzung hierfür lautet: GRAI. Lottoland sowie weitere Glücksspielanbieter sind ebenfalls mit der Erschaffung dieser Behörde einverstanden, wünschen sich jedoch eine engere Zusammenarbeit. Über eine engere Zusammenarbeit könne der Wunsch der Glücksspielfans besser erfüllt werden und es könnte verhindert werden, dass viele von ihnen zu illegalen Angeboten abwandern. Um das zu erreichen, wandte sich Lottolands Vizepräsident Mike Kirwan an die neue Regulierungsbehörde, um diese zu einer stärkeren Zusammenarbeit mit Branchenexperten zu motivieren. Nur so können negative Folgen des neuen Glücksspielgesetzes verhindert werden, während die Sicherheit beim Spielen erhöht wird.

Ähnlich sieht es auch die irische Bevölkerung, die der Umfrage zufolge mit einer Regulierung einverstanden ist, wenn sich dadurch die Sicherheit erhöht. Aber die persönliche Freiheit und eigene Entscheidungen möchte niemand beim Spielen verlieren. Wie sich die Befragten zur Idee äußerten, dass es in Zukunft keine Gratiswetten mehr geben darf, wurde von Lottoland nicht bekannt gegeben. Vielleicht befanden sich unter den 1.387 befragten Personen auch keine Wettfans, sondern nur Fans der klassischen Casinospiele. Wie diese repräsentative Gruppe der irischen Bevölkerung zu den weiteren Ideen der Regierung steht, wurde ebenfalls nicht ermittelt.

Diese Ideen hat die Regierung veröffentlicht

Die irische Regierung hat nicht nur die Idee, das Einsatzlimit per Gesetz zu regeln. Grundsätzlich versucht die Regierung wie alle anderen Regierungen auch, Minderjährige vor Glücksspielen zu beschützen. Deshalb wurde eine ebenso umfassende Einschränkung der Werbung für Glücksspiele beschlossen. Dieser Idee zufolge soll in der Zeit von 5:30 Uhr morgen bis 21 Uhr keine Glücksspielwerbung zu sehen sein. Dieses zeitliche Werbeverbot gilt jedoch nicht nur für das Fernsehen, sondern auch für das Radio. Ob es in Bezug auf das Internet ähnliche Ideen gibt, ist nicht eindeutig klar. Ähnlich verhält es sich mit Werbung im öffentlichen Raum, zum Beispiel auf Plakaten oder in Zeitungen. Die Regierung möchte mit dem Werbeverbot jedoch nicht nur Jugendliche und Kinder, sondern auch spielsüchtige Erwachsene schützen. Deshalb ist es denkbar, dass das Werbeverbot noch umfassender reguliert wird.

Das angedachte Verbot von Gratiswetten liegt ebenfalls daran, dass es in Irland relativ viele Spielsüchtige beziehungsweise Personen gibt, die ein unsicheres Spielen zeigen. Einer anderen Studie zufolge soll jeder 30. Bürger Probleme mit Glücksspielen haben. Um auch diese zu schützen, wurde über das Werbeverbot und das Verbot der Gratiswetten diskutiert. Diese Zahlen wurden erst im Oktober vom Wirtschafts- und Sozialforschungsinstitut veröffentlicht. Problematisch an diesen Zahlen ist, dass es sich laut dieser Studie um zehnmal so viele Personen handelt, die an einer Spielsucht leiden, als ursprünglich geschätzt wurde. Zugleich ermittelte diese Studie, dass von einer spielsüchtigen Person ungefähr 1.000 Euro pro Monat für Glücksspiele ausgegeben werden. Darin ist der Grund zu sehen, weshalb die irische Regierung ein gesetzliches Limit erschaffen möchte.

Interessante Antworten der Befragten

Im Rahmen der Studie des Wirtschafts- und Sozialforschungsinstituts durften die Befragten ebenfalls Antworten abgeben. Diese gaben klar zu verstehen, welche Spiele von den Spielsüchtigen genutzt werden und wie diese Spielmöglichkeiten von den Spielern gefunden wurden. In erster Linie sei die Werbung schuld, dass die Glücksspielfans immer wieder spielen. Somit ist erneut klar, weshalb die irische Regierung die Werbung so stark einschränken möchte. Doch welche Spiele sind in Irland am beliebtesten? Es sind nicht die Sportwetten, sondern Lotto und Rubbellose. Wetten stehen in Bezug auf die Beliebtheit an dritter Stelle, danach werden Spielautomaten und Casino-Spiele genutzt.

Um die irische Bevölkerung möglichst schnell zu schützen, möchte die Regierung noch in diesem Jahr das neue Glücksspielgesetz verabschieden. Ob dies angesichts des noch kurzen verbleibenden Jahres gelingt oder nicht, kann derzeit niemand abschätzen. Ebenfalls kann nicht abgeschätzt werden, ob die neue Umfrage, die von Lottoland in Auftrag gegeben wurde, die Entscheidung der Regierung beeinflussen wird oder nicht.

Der Beitrag wurde am 12.12.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern veröffentlicht.
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