Startseite

Frankreich: EGBA verlangt erweiterte Glücksspielregulierung

Jedes Land sagt dem illegalen Glücksspielmarkt den Kampf an, nachdem solche Anbieter keine Glücksspielsteuer zahlen und den Spielern bei Weitem keine so hohe Sicherheit bieten wie lizenzierte Anbieter. Trotzdem gibt es immer noch europäische Länder, die noch nicht über eine ausreichende Regulierung verfügen: Frankreich ist ein gutes Beispiel, weshalb sich nun der Europäische Glücksspielverband einschaltet und an die französische Regierung einige Forderungen stellt.

Der Eifelturm – Wahrzeichen von Frankreichs Hauptstadt.

Einer Studie zufolge liegt in Frankreich der größte illegale Online-Glücksspielmarkt der EU vor. Aus diesem Grund fordert der EGAB die französische Regierung auf, auch Online-Casinos zu erlauben. (©nuno_lopes/Pixabay)

Frankreich: Größter illegaler Glücksspielmarkt in Europa

Wie so oft, wurde auch im vorliegenden Fall über eine Studie herausgefunden, dass in Frankreich ein enorm großer Glücksspielmarkt besteht, der noch nicht reguliert wurde. Das stellt definitiv ein großes Problem dar, nachdem die Spieler bei einem illegalen Glücksspielanbieter in der Regel keine so hohe Sicherheit vorfinden wie einem lizenzierten Anbieter. Allerdings trifft dies natürlich nicht immer zu, nachdem oft ein weltweit agierendes Glücksspielunternehmen von anderen Ländern eine Lizenz besitzt, aber nicht in dem betroffenen Land. Das bezeugt jedoch, dass nicht jedes Unternehmen ohne Lizenz eine zu geringe Sicherheit bietet. In Frankreich liegt es jedoch so, dass der illegale Online-Glücksspielmarkt fast die Hälfte an Umsätzen generiert, den der legalisierte Online-Glücksspielmarkt erreicht.

Im Detail bedeutet es, dass laut einer Studie der neuen französischen Glücksspielbehörde der illegale Glücksspielmarkt einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erzielt. Somit besitzt Frankreich den größten illegalen Glücksspielmarkt von Europa. Allerdings betrifft es nur Online-Glücksspiele, da diese in Frankreich noch nicht reguliert sind. Das wiederum führt dazu, dass die europäische Glücksspielbehörde vom EGBA aufgefordert wurde, auch den Online-Glücksspielmarkt zu regulieren. Das wäre die einzige Möglichkeit, den illegalen Glücksspielmarkt einzudämmen. Bis heute sind Online-Casinos in Frankreich verboten, weshalb es zu einer hohen Anzahl nicht lizenzierter Online-Casinos kam. Der EGBA vertritt die Meinung, dass sich die Anzahl illegaler Online-Casinos reduziert, wenn diese vom Staat erlaubt und lizenziert werden. Anschließend könnten alle Glücksspielfans in Frankreich zu sicheren Online-Casinos greifen.

Häufigkeit des Spielens führt zu Bedenken

Die von der französischen Glücksspielbehörde in Auftrag gegebene Studie ergab nicht nur die oben erwähnte Summe, die von illegalen Online-Casinos pro Jahr erzielt wird. Die Studie ermittelte darüber hinaus, dass in Frankreich drei Millionen Personen mindestens einmal im Monat ein Online-Casino verwenden. Wie bereits erwähnt, muss es sich hierbei nicht immer um unsichere Anbieter handeln, nachdem kein Glücksspielunternehmen die Chance hat, überhaupt eine Lizenz zu beantragen. Es ergaben sich jedoch weitere Fakten, die beim EGBA zu Bedenken führen: Ungefähr 79 Prozent des Umsatzes, der auf dem illegalen Glücksspielmarkt stattfindet, stammt von Hochrisikospielern. Exakt dieses Ergebnis führt beim EGBA zu den erheblichen Bedenken. Exakt diese Spieler sind generell einem hohen Risiko ausgesetzt, hohe Verluste zu erleiden. Wenn sie sich jedoch an nicht lizenzierte Online-Casinos wenden, erhöht sich die Gefahr, einen hohen Verlust zu erleiden, da diese Anbieter nicht die erforderliche Sicherheit bieten.

