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Großbritannien: Kryptowährung könnte bald zu Glücksspielen zählen

In Großbritannien ist eine heftige Diskussion darüber entfacht, ob Kryptowährungen tatsächlich als Finanzdienstleistung reguliert werden sollen oder ob diese sogar als Glücksspiele einzustufen sind. Der britische Finanzausschuss ist dagegen, Kryptowährungen als legale Zahlungsmethode in das Gesetz aufzunehmen. Hierfür nannte der Ausschuss einige Gründe.

Ein Bitcoin liegt auf einem 100-Dollar-Schein.

Krytowährungen wie beispielsweise der Bitcoin werden schon seit langem in Online-Casinos als Zahlungsmittel akzeptiert. Großbritannien möchte die digitalen Währungen nun als Finanzdienstleistung einstufen – hiergegen wendet sich der Finanzausschuss zu Wort. (©petre_barlea/Pixabay)

Regierung will Kryptowährung als Finanzdienstleistung

Die wohl bekannteste Kryptowährung Bitcoin wurde 2009 ins Leben gerufen und wird seither von vielen verwendet, um Zahlungen vorzunehmen. Inzwischen hat die digitale Währung auch schon Einzug in Online-Casinos gehalten. Demzufolge kann der Spieler wahlweise mit der Kryptowährung oder mit einer anderen „echten“ Währung bezahlen. Darüber hinaus gibt es laut unseren Online-Casino Erfahrungen inzwischen Anbieter, die nur noch mit Kryptowährung funktionieren und nur diese bei der Zahlung akzeptieren und Gewinne in dieser Währung auszahlen. Jene Online-Casinos haben Krypto bereits in die Spielautomaten integriert, weshalb auch die Einsätze in der entsprechenden Kryptowährung angezeigt werden.

Aus welchem Grund die britische Regierung Kryptowährung in die Liste der legalen Zahlungsmethoden aufnehmen möchte, lässt sich dem neuesten Medienbericht nicht entnehmen. Es wurde lediglich verraten, dass die Regierung plant, die Regeln des Finanzmarktes auszuweiten, damit auch die digitale Währung reguliert wird. Damit wäre es zudem möglich, diese Währung zu überwachen. Die Sicherheit bei der Verwendung der digitalen Währungen würde somit auch steigen. Aus diesem Grund heraus wurde dem Parlament bereits ein Gesetzesvorschlag vorgelegt, nachdem Branchenmitglieder hierzu befragt wurden. Obwohl der Finanzminister diese Vorschläge vorantreibt, ist der Finanzausschuss dagegen.

Finanzausschuss möchte Kryptowährung als Glücksspiel einstufen

Der Finanzausschuss sieht eine gewisse Gefahr darin, wenn Kryptowährungen als offizielle Finanzdienstleistung festgelegt werden. Dieses Vorgehen würde alle Personen glauben lassen, dass Kryptowährungen sicher sind, obwohl das nicht der Fall wäre. Laut Finanzausschuss handelt es sich um Wetten, die auf die Währung abgegeben werden. Somit wäre es immer möglich, den kompletten Betrag zu verlieren, der gewettet wurde. Harriett Baldwin, die Vorsitzende des Finanzausschusses, ist der Meinung, dass es für Kryptowährungen keinen inneren Wert gibt. Diese Währung unterliegt jedoch sehr großen Schwankungen, weshalb es wie schon erwähnt möglich sei, sein gesamtes Geld zu verlieren.

Solch eine Befürchtung fußt unter anderem auf dem Ereignis im Jahr 2021, ein Jahr, in dem drei Billionen US-Dollar aufgrund Marktchrashes vernichtet wurden. Ebenso bekannt ist die Insolvenz der Kryptobörse FTX. Aufgrund dieser beiden Beispiele versteht Baldwin nicht, weshalb der Finanzminister Kryptowährungen legalisieren möchte. Ein Pressesprecher des Finanzministeriums gab deutlich zu verstehen, dass das Ministerium bezüglich Kryptowährung das gleiche Risiko feststellt wie bei jeder anderen Finanzaktion auch. Es gäbe somit keinen Grund, diese als Glücksspiel einzustufen. So sehen es auch bestimmte Unternehmen, die sich ebenfalls zu Wort meldeten.

Neues Gesetz würde Verbraucher schützen

Bereits im letzten Jahr hat die britische Regierung damit begonnen, Kryptowährungen als Finanzdienstleistung einstufen zu wollen. Hierzu wurde bereits ein Entwurf vorgelegt, der sowohl vom Oberhaus als auch vom Unterhaus gesichtet wurde. Wenn beide Häuser zustimmen, kann der Gesetzesentwurf an den amtierenden König gesandt werden. Die Regierung ist sich sicher, dass ein Gesetz die Sicherheit der Bürger erhöhen würde. Immerhin hätte die Regierung dann eine Aufsicht über die digitale Währung, beziehungsweise hat die FCA dann mehr Möglichkeiten, die Verwendung der Kryptowährungen zu überwachen. Bis jetzt gibt es in Großbritannien lediglich die Pflicht, dass jedes neue Kryptounternehmen registriert wird und dass es alle Regeln bezüglich Geldwäsche einhält.

Finden Kryptowährungen jedoch Platz in der Liste aller Finanzdienstleistungen, könnte die FCA mehr Kontrolle erlangen. Damit könnte es auch für Glücksspielfans sicherer werden, wenn sie sich für ein Kryptocasino entscheiden. Immerhin läuft es im Moment noch so ab, dass viele Glücksspielanbieter bewusst nur Kryptowährungen anbieten. So können sie ihr eigenes Glücksspielsortiment in einem Land anbieten, für das sie keine Lizenz besitzen. Schließlich wird in vielen Ländern ein Spielen mit Kryptowährungen nicht als Glücksspiel eingestuft. Solch eine Möglichkeit, die Glücksspielgesetze eines Landes zu umgehen, wird es nach einer Einstufung als Finanzdienstleistung nicht mehr geben. So könnte sich auch das Angebot illegaler Casinos reduzieren.

CryptoUK gegen Einstufung als Glücksspiel

Die Diskussionen innerhalb der britischen Regierung führen natürlich auch zu erheblichen Diskussionen außerhalb der Regierung. So hat sich der Vorstandsberater der CryptoUK zu Wort gemeldet: Ian Taylor kann die Ansicht des Finanzausschusses in keiner Weise nachvollziehen. Diese Ansicht würde nicht den wahren Charakter der Kryptowährung widerspiegeln, der darin besteht, eine neue Anlageform zu ermöglichen. Zudem weist Taylor darauf hin, dass CryptoUK viel unternehmen würde, um Betrug mit Krypto zu verhindern. Deshalb würde CryptoUK mit Regulierungsbehörden und Strafverfolgungsbehörden zusammen arbeiten, um jeglichen Betrug sofort erkennen und beenden zu können.

Trotzdem bestreitet CryptoUK nicht, dass es gewisse Risiken gibt. Diese könnten jedoch verhindert werden, wenn die Anwender der digitalen Währung bestmöglich aufgeklärt werden. Zudem wird auch nicht abgestritten, dass mit Kryptowährung gehandelt wird, wie es generell an der Börse üblich ist. Dass es hierbei zu Verlusten kommen kann, wäre auch normal. Trotz allem ist CryptoUK dagegen, digitale Währungen als Online Glücksspiel einzustufen.

Wie lässt sich Kryptowährung in das neue Glücksspielgesetz integrieren?

In Großbritannien wird nicht nur darüber diskutiert, ob Kryptowährungen als Finanzdienstleistung oder als Glücksspiel festgesetzt wird, so wie dies schon bei Krypto Spielen der Fall ist. Es steht auch ein neues Glücksspielgesetz bevor, das die Spieler unter anderem über geringe Einsatzlimits absichern soll. Diesbezüglich wurden zum Beispiel zwei Pfund als Limit festgesetzt. Doch wie sieht es aus, wenn Kryptowährungen als legales Zahlungsmittel festgesetzt werden? In solch einem Fall müsste es auch ein Einsatzlimit für Kryptowährungen geben. Nachdem sich der Wert der digitalen Währung jedoch laufend ändert, lässt sich ein fester Betrag kaum festsetzen.

Auch das könnte ein Grund sein, weshalb der Finanzausschuss Kryptowährung als Glücksspiel einstufen lassen möchte. Immerhin kann sich aufgrund der Kursschwankungen am Ende eines Spiels ein Verlust ergeben, obwohl eigentlich ein Gewinn erspielt wurde. Deshalb haben sich andere Länder dafür entschieden, Kryptowährungen in Online-Casinos nicht zu erlauben, wie es derzeit in Deutschland der Fall ist.

Der Beitrag wurde am 8.6.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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