Startseite

Millionenschaden durch Krypto-Betrug in München

Ein neuer, besonders perfider Betrug im Bereich der Kryptowährungen hat in München zu einem schweren finanziellen Schaden geführt. Der sogenannte „Pig Butchering“-Betrug, bei dem es den Tätern gelingt, ihre Opfer über Monate hinweg zu manipulieren, stellt die Ermittlungsbehörden vor Schwierigkeiten. Der aktuelle Fall eines Münchner Unternehmensberaters hat erneut die Aufmerksamkeit auf diese Art von Cybercrime gelenkt.

Smartphone mit WhatsApp Logo neben einem Geschenk und einem Angelhaken - Erstellt mit AI durch Betrugstest Prompt.

Wer auf das sogenannte “Pig Butchering” hereinfällt, riskiert, sein gesamtes Vermögen zu verlieren. Betrüger setzen auf immer raffiniertere Maschen.

  • In einem aktuellen Fall hat ein Mann mehr als 1 Million Euro verloren, weil er auf falsche Anlageversprechen hereingefallen ist.
  • Nachdem er eine Frau auf einer Dating-Plattform kennengelernt hat, überredete diese ihn, in Krypto-Währungen zu investieren.
  • Was anfangs wie ein enorm lukratives Investment ausgesehen hat, wurde für das Opfer schnell zum Albtraum.

Unternehmensberater verliert 1,3 Millionen Euro

Im Frühjahr 2025 wurde in München ein besonders perfider Fall des sogenannten „Pig Butchering“-Betrugs bekannt. Ein Unternehmensberater aus der Stadt verlor dabei 1,3 Millionen Euro an eine international agierende Betrügerbande. Darüber berichtet unter anderem die Süddeutsche Zeitung. Die Täter nutzten eine Kombination aus emotionaler Manipulation und gefälschten Kryptowährungsplattformen, um das Vertrauen ihres Opfers zu gewinnen.

Der 56-jährige Mann lernte im März 2025 über eine Dating-App eine Frau kennen, die vermeintlich aus Asien stammt. Über Monate hinweg kommunizierten sie intensiv, wobei die Frau ihm von lukrativen Investitionsmöglichkeiten in Kryptowährungen erzählte. Sie überzeugte ihn, ein Konto bei einer angeblichen Kryptobörse zu eröffnen und hohe Beträge zu investieren.

Zu Beginn schien die Investition erfolgreich zu sein, und der Mann glaubte an hohe Gewinne. Als er jedoch versuchte, das investierte Geld auszuzahlen, wurde er aufgefordert, zunächst angebliche Steuern und Gebühren zu bezahlen. Die erwartete Auszahlung erfolgte nie, und der Mann erstattete schließlich Anzeige bei der Polizei.

Drahtzieher sitzen im Ausland

Die Ermittlungen ergaben, dass die Hintermänner des Betrugsnetzwerks in Südostasien ansässig sind, wobei die IP-Adressen im aktuellen Fall nach Myanmar weisen. Die angebliche Kryptobörse entpuppte sich als Fake-Plattform, auf der die Gelder nicht investiert wurden und die angezeigten Kursgewinne erfunden waren.

Die Täter nutzen chinesische Geldwäsche-Netze und arbeiten mit Mittätern in Deutschland zusammen, die über Dating-Apps Profile sichten und mögliche Opfer ausfindig machen. Diese Mittäter überprüfen später auch die Chats auf korrektes Deutsch.

Gezielte Auswahl der Opfer

Opfer dieser Betrugsmasche sind meist vermögende und beruflich erfolgreiche Menschen, die emotional verwundbar sind – etwa aufgrund von gescheiterten Beziehungen oder anderen persönlichen Krisen. Die Täter suchen gezielt nach solchen Personen, da diese oft über größere finanzielle Mittel verfügen.

Sie können daher potenziell höhere Summen in die betrügerischen „Investitionen“ stecken. Besonders perfide ist, dass diese emotionalen Verwicklungen die Opfer oft daran hindern, den Betrug rechtzeitig zu erkennen.

Immer höhere Schäden durch Cyberkriminalität

Laut dem Polizeipräsidium München ist der finanzielle Schaden durch Cybercrime in der Region in den ersten Monaten des Jahres 2025 bereits höher als im gesamten Jahr 2024. Damals lag der Schaden bei etwa sechs Millionen Euro; für 2025 wird ein zweistelliger Millionenbetrag erwartet. Die Aussicht, das Geld zurückzuholen, ist gering bis nicht vorhanden.

