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Neue Übertragungsrechte vom DFB ausgesprochen

Sportvereine sind nicht nur auf die finanzielle Unterstützung von Sponsoren angewiesen. Auch die Übertragungsrechte der Spiele müssen immer wieder neu festgelegt werden. Aus diesem Grund musste sich der Deutsche Fußball-Bund aktuell mit diesem Thema auseinandersetzen und die Rechte neu vergeben. Wir verraten, wer ab sofort die wichtigsten Spiele des Frauenfußballs übertragen darf und so von einer exklusiven Stellung profitiert.

Drei Frauen stürmen gleichzeitig während eines Spiels auf den Fußball zu.

Die neuen Medienrechte für die Übertragen der Spiele des Frauenfußballs werden nicht jeden erfreuen. Die Spiele der Bundesliga werden künftig von gebührenpflichtigen Sendern ausgestrahlt. (©Anilsharma26/Pixabay)

Finanzielle Unterstützung für den DFB erhöht sich

Seit Sommer 2021 dürfen Sportvereine in Deutschland nur noch eingeschränkt Sponsorenverträge mit Glücksspielkonzernen eingehen. So dürfen zum Beispiel bekannte und aktive Sportler keine Werbung mehr für Sportwetten betreiben, um so die Bevölkerung vor einer Spielsucht bezüglich Sportwetten zu schützen. Sponsorenverträge mit Glücksspielkonzernen führten bei den Sportvereinen jedoch zu sehr hohen Einnahmen, die fest in den jährlichen Finanzplänen verankert waren. Seitdem diese finanzielle Unterstützung wegfällt, müssen sich die Sportvereine nach neuen starken Partnern umsehen.

Eine Möglichkeit, den finanziellen Verlust auszugleichen, stellen die Gebühren für Medienrechte dar. Abhängig davon, welcher Sender die neuen Rechte erhält, steigen die Gebühren hierfür deutlich an. Das liegt daran, dass auch der Sender von dem exklusiven Übertragungsrecht profitiert. So erhöhen sich deren Einschaltquoten, wenn wichtige Spiele anstehen. Generell kann gesagt werden, dass sich die Beliebtheit der Sender erhöht. Genau hiervon profitieren in Zukunft ein paar Sender, die sich ab sofort über neue Übertragungsrechte für den deutschen Frauenfußball freuen. Für den DFB bedeutet es sogar, dass sich deren Einnahmen aufgrund der Medienrechte um das 16-fache erhöht. Medien zufolge sollen die Einnahmen ab Sommer 2023 bei 5,17 Millionen Euro jährlich liegen.

ARD und ZDF weiterhin mit dabei

Bislang durften die öffentlichen Sender ARD und ZDF die Spiele der Frauen-Nationalmannschaft übertragen. Nachdem dieser Vertrag auslief, gab es neue Verhandlungen, und zwar zur Zufriedenheit von ARD und ZDF. Denn die Verhandlungen führten dazu, dass auch in Zukunft ARD und ZDF besagte Spiele übertragen dürfen. Positiv zu sehen ist, dass der Vertrag über einen relativ langen Zeitraum verlängert wurde. Die Saison 2026/27 ist in diesem Vertrag noch enthalten. Zudem handelt es sich bei den Übertragungsrechten um alle Freundschafts- und Qualifikationsspiele, die in diesen Jahren anfallen.

Um die neuen Rechte umfassend nutzen zu können, haben sich die Sender ein großes Ziel gesteckt. Pro Jahr sollen mindestens zwei Spiele zu einer besonders attraktiven Zeit ausgestrahlt werden. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Primetime. Die Deutsche Nationalmannschaft der Frauen konnte im Rahmen der Europameisterschaft 22 beweisen, welch hohes Potenzial in ihr steckt. Immerhin erspielten sie sich den Sieg als Vizemeister.

Frauen-Bundesliga ab sofort über Pay-TV-Sender

So positiv die Ausstrahlung über öffentliche und somit kostenfreie Sender auch ist, umso weniger Gebühren erhält der DFB. Aus diesem Grund wurden für die Frauen-Bundesliga andere Verträge unterzeichnet. Dieser Vertrag wird ab der Spielzeit 2023 aktiv und umfasst sowohl den Sender MagentaSport von der Telekom und den Sender DAZN. Hierbei handelt es sich um 132 Spiele, die von diesen beiden Sendern ausgestrahlt werden dürfen. DAZN ist online verfügbar, da es sich um einen kostenpflichtigen Streamingdienst handelt. Seit 2016 kann dieser Dienst in Anspruch genommen werden, wobei nicht nur ein PC, sondern auch ein Laptop, Tablet, Smartphone oder gar eine Spielekonsole genutzt werden kann.

MagentaSport wird von der Telekom betrieben und steht ebenfalls nicht nur über ein Gerät zur Verfügung. Vielmehr kann der Sender auf klassische Weise am TV-Bildschirm genossen werden oder der Sportfan nutzt sein Tablet, Smartphone oder Laptop. Somit können diese bei Magenta nicht nur online, sondern auch über den Fernseher betrachtet werden. Trotzdem müssen beide Dienste bezahlt werden.

Kostenfreie Sender ebenfalls bei Bundesliga beteiligt

Wie bereits oben erwähnt, dürfen ZDF und ARD die Spiele der Frauen-Nationalmannschaft übertragen. Allerdings konnten sich beide Sender ebenfalls einige Spiele sichern, die sie übertragen dürfen. So kommen Sportfans zumindest zum Teil in den Genuss, beliebte und wichtige Spiele kostenlos zu sehen. Allzu viele Spiele werden es jedoch nicht sein, da sich beide Sender nur zehn Spiele pro Jahr sichern konnten.

Anders sieht es bei Eurosport aus, der künftig die Bezeichnung Sport1 tragen wird. Dieser Sender hat das Recht erhalten, 22 Spiele zu übertragen. Wie Medien weiter berichten, hat Sport1 ein Exklusivrecht erhalten: Ab dem nächsten Jahr wird das neu eingeführte Montagsspiel über diesen Sender ausgetragen. Solch ein Exklusivrecht wird mit hohen Gebühren belegt und hilft bei der Steigerung der Einkünfte mit. Mit all diesen neuen Verträgen wurde es möglich, dass der DFB seine Einkünfte um das 16-fache erhöht.

Einige Sportfans haben das Nachsehen

Die Entscheidung des DFB ist im Grunde genommen nachvollziehbar. Allerdings werden sich viele Sportfans ärgern, wenn die wichtigsten und besten Spiele nur noch über einen Bezahlsender oder einen zu bezahlenden Streamingdienst verfolgt werden können. Bislang war es immerhin möglich, die meisten Spiele über die öffentlichen Sender zu genießen. Nachdem jedoch Frauen-Fußball immer beliebter wird und auch deren Leistungen steigen, wurden die neuen Verträge geschlossen. Viele Fans können nur darauf hoffen, dass es sich in Zukunft wieder ändern wird. Zwar wird der DFB keinesfalls in Kürze die Verträge wieder ändern. Es wäre aber möglich, dass sich die rechtlichen Sender mit den anderen Sendern zusammenschließen und so doch mehrere Spiele übertragen können.

DFB: Dachverband von 27 Vereinen

Der DFB wurde im Jahr 1900 gegründet und zählt seither zum deutschen Fußball dazu. Seit dieser Zeit ist er als Dachverband für 27 Fußballverbände, die in Deutschland angesiedelt sind, tätig. Zu diesen 27 Verbänden gehören insgesamt 24.500 Fußballvereine. Ursprünglich handelte es sich bei diesen Vereinen nur um Männer-Vereine. Die Frauen-Bundesliga gibt es erst seit 1989 und wurde nach dem Vorbild des Männer-Fußballs gestaltet.

So beliebt der Fußball grundsätzlich in Deutschland ist, so starke Kritik muss er teilweise aushalten. Ein starker Kritikpunkt stellt die Kommerzialisierung dar. Diese Kritik kann sich aufgrund der neuen Medienrechte verschärfen, indem nun nicht mehr alle Fußballfans alle Spiele kostenlos sehen können.

Der Beitrag wurde am 26.10.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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