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888 UK Limited muss knapp 10 Millionen GBP an Strafe zahlen

Glücksspielaufsichtsbehörden sind nicht nur dafür zuständig, neue Lizenzen auszustellen. Eine Glücksspielaufsichtsbehörde muss kontrollieren, ob die lizenzierten Glücksspielkonzerne die gültigen Gesetze und Vorschriften einhalten. Ist dies nicht der Fall, kann eine Geldstrafe oder der Entzug einer Lizenz drohen. Der Glücksspielkonzern 888 UK Limited wurde von der britischen Aufsichtsbehörde abgestraft und muss nun knapp 10 Millionen GBP bezahlen.

Auf drei 50-Euro-Scheinen liegt ein Gerichtshammer.

Die britische Aufsichtsbehörde UKGC sprach gegen den Glücksspielkonzern 888 UK Limited eine Geldstrafe wegen wiederholter Verstöße gegen die Spielersicherheit aus. (©succo/Pixabay)

Verstoß gegen Geldwäsche und Spielerschutz festgestellt

Eine Strafe in Höhe von über 9 Millionen GBP wird nicht allzu oft ausgesprochen. Wird solch eine hohe Strafe gegen einen Glücksspielkonzern verhängt, müssen gravierende Vergehen vorliegen. Im aktuellen Fall handelt es sich um die höchste Strafe, die von der britischen Aufsichtsbehörde jemals ausgesprochen wurde. Deshalb stellt sich die Frage, was der Glücksspielkonzern 888 UK Limited angestellt hat, um mit solch einer hohen Geldstrafe belegt zu werden. Einer öffentlichen Nachricht zufolge hat der betroffene Glücksspielkonzern insgesamt gegen zwölf Regeln verstoßen.

In erster Linie handelt es sich um Verstöße gegen die Spielersicherheit. So hat der Glücksspielkonzern erst eingegriffen, wenn ein Spieler mehr als 40.000 GBP eingezahlt hat. Dem aktuellen Gesetz zufolge hätte eine Überprüfung der Geldquelle viel früher erfolgen müssen. Zudem war es einigen Spielern möglich, eine hohe Summe zu verlieren, bis 888 UK Limited eingegriffen hat. Viel schwerer wiegt jedoch der Vorwurf, dass einem Spieler ein Einzahlungslimit von 1300 GBP gewährt wurde, obwohl er ein Einkommen von 1400 GBP pro Monat hatte. In diesem Fall hätte definitiv das Einzahlungslimit nicht gewährt werden dürfen.

Spieler konnten mehrere Konten eröffnen

Abgesehen von einem unangemessenen Einsatzlimit konnten Spieler zum Beispiel mehrere Konten eröffnen. Es wurde ein Fall bekannt, bei dem ein Spieler insgesamt 11 Konten eröffnen konnte, obwohl er ein problematisches Verhalten aufwies. Lediglich eines von allen Konten wurde vom Glücksspielanbieter gesperrt. Dem Konzern wird zudem vorgeworfen, dass in der Regel mit den problematischen Spielern der Kontakt nur per E-Mail gesucht wurde. Zugleich wird bemängelt, dass in den E-Mails die Kunden nur auf ihr Verhalten hingewiesen, aber keine Konsequenzen angedroht wurden.

Generell wird dem Glücksspielunternehmen vorgeworfen, dass zu spät oder gar nicht reagiert wurde. In den meisten Fällen wurde der Spieler zwar auf sein Verhalten hingewiesen, es gab jedoch keine Konsequenzen, dank derer der Spieler geschützt worden wäre. So war es für einen Spieler möglich, dass er innerhalb von sechs Wochen 37.000 GBP verspielt hat. Hier hätte der Glücksspielanbieter viel früher einwirken müssen.

Zusätzlich zum fehlenden Spielerschutz wird dem Unternehmen vorgeworfen, dass er die Vorschriften bezüglich Geldwäsche nicht eingehalten hat. Zahlt ein Spieler eine sehr hohe Summe ein, muss überprüft werden, woher das Geld stammt. Das hat besagtes Unternehmen versäumt, weshalb es einem Spieler möglich war, innerhalb von einem halben Jahr mehr als 65.000 GBP einzuzahlen. Die Herkunft des Geldes wurde nicht überprüft.

Glücksspielunternehmen wird Wiederholungstat vorgeworfen

Die britische Glücksspielaufsichtsbehörde gibt zu, dass die aktuell festgesetzte Summe die höchste Summe darstellt, die bisher verhängt wurde. Das hat zum einem mit der Anzahl der festgestellten Verstöße zu tun. Auf der anderen Seite wurde bei diesem Glücksspielanbieter nicht zum ersten Mal ein Verstoß gegen das geltende Gesetz festgestellt. Bereits im Jahr 2017 wurden Verstöße festgestellt. Damals erhielt der Konzern eine Strafe in Höhe von knapp 8 Millionen GBP.

All dies führt dazu, dass die britische Aufsichtsbehörde darüber nachdenkt, 888 UK Limited die Lizenz zu entziehen. Im Grunde genommen hätte die Geldstrafe im Jahr 2017 dazu führen müssen, dass die Vorschriften des aktuellen Gesetzes eingehalten werden. Wird ein Glücksspielunternehmen jedoch mehrmals auffällig und verstößt er öfter gegen geltende Vorschriften, zieht dies häufig den Entzug der Lizenz nach sich. Immerhin stellt die erste Geldstrafe auch eine Abmahnung dar und sollte dazu führen, dass in Zukunft das Gesetz eingehalten wird. Die Casinos mit EU-Lizenz halten sich mehrheitlich an diese Vorgaben, denn ein Entzug der Lizenz hätte verheerende Folgen für einen Anbieter.

Im vorliegenden Fall handelt es sich nicht nur um eine Wiederholung. Die Anzahl der festgestellten Verstöße ist relativ hoch und umfasst nicht nur die Spielersicherheit, sondern auch Vorwürfe bezüglich Geldwäsche. Die britische Aufsichtsbehörde hat nun klar zu verstehen gegeben, dass es im nächsten Fall von Verstößen zu einem Entzug der Lizenz kommen kann.

Reaktionen von 888 UK Limited erfolgten zu spät

Abgesehen davon, dass die Reaktion des Glücksspielunternehmens gar nicht erfolgte, wird dem Unternehmen ein zeitverzögertes Verhalten vorgeworfen. So muss bei einer zu hohen Summe innerhalb von 10 Tagen überprüft werden, woher das eingezahlte Geld stammt. Der abgemahnte Konzern hat zum Teil erst drei Wochen nach Ablauf der 10-Tages-Frist reagiert. All diese Vergehen führten dazu, dass eine so hohe Geldstrafe ausgesprochen wurde.

Zusätzlich zur Geldstrafe wurde dem Unternehmen eine weitere Maßnahme auferlegt. Das Unternehmen muss innerhalb der nächsten zwölf Monate eine Überprüfung vornehmen lassen, anhand derer das Einhalten der gesetzlichen Vorschriften überprüft werden soll. Im Fokus stehen hierbei die Themen Geldwäsche und soziale Verantwortung. Gegen beides hat laut britischer Aufsichtsbehörde das Unternehmen verstoßen. Zugleich muss der Glücksspielkonzern in nächster Zeit enger mit der Aufsichtsbehörde zusammenarbeiten und geeignete Maßnahmen entwickeln, um die festgestellten Probleme zu beheben.

888 einer der größte Online Glücksspielanbieter weltweit

Das Online Casino 888.com wurde im Jahr 1997 gegründet und hat seinen Sitz auf Gibraltar. Seit der Gründung wuchs das Unternehmen stark an und ist inzwischen weltweit tätig. Neuesten Zahlen zufolge hat der Glücksspielkonzern mehr als 25 Millionen Kunden. Zudem erhielt dieser Konzern in den letzten Jahren einige Auszeichnungen, unter anderem den Gaming Intelligence Awards.

Zum Sortiment von 888.com zählen nicht nur klassische Casinospiele. Der Konzern betätigt sich auch als Buchmacher und bietet eine eigene Plattform für Pokerfans an. Allerdings ist es auch möglich, Casinospiele und Poker auf einer Plattform zu genießen – hierfür wurde 888.com ins Leben gerufen. Für Deutschland wurde ein separates Online Casino erschaffen, das nur die für Deutschland erlaubten Spiele anbietet.

Der Beitrag wurde am 11.3.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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