In Myanmar beispielsweise herrscht Bürgerkrieg, sodass Rechtshilfeersuchen aus Deutschland meist ins Leere laufen. In einigen Fällen nehmen die Betrüger nach einigen Monaten unter neuer Identität erneut Kontakt zu ihren Opfern auf und bieten an, das Geld zurückzuholen – natürlich nur gegen erneute Zahlung größerer Summen.

So lässt sich dieser Betrug erkennen

Experten warnen davor, dass es immer häufiger Fälle von „Pig Butchering“-Betrug gibt, bei denen die Täter zunehmend ausgeklügelte Methoden anwenden, um ihre Opfer zu täuschen. Ein entscheidendes Merkmal, das die Masche von anderen Betrügereien unterscheidet, ist der langsame Aufbau von Vertrauen.

Betrüger investieren viel Zeit, um eine Verbindung zu ihrem Opfer aufzubauen und sie emotional zu binden. Zudem geben sie vor, persönliche Gespräche zu führen und echte Gefühle zu entwickeln, was den Verdacht schwerer macht.

Der erste Hinweis auf einen möglichen Betrug ist oft, wenn die angebliche Beziehung oder das Investitionsangebot viel zu schnell zu intensiv wird. Besonders alarmierend sind Versprechen überdurchschnittlicher Gewinne, die völlig unrealistisch erscheinen. Investitionen, bei denen plötzlich hohe Rückzahlungen versprochen werden, sollten immer misstrauisch machen.

Nicht zuletzt ist es ratsam, immer darauf zu achten, ob die Krypto-Plattformen, in die investiert werden soll, ordnungsgemäß lizenziert und transparent in ihren Geschäftsbedingungen sind.

Was tun, wenn man betrogen wurde?

Wer in den Betrug einer „Pig Butchering“-Masche geraten ist, sollte nicht zögern und schnell handeln. Der erste Schritt sollte sein, alle Zahlungen und Transaktionen zu dokumentieren. Es ist wichtig, sämtliche Kommunikationsverläufe zu sichern, um sie der Polizei oder den zuständigen Ermittlungsbehörden zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig sollte man die betroffene Krypto-Plattform umgehend melden und versuchen, das Konto zu sperren, um weiteren Schaden zu vermeiden.

Es wird geraten, sich sofort an die Polizei zu wenden, auch wenn die Erfolgschancen gering erscheinen, das verlorene Geld zurückzuerhalten. Die Ermittlungen gegen internationale Betrügernetzwerke können langwierig sein, aber es ist wichtig, den Vorfall zu melden, um den Betrügern das Handwerk zu legen.

In Deutschland gibt es mittlerweile spezialisierte Ermittlungsgruppen, die sich auf Cybercrime und insbesondere auf Krypto-Betrügereien konzentrieren. Diese Gruppen sind darauf geschult, auch über Landesgrenzen hinweg nach den Tätern zu suchen.

Von Vorteil ist es außerdem, bei einer Opferberatung oder einem Anwalt für Cyberkriminalität Hilfe zu suchen, um weitere rechtliche Schritte zu besprechen. In einigen Fällen können auch Ansprüche gegen Banken oder Zahlungsanbieter geltend gemacht werden, insbesondere wenn diese bei der Überweisung der Gelder eine Mitverantwortung tragen.

Prävention und Aufklärung sind entscheidend

„Pig Butchering“-Betrüger agieren immer professioneller, und ihre Methoden werden zunehmend raffinierter. Um sich vor diesen Betrügereien zu schützen, ist es entscheidend, aufmerksam zu sein und sich regelmäßig über aktuelle Betrugsmaschen zu informieren. Besonders wichtig ist es, bei Online-Investitionen skeptisch zu bleiben und bei unklaren Angeboten immer eine zweite Meinung einzuholen.

Der beste Schutz ist jedoch eine fundierte Aufklärung und Sensibilisierung. Wer sich bewusst ist, wie solche Betrügereien ablaufen, kann im besten Fall schon im Vorfeld die richtigen Schritte unternehmen, um nicht Opfer dieser perfiden Masche zu werden.

Lars Vollmer
Vom Fußballplatz bringt er seine Fairplay-Haltung mit: Lars prüft neue Wettanbieter und Online Casinos gründlich auf Sicherheit, Lizenzierung, Spielerschutz und transparente Bonusbedingungen – bis ins Detail, von Quoten und Ligenabdeckung bis hin zu Zahlungsoptionen wie PaysafeCard oder PayPal. Mit regelmäßigen Markt-Updates, klaren Testkriterien und präziser Routine entlarvt er Täuschungen und empfiehlt nur Seiten, die er selbst nutzen würde.
Geschrieben von: Lars Vollmer
(0) Kommentare
Deine Meinung ist wichtig – teile sie mit uns!

*Alle Kommentare werden moderiert