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Blackstone bald neuer Besitzer der Crown Casinos

Nach mehreren Monaten und nach einigen Angeboten ist es Blackstone nun gelungen, dass die Geschäftsführung von Crown Casinos das aktuelle Kaufangebot angenommen hat. Hierfür muss Blackstone 8,9 Milliarden AUD bezahlen – eine Summe, die den aktuellen Börsenwert überschreitet. Wann der Kauf abgeschlossen sein wird, wurde nicht verraten. Immerhin müssen die Aktionäre noch abstimmen.

Der Hotelturm vom Crown Casino in Melbourne.

Die Crown Casinos in Australien könnten bald den Eigentümer wechseln und Blackstone gehören. Das letzte Kaufangebot wurde vom Vorstand angenommen. (©torcasiojohn/Pixabay)

Blackstone besitzt seit Jahren 10 Prozent von Crown

Blackstone ist ein Investmentunternehmen, das seinen Sitz in New York hat. Eigenen Aussagen zufolge arbeitet das Unternehmen im Auftrag von Pensionsfonds, privaten Anlegern und großen Konzernen. Zudem ist Blackstone weltweit aktiv und investiert in Immobilien, Kredit- und Hedgefonds, in Infrastruktur und Versicherungen. Ferner ist Blackstone stolz darauf, dass das Unternehmen lokale Betriebe unterstützt.

Allerdings investiert Blackstone seit Jahren auch in die Glücksspielbranche. Deshalb besitzt das Unternehmen nicht nur zehn Prozent der Aktien von Crown Casinos im Aktiendepot. Der Einstieg in die Glücksspielbranche begann 2019, als Blackstone in Casinos von MGM in Las Vegas und in das Bellagio Hotel investierte. Das Kaufinteresse an Crown Casinos besteht seit einem Jahr. Um den Zuschlag für den Kauf zu erhalten, musste Blackstone vier Angebote abgeben. Damit konnte der Konzern jedoch Mitbewerber aus dem Rennen schlagen.

Blackstone erhielt Unterstützung von Großaktionären

Den Erfolg über den Zuschlag kann sich Blackstone jedoch nicht allein zuschreiben. Öffentlichen Pressemeldungen zufolge haben Großaktionäre wie beispielsweise Perpetual im Januar ihre Unterstützung angeboten. Dieser Großaktionär war mit dem vorletzten Angebot scheinbar zufrieden, während Crowns Vorstand zu verstehen gab, dass Blackstone sein Angebot nochmals erhöhen müsse. Würde es aus finanzieller Sicht stimmen, würde der Vorstand von Crown den Aktionären nahelegen, das Kaufangebot zu übernehmen.

Nun war es soweit und Blackstone hat das letzte Angebot nochmals überarbeitet und einen Preis von 8,9 Milliarden AUD angeboten. Umgerechnet bot Blackstone einen Aktienpreis von 13 AUD. Dieser Betrag übersteigt den Aktienwert, der zum Zeitpunkt des Angebots vorlag. Auf diese Nachricht reagierte die Börse derart, dass die Aktienwerte tatsächlich anstiegen. Zum Börsenschluss hatten die Crown Aktien einen Wert von 12,50 AUD.

James Packer, dem der Crown Konzern von seinem Vater übergeben wurde, besitzt im Moment 37 Prozent der Crown Casinos. Auch er hat öffentlich bekanntgegeben, dass er mit dem Preis von Blackstone zufrieden ist und wahrscheinlich zustimmen wird. Mit dieser Beteiligung wiegt seine Stimme nicht nur entsprechend, Packer würde durch den Verkauf mehr als zwei Milliarden AUD erhalten.

Crown Casinos kämpft weiterhin um seinen Ruf

Crown Casinos gerieten in den letzten Jahren immer wieder in negative Schlagzeilen. In erster Linie lag dies am Vorwurf der Geldwäsche. Reiche Spieler sind von Junket-Operators nach Australien gelockt worden, um dort hohe Summen einzusetzen. Woher die sogenannten VIP-Kunden ihr Geld hatten, wurde von Crown nicht untersucht. Das hätte jedoch geschehen müssen. Ein weiteres Problem lag darin, dass es sich um Personen chinesischer Staatsangehörigkeit handelte. Diese hätten gar nicht nach Australien einreisen dürfen, um dort zu spielen.