Aus diesem Grund wandte sich der EGBA an die französische Regierung und bat diese, ihr bisheriges Lizenzsystem zu überdenken. Der EGBA schlug vor, dass die französische Regierung – wie andere Länder auch – zu einem Multilizenzierungsmodell greifen sollen. Jenes würde die Sicherheit der Spieler deutlich erhöhen, wenn zum Beispiel die Glücksspielanbieter eine Online-Lizenz erhalten, die auch ein Casino oder eine Spielhalle vor Ort betreiben. Der EGBA zufolge wäre solch ein Lizenzsystem die sicherste Möglichkeit, den Schwarzmarkt einzudämmen. Die legalen Online Casinos in Deutschland besitzen bereits die Möglichkeit einer einfachen Lizensierung.

Zahlreiche Vorteile eines lizenzierten Online

In der eigenen Pressemitteilung weist der EGBA darauf hin, dass ein regulierter Online-Glücksspielmarkt zahlreiche Vorteile mit sich bringt. So würden sich zum Beispiel die Steuereinnahmen erhöhen, nachdem selbstverständlich Betreiber von Online-Casinos ohne Lizenz keine Steuer bezahlen. Sobald ein Online-Casino lizenziert wurde, würde dieses Unternehmen auch Glücksspielsteuer bezahlen. Abgesehen hiervon hätten die Spieler dann die Möglichkeit, ein Online-Casino zu nutzen, das sich an die in Frankreich gültigen Gesetze halten muss. Diese führen zu einem bestimmten Grad an Sicherheit, sodass sich das Risiko allzu hoher Verluste verringert. Solange Online-Casinos in Frankreich nicht erlaubt sind, müssen die Glücksspielfans zwangsweise zu den nicht lizenzierten Casinos greifen, die beispielsweise keine Limits festsetzen und so der Spieler sein gesamtes Vermögen verspielen könnte.

Bislang ist es in Frankreich so, dass es zwar die Chance gibt, Online-Glücksspiele zu nutzen. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um Poker und um Sportwetten. Eine Regulierung von klassischen Casinospielen wie Roulette und Slots fehlt immer noch. Angesichts dessen, dass in Frankreich jedes Jahr ungefähr 13 Milliarden Euro für Glücksspiele ausgegeben wird, würde sich eine Regulierung von Online-Casinos definitiv lohnen. Immerhin werden bereits jetzt knapp drei Milliarden Euro für Online-Glücksspiele ausgeben, die jedoch, wie bereits erwähnt, lediglich Sportwetten und Poker umfassen. Nachdem im Rahmen der Studie 11.000 Personen befragt wurden, handelt es sich um ein repräsentatives Ergebnis.

Die Aufgaben des EGBAs

Viele mögen sich die Frage stellen, weshalb der EGBA die Forderungen an Frankreich stellt. Hierfür gibt es mehrere Gründe. So vertritt der EGBA seit mehreren Jahren seine eigenen Mitglieder, die aus zahlreichen Glücksspielunternehmen bestehen. Hierunter befinden sich viele Unternehmen, die weltweit agieren und dementsprechend bekannt sind. Jene Unternehmen bieten daher immer ein hohes Maß an Sicherheit, dürfen aber trotzdem ihr Sortiment nicht in Frankreich anbieten. Sobald Frankreich die Regulierung des Online-Glücksspielmarktes ausdehnen würde, könnten diese Unternehmen ihre Spiele präsentieren und der illegale Glücksspielmarkt würde zurückgedrängt werden. Das zeigt deutlich die Eigeninteressen des EGBAs, wenn dieser Forderungen nach einer Regulierung stellt.

Auf der anderen Seite vertritt der EGBA nicht nur seine Mitglieder, er legt seit jeher höchsten Wert auf einen sicheren Glücksspielmarkt. Deshalb bemühen sich alle Mitglieder selbstständig darum, neue Sicherheitsmaßnahmen zu kreieren und in die eigenen Casinos zu integrieren. Teilweise gelang es dem EGBA dadurch, Vorschläge an Regierungen abzugeben, die in der Tat anschließend umgesetzt wurden. Um das zu erzielen, arbeitet der EGBA auch mit weiteren Behörden zusammen, die EU-weit tätig sind. All das soll dazu führen, dass grundsätzlich eine hohe Sicherheit beim Spielen entsteht, und zwar in allen Ländern der EU.

Der Beitrag wurde am 28.12.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
News teilen: