Wenn du PayPal nutzt, hast du in den letzten Tagen wahrscheinlich Stirnrunzeln bekommen. Erst legte ein massiver Technikfehler den Zahlungsverkehr lahm und brachte Banken dazu, Transaktionen in Milliardenhöhe zu stoppen. Und als wäre das nicht genug, sorgt eine weitere Meldung für Unruhe. Ein Hacker bietet angeblich Millionen von PayPal-Zugangsdaten im Darknet an. Wir erklären dir, was wirklich los ist und wie du dein Konto sicher machst.

Wenn das E-Wallet plötzlich klemmt. Der Zahlungsstopp bei PayPal hat viele aufgeschreckt. Was dahintersteckt und wie du dein Konto jetzt sicher machst.
- Technikfehler stoppte Milliarden-Zahlungen bei PayPal. Gleichzeitig tauchten Millionen Kundendaten im Netz auf.
- Direkte Folgen sind Kontominus und Phishing-Wellen. Zahlungen und Lieferungen können sich zudem verzögern.
- Nutzer sollten dringend ihre Konten prüfen und Passwörter ändern.
Wie ein Technik-Fehler PayPal und die deutschen Banken lahmlegte
Was steckt hinter dem Zahlungsstopp? Mitte August fielen bei PayPal wichtige interne Sicherheitssysteme aus, worüber bereits die Tagesschau und auch die Verbraucherzentrale berichteten. Diese Systeme prüfen normalerweise, ob eine Abbuchung von deinem Bankkonto überhaupt plausibel ist. Ohne diese Kontrolle schickte der Dienstleister eine riesige Welle ungeprüfter Lastschriften an die deutschen Banken.
Dort schlugen die Sicherheitssysteme sofort Alarm. Mehrere große Landesbanken wie die hessischen, bayerischen Landesbanken sowie die Sparkasse zogen daraufhin die Notbremse und blockierten alle PayPal-Transaktionen, um ihre Kunden vor fehlerhaften Abbuchungen zu bewahren. Ein drastischer Schritt, der Zahlungen im Wert von über zehn Milliarden Euro betraf.
Millionen PayPal-Daten im Netz
Bislang ist unklar, ob diese Daten echt sind oder woher genau sie stammen. Es muss sich also nicht um einen direkten Hack bei PayPal selbst handeln. Doch allein die Möglichkeit ist ein klares Warnsignal für dich, sofort aktiv zu werden und deine Zugangsdaten zu überprüfen.
Kontoauszug-Chaos
Es kann sein, dass Zahlungen vom Bankkonto erst mit Verspätung erfolgen und sich Bestellungen verzögern. Besonders ärgerlich ist jedoch das plötzliche Minus auf dem PayPal-Konto, da der Dienst die blockierte Lastschrift fälschlicherweise als geplatzte Zahlung wertet. Wichtig: Gleiche dieses Minus auf keinen Fall manuell aus! In der Regel sollte PayPal den Fehler in den kommenden Tagen automatisch korrigieren. Sollte das Minus bestehen bleiben oder du sogar eine Mahnung erhalten, kontaktiere direkt den PayPal-Kundenservice und widersprich der Forderung. Lass dich von automatisierten E-Mails nicht unter Druck setzen.
Achtung vor Betrugsversuchen
Das aktuelle Chaos ist ein gefundenes Fressen für Betrüger. Sie versenden massenhaft gefälschte E-Mails und tätigen Anrufe, in denen sie sich als PayPal-Mitarbeiter ausgeben und ein klassischer Fall von Phishing ist. Ihr Ziel ist es, an Zugangsdaten und Geld zu kommen. Echte Nachrichten von PayPal sprechen dich mit deinem vollen Namen an und enthalten niemals anklickbare Links zur Anmeldung. Die goldene Regel lautet daher: Öffne im Zweifel immer die offizielle App oder die Webseite direkt im Browser, um den Status deines Kontos zu prüfen.
Das eigene Konto richtig schützen – jetzt und in Zukunft
So ärgerlich die aktuelle Lage auch ist – sie ist die perfekte Erinnerung, die eigene Kontosicherheit mal wieder auf Vordermann zu bringen. Das A und O ist und bleibt ein starkes Passwort. Gemeint ist eine bunte Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Wichtig ist vor allem, dass du dieses Passwort wirklich nur für PayPal nutzt.
Der zweite, noch stärkere Schutzwall ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Stell sie dir wie einen digitalen Türsteher vor: Selbst wenn jemand dein Passwort kennt, kommt er ohne den zweiten Code von deinem Handy nicht rein. Diese beiden Einstellungen sind in wenigen Minuten erledigt, machen dein Konto aber um ein Vielfaches sicherer.