Im Laufe der Untersuchungen wurden die Vorwürfe bestätigt, weshalb es zu einem schnellen Wechsel in der Geschäftsführung kam. Dies betraf auch Ken Barton, der letztes Jahr im Februar seinen Posten als CEO aufgab. Dieser Posten wurde kurzfristig mit der ehemaligen Ministerin Helen Coonan besetzt. Unter ihrer Führung konnte sich Crown ein Stück weit den ehemaligen guten Ruf wiedererlangen. Zumindest wurden die aufgrund der Ermittlungen festgelegten neuen Vorschriften weitgehend eingehalten.

So könnte es bald so weit sein, dass Crown Casinos die Lizenz für das neu erbaute Casino in Barangaroo zurück bekommt. Der Entzug der Lizenz zählte zu den Strafen, die dem Konzern aufgrund der Ermittlungsergebnisse auferlegt wurden. Dass Crown nun damit rechnet, sein Casino öffnen zu können bestätigt, dass sich Crown in der letzten Zeit positiv verhalten hat.

Wann könnte die Übernahme erfolgen?

Ein Zeitpunkt für die Übernahme wurde noch nicht festlegt. Das liegt natürlich auch daran, dass die Aktionäre erst im nächsten Quartal über das Kaufangebot abstimmen werden. Erst nach der Abstimmung können alle weiteren Details besprochen werden. Ferner dauert es immer relativ lange, wenn ein großer Konzern fusioniert oder übernommen wird. Zahlreiche Behördengänge ziehen die Übernahme in die Länge. Experten gehen davon aus, dass sich der Vorgang bis Ende des Jahres ziehen könnte, aber dennoch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann.

Wer als CEO eingesetzt wird und die Geschäfte leiten wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Der aktuelle CEO ist noch nicht lange im Amt, wird jedoch aufgrund seines Arbeitsvertrages höchstwahrscheinlich den Posten nicht weiterführen. Laut diesem Arbeitsvertrag wurde dem CEO McCann ein Bonus versprochen, wenn ein Verkauf von Crown Casinos unter seiner Leitung zustande kommt. Der Bonus beträgt offiziellen Meldungen zufolge mehr als zwei Milliarden US-Dollar.

Crown Casinos bestehen seit 1994

Alle Crown Casinos stehen im Besitz der Crown Resorts Limited, die ihren Sitz in Australien hat. Im Jahr 1994 wurde das erste Casino gegründet, und zwar das Crown Melbourne. Später kamen weitere Casinos und Hotels dazu. Das Casino in Melbourne ist nicht nur sehr groß, es fällt nach wie vor aufgrund seiner Architektur auf und kann als Wahrzeichen am Fluss Yarra bezeichnet werden. Zudem ist es aufgrund seiner Größe eines der größten Casinos weltweit.

James Packer wurde der Eigentümer von Crown Casinos, da ihm dieser Konzern von seinem Vater übergeben wurde. Wird nun Crown Casinos verkauft, geht eine lange Familiengeschichte zu Ende. Experten könnten diese Entwicklung womöglich vorausgehen haben, nachdem sich Packer im Jahr 2016 von allen Geschäften zurückzog. Ferner gab es 2018 Ermittlungen gegen Packer, die jedoch nichts mit den Crown Casinos zu tun hatten. Die Ermittlungen gegen Crown hingegen zogen sich über einen langen Zeitraum hinweg und haben dem Ruf des Konzerns erheblich geschadet. Auch deshalb wird ein Eigentumswechsel von Experten als sinnvoll betrachtet. Womöglich sehen wir auch eine Entwicklung von sicheren Online Glücksspielen durch den Eigentumswechsel.

Der Beitrag wurde am 23.2.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , , veröffentlicht.
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