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Peru erlässt Gesetz für Online-Glücksspiele

Auf dem südlichen Teil des amerikanischen Kontinents gibt es noch nicht allzu viele Länder, die Online-Glücksspiele per Gesetz geregelt haben. Peru ist nach dem Inkrafttreten dieses neuen Gesetzes erst das dritte Land, das Online-Glücksspiele gesetzlich reguliert. Hierauf ist der peruanische Minister besonders stolz. Um welche Vorschriften es sich handelt, die ab nächstem Jahr gültig werden, verraten wir in diesem Beitrag. Es handelt sich vorrangig um Regeln, die ein sicheres Spielen ermöglichen sollen und zudem zu höheren Steuereinnahmen führen. Zusätzlich soll Geldwäsche nach Möglichkeit verhindert werden.

Lima – die Hauptstadt Perus wurde auf einem Hügel neben dem Meer erbaut.

Die peruanische Regierung sah es als notwendig an, ein neues Gesetz für Online-Glücksspiele zu erlassen. Dieses soll die Sicherheit der Spieler erhöhen und auch zu höheren Steuereinnahmen führen.(©chanks1965/Pixabay)

Glücksspielanbieter müssen sich registrieren

Die erste und wichtigste Voraussetzung, die in dem neuen Gesetz verankert wurde, ist folgende: Alle Glücksspielanbieter, die in Peru Online-Glücksspiele präsentieren möchten, müssen sich hierzu registrieren. Das gilt sowohl für inländische als auch für ausländische Unternehmen. Um sich abzusichern, dass sich alle Anbieter an das neue Gesetz halten, wird eine Nicht-Registrierung strafrechtlich verfolgt. Dies hat die peruanische Regierung in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Derzufolge muss jedes Unternehmen, das sich nicht registrieren lässt und weiterhin Online-Glücksspiele anbietet, mit einer Strafe von 150 UIT rechnen. Hierbei handelt es sich nicht um die peruanische Währung, sondern um eine Referenzeinheit, die vom peruanischen Wirtschaftsministerium festgesetzt wird. Über diese Einheit sollen Steuern, Gebühren und Bußgelder festgelegt werden. Derzeit liegt eine UIT bei 4.950 Sol.

Zusätzlich zu dieser Geldstrafe wird eine Strafanzeige vorgenommen, die sogar bis zur Disqualifikation des Unternehmens führen kann. Für die notwendige Registrierung haben alle Unternehmen 30 Tage Zeit, die ab dem 10. Februar 2024 beginnen. Das Gesetz jedoch tritt bereits am 9. Februar 2024 in Kraft. Die Pflicht zur Registrierung ist selbstredend nicht die einzige Vorschrift, die im neuen Gesetz verankert wird. Die Regierung hat sich ebenfalls zu einer Änderung der aktuellen Steuer entschieden. Im Rahmen der Legalisierungswelle in Südamerika hat Peru also nun konkrete Schritte in die Wege geleitet um einen gesetzlichen Rahmen für die neuen Glücksspiele zu schaffen.

Neue Steuer abhängig vom Gewinn

Die Regierung hat sich für einen Steuersatz von zwölf Prozent entschieden. Dieser Prozentsatz gilt für alle Glücksspiele und Wetten, die online nutzbar sind. Als Berechnungsbasis dient der Nettogewinn der Unternehmen. Durch diese neue Steuer rechnet die Regierung mit einer jährlichen Einnahme von knapp 160 Millionen Sol. Diese Einnahmen möchte der Staat sinnvoll verwenden, indem unter anderem der Tourismus angekurbelt werden soll. Ferner soll der Sport gefördert werden und einen Teil der Einnahmen möchte die Regierung ausgeben, um Programme für die psychische Gesundheit finanziell zu unterstützen. Dieser Aussage zufolge könnte es sein, dass ein Teil der Steuereinnahmen für die Behandlung von Spielsüchtigen verwendet wird. Immerhin handelt es sich bei einer Sucht um ein psychisches Problem, weshalb hierbei die psychische Gesundheit beeinträchtigt wird.

