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GambleAware: Neue Studie rückt Frauen in den Fokus

Immer wieder werden Studien in Auftrag gegeben, um das Verhalten von Glücksspielern zu ermitteln und aufgrund dieser gewonnenen Erkenntnisse Änderungen in Glücksspielgesetzen voranzutreiben. Dahinter steht immer das gleiche Ziel: Den Schutz der Spieler zu erhöhen. In der neuesten Studie von Gamble Aware rückten Frauen in den Vordergrund, nachdem diese Spielergruppe scheinbar bei Studien bislang vernachlässigt wurde.

Eine Frauenhand hält mehrere Chips und ist kurz davor, sie auf einem Roulettetisch einzusetzen.

Eine professionelle Unterstützung zur Behebung von Glücksspielen setzt voraus, die Gründe für das Spielen zu kennen. Deshalb wurde in Großbritannien eine neue Studie durchgeführt, die sich mit der Spielmotivation von Frauen beschäftigte. (©psbitnev/Pixabay)

Hintergrund zur Durchführung der Studie

Die Studie, deren Ergebnisse vor Kurzem als Pressemitteilung bekannt gegeben wurden, fand in Zusammenarbeit mit GambleAware, IFF Research, der University of Bristol und Gamcare statt. Das Ziel lag darin, zu ermitteln, warum immer mehr Frauen in Großbritannien zu Glücksspielen greifen und zu welchen Schäden dies führen kann. Scheinbar waren die Beteiligten der Meinung, dass das Spielverhalten dieser Personengruppe noch nicht ausgiebig genug ermittelt und analysiert wurde. Aus diesem Grund heraus fand die Studie über britische Frauen statt, die an Glücksspielen teilnehmen. Ein weiterer Grund der Studie lag darin, dass inzwischen herausgefunden wurde, dass inzwischen fast genauso viele Frauen wie Männer spielen. Bislang gingen auch Experten davon aus, dass mehr Männer als Frauen spielen.

Interessanterweise führen oben erwähnte Unternehmen vor der Bekanntgabe der Gründe an, dass viele Frauen nicht den Begriff Glücksspiel verwenden. Aus diesem Grund heraus war bis zur Durchführung der Studie gar nicht bewusst, dass Frauen Glücksspiele nutzen. Angeblich verwendeten sie andere Ausdrücke, denen zufolge niemand erahnen konnte, dass Glücksspiele im Spiel waren. Das waren die Hauptgründe, warum überhaupt die Studie durchgeführt wurde. Die Ergebnisse, weshalb Frauen Glücksspiele nutzen, ist ebenso interessant wie die Gründe, weshalb die Studie durchgeführt wurde.

Analyse über Spielgründe

Es gibt einen Hauptgrund, weshalb die meisten Spieler spielen: Sie möchten damit Geld verdienen. Das sahen zumindest die Experten bislang so und das wurde auch über frühere Studien ermittelt: Seit der Coronapandemie mit vielen Lockdowns, Kurzarbeit und teilweise Jobverlust haben viele Personen versucht, ihr Gehalt aufzubessern. Abgesehen hiervon gibt es auch in Großbritannien die Inflation und diese ist ein weiterer Grund, weshalb viele zu Glücksspielen greifen, die bisher noch nicht gespielt hatten. Somit scheint der finanzielle Grund der Hauptgrund zu sein, weshalb viele Spieler immer wieder bei seriösen Online-Casinos, Buchmachern und bei Glücksspielstätten vor Ort ihr Glück versuchen. Die Studie, weshalb Frauen spielen, ermittelte jedoch weitere Gründe:

Psychologische Gründe wurden ebenfalls angegeben. So versuchen viele Frauen, mit Glücksspielen ihre Zeit zu vertreiben oder gar Stress abzubauen. Abgesehen davon suchen viele eine positive Emotion, indem sie Glücksspiele spielen. Die Suche nach positiven Emotionen stand laut Studie über dem Wunsch, negative Emotionen loszuwerden. So suchen viele zum Beispiel den Nervenkitzel und die Aufregung. Deshalb haben viele den Wunsch nach positiven Emotionen als Hauptmotivation für das Spielen angegeben.

Ein weiterer Grund mag etwas verwundern: Viele Frauen gaben an, dass sie damit soziale Wünsche erfüllen möchten. So scheinen viele den Kontakt zu ihren Freunden aufrechtzuerhalten, wenn sie spielen. Ebenso wurde erwähnt, dass durch das Spielen neue Beziehungen entstehen.

Werbung stellt ebenfalls Grund fürs Spielen dar

Der vierte Punkt, weshalb viele Frauen zu Glücksspielen greifen, spiegelt die Meinung vieler Experten wider: Glücksspielwerbung motiviert sehr viele Personen zum Spielen und kann dazu beitragen, dass diejenigen, die noch nie gespielt haben, plötzlich spielen. Zumindest die Frauen unter den Spielern in Großbritannien haben bei der Befragung angegeben, dass insbesondere weibliche Prominente dazu beitragen würden, dass sie mit dem Spielen beginnen. Gleiches trifft auf die Kampagnen zu, die sich direkt und gezielt an Frauen wenden. An dieser Stelle zeigt sich auch, warum die Studie in Auftrag gegeben wurde: Es soll der Pressemitteilung zufolge weitere Untersuchungen geben, wie insbesondere auf die Motivation durch Werbung in Zukunft eingegangen werden könnte.

Die aktuelle CCO von GambleAware, Anna Hargrave, äußerte dahingehend wie folgt: GambleAware ist besonders darüber besorgt, dass Frauen aufgrund von Werbung und Marketing zum Spielen beginnen oder vermehrt spielen. Deshalb werden sie intern prüfen, wie sie mit dieser Erkenntnis umgehen und welche Lösungen sie entwickeln können. Grundsätzlich sei nach der Studie nun klar, weshalb Frauen spielen. Problematisch hierbei ist, dass es auch bei Frauen zu Glücksspielschäden kommen kann.

Lösung könnte in individuellen Programmen für Frauen liegen

Wie der Pressemitteilung von GambleAware zu entnehmen ist, könnte ein sogenanntes Frauenprogramm hilfreich sein, um Glücksspielschäden zu vermeiden. Um das zu verdeutlichen, durfte sich eine ehemalige Spielerin zu Wort wenden, die zur Behandlung ihrer Spielsucht solch ein Frauenprogramm durchlief. Dieses Programm war an die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten und sie selbst hatte das Gefühl, ihre Sorgen und Probleme loszuwerden. Für diese Aussage zeigt die IFF Research ein hohes Maß an Verständnis. Die Direktorin Kelsey Beninger zeigt sich darüber erfreut, dass die Studie zeigt, warum Frauen spielen und welche Bedürfnisse sie haben, um eine Sucht und eventuell nachfolgende Schäden zu minimieren.

Auch eine Professorin der Universität Bristol bestätigt, dass Frauen anders spielen als Männer und dass auch die Glücksspielschäden anders ausfallen und anders wahrgenommen werden. Diese Erkenntnis ist deshalb wichtig, weil bisher alle Bemühungen zur Bekämpfung von Glücksspielen darauf basierten, wie Männer spielen und wie diese Glücksspielschäden erleiden. Um einen umfassenden Schutz der Bevölkerung zu erzielen, sind die neuen Erkenntnisse sehr wichtig und können in Zukunft berücksichtigt werden.

GamCare: 30 Prozent der Hilfesuchenden sind Frauen

Die Wohltätigkeitsorganisation GamCare hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und bestätigt, dass bereits in letzter Zeit 30 Prozent aller Hilfesuchender Frauen sind. Hierbei hat GamCare festgestellt, dass Frauen andere Hürden überbrücken müssen als Männer und deshalb seltener um Hilfe bitten. Aus diesem Grund heraus freut sich auch diese Wohltätigkeitsorganisation über die durchgeführte Studie und dass nun Ansätze vorhanden wären, eine bessere Bekämpfung der Spielsucht zu erreichen. Das Unternehmen wird auf jeden Fall die Bedürfnisse der Frauen berücksichtigen und bei der Unterstützung darauf eingehen. Erst vor kurzem hat GamCare ein neues Spielerschutzprogramm vorgestellt.

Der Beitrag wurde am 20.6.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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