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Macau: Neue Lizenzen mit neuen Bedingungen ab 2023

In der Glücksspielbranche ist es völlig normal, dass die Lizenzen nur eine bestimmte Laufzeit besitzen. Sobald diese endet, gibt es eine neue Ausschreibung, auf die sich die Glücksspielanbieter bewerben können. Das ist derzeit in Macau der Fall, da die Lizenzen Ende dieses Jahres auslaufen. Die Regierung nimmt die Situation als Gelegenheit, die Bedingungen der neuen Lizenzen zu ändern. So soll es für die Glücksspielbetreiber unter anderem Mindestumsätze geben.

Macau bei Nacht.

Um eine gesunde Entwicklung des Glücksspielmarktes auf Macau zu erreichen, setzt die Regierung neue Bedingungen an. Hierzu zählen Umsatzlimits und Begrenzungen bei den Tischen. (©AndyLeungHK/Pixabay)

Aktuelle Situation auf Macau

Derzeit gibt es auf Macau sechs Glücksspielanbieter, die eine Lizenz besitzen. Hierbei handelt es sich um die folgenden Konzerne, die sich über eine weltweite Berühmtheit freuen:

  • Sands China
  • Wynn Macau
  • Galaxy Entertainment
  • MGM China
  • SJM Holdings
  • Melco Resorts

Bereits in diesem Jahr sind die Lizenzen ausgelaufen, wurden jedoch von der Regierung ohne weitere Vorgaben verlängert. Demzufolge laufen die Lizenzen trotzdem Ende dieses Jahres aus, weshalb sich die Glücksspielanbieter erneut bewerben müssen, die weiterhin Casinos auf Macau führen möchten.

Es kann davon ausgegangen werden, dass sich alle Konzerne um eine neue Lizenz bemühen werden. Immerhin hat der Bau der Casinos eine hohe Summe verschlungen. Nicht zuletzt sind die auf Macau vorhandenen Casinos und deren Besitzer bekannt und ziehen einen gewissen Kundenstamm an. Es gibt jedoch einen weiteren Grund, weshalb wahrscheinlich alle Glücksspielanbieter eine Verlängerung der Lizenz beantragen werden: Vor der Corona-Pandemie haben alle Glücksspielanbieter auf Macau im Durchschnitt 36 Milliarden US-Dollar verdient.

Welche neuen Lizenzbedingungen gibt es?

Die Glücksspielanbieter, die sich über die Verlängerung ihrer Lizenz freuen dürfen, müssen nachfolgende Bedingungen umsetzen. Diese gelten ab 2023:

  • Insgesamt dürfen maximal 6.000 Spieltische mit den klassischen Spielen wie Roulette und Kartenspiele vorhanden sein.
  • Für Glücksspielautomaten hat sich die Regierung eine Obergrenze von 12.000 einfallen lassen.
  • Hinzu kommen Mindesteinkommensgrenzen, die pro Tisch gelten. Erreicht der Glücksspielkonzern diese Grenze nicht, muss er die Differenz selbst übernehmen.

Die Anzahl der Tische und Automaten wurde nicht zufällig gewählt. Bislang gibt es auf Macau 11.578 Tische und 6.198 Automaten. An diesen Zahlen hat sich die Regierung orientiert und sie als Obergrenze genutzt.

Doch von welchen Einkommensgrenzen ist die Rede? Medienberichten zufolge wurde die Mindesteinkommensgrenze auf 866.122 US-Dollar pro Tisch festgelegt. Für einen Spielautomaten gilt eine Mindestsumme von 37.120 US-Dollar. Mit solchen weltweit einmaligen Regulierungen möchte die chinesische Regierung die Casinos kontrollieren. Hierdurch möchte die Regierung eine gesunde und geordnete Entwicklung der Glücksspielbranche erzielen. Zugleich jedoch kann sich die Regierung auf diese Weise sicher sein, dass eine jährliche Mindestsumme als Steuereinnahmen erzielt wird. Um das zu erreichen, werden die Glücksspielkonzerne über die neuen Regeln „gezwungen“, alle Einnahmemöglichkeiten der Tische und Automaten zu nutzen.

Mindestumsatz von 5,5 Milliarden Euro angesetzt

Die von der Regierung festgesetzten Mindestumsatzsummen führen zu einem jährlichen Gesamtumsatz von 5,5 Milliarden Euro. Diese Summe setzt sich folgendermaßen zusammen: 5,19 Milliarden Euro für alle Spieltische und 440 Millionen Euro für die Spielautomaten. Noch vor der Coronapandemie stellten diese Zahlen Summen dar, die ohne Weiteres zu erreichen waren. Nachdem es in diesem Jahr auf Macau erneut einen Ausbruch mit dem Coronavirus gab, schnellten die Umsatzzahlen nach unten. So wurden in diesem Jahr in den Monaten Januar bis Juli „nur“ 3,3 Milliarden Euro erzielt.

Was droht den Glücksspielkonzernen auf Macau, wenn die festgesetzte Summe nicht erreicht wird? In diesem Fall muss nicht nur die Differenz übernommen werden. Wie Medien berichten, kann sich der Steuersatz der Glücksspielsteuer erhöhen. Um das zu verhindern, müssten wieder ausländische Glücksspielfans die Casinos auf Macau betreten können. Aufgrund der aktuellen Coronasituation liegen bei einer Einreise ausländischer Bürger immer noch Einschränkungen vor.

Macau seit Jahren Konkurrenz zu Las Vegas

Während früher nur Las Vegas als Eldorado für Glücksspiele bekannt war, hat sich das Blatt seit 2007 gewendet. Seit diesem Jahr hat Macau Las Vegas abgelöst und gilt als die größte Glücksspielmetropole der Welt. Dieser Status wurde unter anderem dadurch erzielt, indem viele Glücksspielkonzerne rechtzeitig ein Casino-Resort auf Macau eröffnet haben. Der Aufschwung Macaus führte sogar dazu, dass sich einige Glücksspielkonzerne aus Las Vegas zurückgezogen haben und sich auf den asiatischen Glücksspielmarkt konzentrieren. Diese Aussage trifft zum Beispiel auf Sands zu – ein in den USA bekanntes Glücksspielunternehmen, das seine Casinos verkauft hat, um sich auf Macau zu konzentrieren.

Denken jedoch Experten an Macau, so kommen nicht immer nur positive Gedanken auf. Macau wird auch mit kriminellen Organisationen in Verbindung gebracht, wogegen die chinesische Regierung streng vorgeht. Aufgrund dessen zogen sich Junket-Operators zurück oder mussten gar aufgrund strafrechtlicher Verfolgung ihr Unternehmen schließen: Nachdem der Chef von Suncity – Alvin Chau – verhaftet wurde, musste das Unternehmen sofort schließen. Darüber freuten sich die Betreiber der Casino-Resorts auf Macau keinesfalls, da die Junket-Operators ungefähr 25 Prozent aller Umsätze generierten. Der Wegfall der Junket-Operators mindert auch in Zukunft die Einnahmen. Ob die von der Regierung geforderten Mindesteinnahmen noch erreichbar bleiben, wird erst die nahe Zukunft zeigen.

Wie verteilen sich die festgesetzten Tische und Automaten?

Die von der Regierung festgesetzte Anzahl der Tische und Automaten bezieht sich auf alle Casinos, für die eine Lizenz herausgegeben wird. Demzufolge müssen sich die Casinos miteinander verständigen, wer wie viele Tische oder Automaten besitzt. Auf der anderen Seite freuen sich diejenigen, die bereits jetzt die höchste Anzahl an Tischen oder Automaten besitzt. Derzeit besitzt MGM Macau 1035 Spielautomaten und kann damit einen großen Teil des geforderten Mindestumsatzes erzielen.

Auch bei den Spieltischen sticht MGM klar hervor, da der Konzern 345 Tische besitzt. Sands kann sich ebenfalls über einen hohen Gewinn freuen, da sein Casino immerhin 270 Tische aufgestellt hat. Wie die Betreiber auf die neuen Regulierungen reagieren, wurde noch nicht veröffentlicht. In diesem Zusammenhang bleibt abzuwarten, ob alle einen Antrag stellen und ob noch Kritik kommt. Zumindest wird die nächste Zeit nicht langweilig und neue News können mit Spannung erwartet werden.

Der Beitrag wurde am 9.9.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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