Zusätzlich zu diesen Rahmenbedingungen, die für Glücksspielanbieter gelten, soll das neue Gesetz auch die Sicherheit der Spieler erhöhen. Um welche es sich handelt, wurde jedoch nicht verraten. Über die Pressemitteilung wurde nur veröffentlicht, dass zum Beispiel alle Spieler in Bezug auf die Auszahlungen geschützt werden sollen. Somit soll das neue Gesetz gewährleisten, dass jeder Spieler den Betrag erhält, den er als Gewinn erspielt hat. Allerdings soll es weitere Bedingungen geben, an die sich die Glücksspielunternehmen zu halten haben. Mit diesen Bedingungen soll erneut erzielt werden, dass die Spieler geschützt werden.

Geldwäsche soll verhindert werden

Wie der peruanische Minister weiter bekannt gab, sollen Zugangskontrollen installiert werden. Diese Kontrollen sollen verhindern, dass Kinder und Jugendliche ein Online-Casino nutzen oder Wetten platzieren. Aus diesem Grund sollen in Peru nur diejenigen Zugriff auf ein Online-Casino oder Online-Sportwetten haben, die sich zuvor angemeldet haben. Damit wird ein weiterer Versuch unternommen, Minderjährige vor Glücksspielen zu schützen. Schließlich darf sich nur derjenige anmelden, der sich ausweisen kann, dass er mindestens 18 Jahre alt ist. Das soll in Peru sowohl für einheimische als auch für ausländische Glücksspielfans gelten. Auch in Deutschland ist die Registrierung im Online Casino nur möglich wenn man mindestens 18 Jahre alt ist.

Die neuen Richtlinien wurden jedoch weitreichender definiert. So hat die Regierung festgelegt, über welche Zahlungsmethoden ein Spieler einzahlen darf. Es wurden bewusst nur Kreditkarten, Banküberweisungen und Debitkarten als Zahlungsmittel festgelegt. Kryptowährungen wurden absichtlich nicht einbezogen, da mit diesen ohne Weiteres Geldwäsche betrieben werden könnte. Deshalb wird es auch nicht mehr möglich sein, dass Wetten anonym abgegeben werden. Mit diesen neuen Regeln soll verhindert werden, dass Geldwäsche stattfinden kann. Aus diesem Grund müssen angeforderte Auszahlungen über die gleiche Zahlungsmethode stattfinden wie die Einzahlungen.

Erhöhung der Sicherheit beim Spielen

Obwohl das Verbot anonymer Wetten dazu beitragen soll, dass Geldwäsche verhindert oder zumindest erheblich erschwert wird, gibt es einen weiteren Grund, weshalb sich die peruanische Regierung für das Verbot von anonymen Wetten entschieden hat. Dieses neue Verbot soll die Sicherheit aller Spieler erhöhen. Das gelingt, nachdem alle Einsätze kontrolliert werden sollen. Allerdings werden nicht die Einsätze selbst, sondern die dahinter stehenden Spieler kontrolliert. Demzufolge gibt es eine Zugangskontrolle, die nicht nur, wie oben erwähnt, gewährleistet, dass keine Minderjährigen zu den Glücksspielen greifen können. Zugleich jedoch wird damit verhindert, dass problematische Spieler unkontrolliert spielen können. In diesem Zusammenhang erscheint es sinnvoll, den Einsatz von Kryptowährungen zu verbieten. Immerhin kann nicht immer kontrolliert werden, wer bei Kryptowährungen die Einsätze getätigt hat. Hierzulande sind die legalen Online Wettanbieter mit einer zentralen Sperrdatei verbunden, um den Spielerschutz zu gewährleisten.

Sollte es dennoch möglich sein, dass Problemspieler erneut ein problematisches Spielen zeigen oder gar hohe Verluste erleiden, hat sich die Regierung zur Behandlung dieser Personen entschieden. Für diese Behandlung werden die geschätzten Einnahmen der erhöhten und neuen Sondersteuer verwendet. Hinter dieser Entscheidung liegt eine lange Zeit der Diskussionen, da mehr als 700 Vorschläge eingingen. Über diese wurde in mehreren Ministerien diskutiert, bis nun das endgültige neue Gesetz verabschiedet wurde. Hierauf ist Peru besonders stolz, nachdem es nun erst das dritte Land auf dem südamerikanischen Kontinent ist, das Online-Glücksspiele so umfassend reguliert hat. Jenes müsste nun von allen zuständigen Stellen und der Wirtschaft akzeptiert werden, nachdem bis zum Beschluss dieses Gesetzes Experten all dieser Bereiche an der Diskussion beteiligt waren.

Der Beitrag wurde am 11.11.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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