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Studie beweist: Online Casinos in Österreich Gewinner der Pandemie

Die meisten werden dies bereits vermutet haben: Während der Corona-Pandemie generierten die meisten Glücksspielanbieter Verluste. Das lag natürlich in erster Linie an den monatelangen Schließungen, sodass viele Spieler das Angebot der Online Casinos nutzten. Wie sieht es aber mit den Konzernen aus, die nicht nur Casinos und Spielhallen vor Ort anbieten, sondern auch online tätig sind?

Ein Spielautomat, dessen drei Walzen auf Triple Diamond stehen.

Während die Online Glücksspiele in Österreich einen Aufschwung erleben, leiden Spielhallen und Casinos vor Ort unter Umsatzeinbußen. (©vineszoocontact/Pixabay)

Novomatic während der Pandemie stark angeschlagen

Der große Konzern Novomatic musste ebenfalls mit den Konsequenzen der Pandemie leben. Das führte bei diesem Konzern dazu, dass mehr als 100 Mitarbeiter entlassen werden mussten. Experten zufolge könnten die Umsatzeinbußen auch mit der Ibiza-Affäre zusammenhängen. Diese hat den Ruf des Unternehmens geschadet, weshalb sich auch aus diesem Grund einige Spieler zurückzogen. Veröffentlichungen des Konzerns zufolge sank der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 um 36 Prozent ab. Das führte zu einem Verlust von 108 Millionen Euro.

Für Novomatic lag das Problem hauptsächlich darin, dass es international tätig ist und somit von allen Lockdowns getroffen wurde. So sank der Umsatz im Bereich der Glücksspieltechnologie um 35 Prozent. Glücksspieltechnologie bedeutet in diesem Zusammenhang die Produktion von Spielautomaten und Terminals. Für das Kalenderjahr 2020 meldete Novomatic im Rahmen seines Geschäftsberichtes einen Verlust von 262,8 Millionen Euro. Der detaillierte Bericht ist äußerst interessant, da der größte Verlust in den Ländern Deutschland und Italien verzeichnet wurde.

Wie die neueste Studie beweist, konnte Novomatic nur im Onlinesektor seinen Umsatz steigern, und zwar um 58,3 Millionen Euro.

Laut Studie konnten nur Online Glücksspiele Gewinne verbuchen

Das Wiener Marktforschungsunternehmen Branchenradar kam zu dem Schluss, dass Glücksspielanbieter, darunter auch landbasierte Spielhallen und Wettbüros, einen Umsatzrückgang von 1,66 Milliarden Euro erlitten haben. An diesen Zahlen sind nicht nur die Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie Schuld, sondern auch die Aussetzung der Sportereignisse. Man möge denken, dass auch die Online Buchmacher einen Verlust erlitten, nachdem aufgrund der fehlenden Spiele auch hier keine Wetten vorgenommen wurden. Über diesen Sektor gibt es jedoch keine Erkenntnisse.

Branchenradar konnte jedoch ermitteln, dass Online Casinos mit Novoline Slots und andere Internet Spielotheken bezüglich ihrer Beliebtheit Gewinne verbuchen konnten. Während der Corona-Pandemie stieg der Anteil der Online Casinos im Vergleich zu den Glücksspielen vor Ort erheblich an. Die Differenz beider Bereiche liegt nur noch bei 10 Prozent. Insgesamt betrachtet stieg der Umsatz der Online Glücksspiele um 7,5 Prozent an. Dieses Ergebnis fand Branchenradar sehr ungewöhnlich, da in Österreich lediglich Novomatic und Casinos Austria Online Glücksspiele anbieten dürfen. Nachdem deren Umsatz im Online Bereich leicht angestiegen war, stellt sich die Frage, wie die Zahlen zustande kommen.

Ebenfalls ein Anstieg wurde im Lotteriebereich verzeichnet. Hier stiegen die Umsätze um 1,2 Prozent an und erreichten einen Umsatz von 680 Millionen Euro. Es wird sogar vermutet, dass die Einnahmen im Lotteriebereich im Jahr 2021 noch steigen werden.

Spielbanken vor Ort von stärksten Umsatzeinbrüchen betroffen

Laut der neuesten Studie erlitten die Spielbanken vor Ort den größten Umsatzeinbruch. Hier sank der Umsatz um 39 Prozent ab, und zwar auf 516 Millionen Euro. Der Grund lag nicht nur in den Lockdowns. Der Umsatz sank auch während der geöffneten Zeiten ab, da Reisebeschränkungen zu einer geringeren Gästeanzahl führten.

Einen etwas geringeren Umsatzverlust verbuchten die Spielautomaten, die zum Beispiel in Bars stehen. Dieses kleine Glücksspiel wurde von Einheimischen genutzt, weshalb hier der Umsatz weniger stark einbrach: 30,5 Prozent betrug der Umsatzrückgang im Jahr 2019. Das bedeutet jedoch nicht, dass in Österreich weniger Glücksspiele genossen wurden. Österreich kämpft seit Jahren gegen das illegale Glücksspiel an, das sich ständig ausweitet. In diesem Bereich wurde eine Umsatzsteigerung von 16 Prozent festgestellt. Zu beachten ist, dass es sich hierbei nur um die ermittelten illegalen Spiele handelt. Alle nicht ermittelten Glücksspiele befinden sich nicht in diesen Zahlen.

Der Bereich Sportwetten beweist erneut, dass sich die Spiele auf das Internet verlagern. So konnten die Wettbüros nur einen Umsatzrückgang von 13,3 Prozent ermitteln, während die integrierten Spielautomaten vor Ort mit einem Umsatzrückgang von 36 Prozent zurecht kommen müssen.

Diese Entwicklungen blieben in Österreich nicht nur nicht unbemerkt. Sie sind der Grund, weshalb es in Österreich eine Reform des Glücksspiels gibt.

Reform des Glücksspiels angestrebt

Als Hotspots des illegalen Glücksspiels gelten die Städte Salzburg, Wels und Wien. Zwar ist die Polizei während ihrer Razzien immer erfolgreicher, aber leider entstehen sofort an einer anderen Stelle neue illegale Glücksspiele. Aus diesem Grund hatte die Regierung die Idee entwickelt, stärker mit der Polizei zusammenzuarbeiten und ein Gesetz zu erschaffen, aufgrund dessen Glücksspiele bestraft werden können.

Ferner möchte Österreich eine eigene Glücksspielbehörde ins Leben rufen. Der Grund liegt in der Ibiza-Affäre. Um solche Situationen für die Zukunft zu vermeiden, soll das Glücksspiel komplett von der Regierung getrennt werden. Zugleich soll das neue Glücksspielgesetz illegale Angebote verhindern. Novomatic und Casinos Austria freuen sich nicht uneingeschränkt über die neuen Gesetze, da diese einige Nachteile mit sich bringen. Insbesondere für Casinos Austria bedeutet es, dass sie zahlreiche Terminals abbauen müssen.

Der Beitrag wurde am 16.6.2021 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
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