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SkillOnNet muss 305.000 Pfund als Strafe zahlen

Die Aufsichtsbehörden für Glücksspiele scheinen immer strenger zu werden, zumindest entsteht in letzter Zeit dieser Eindruck: Immer mehr Glücksspielbetreiber werden abgestraft und müssen eine hohe Summe als Geldstrafe leisten. Aktuell hat die britische Aufsichtsbehörde UKGC gegenüber dem Glücksspielanbieter Skill On Net Limited eine Geldstrafe ausgesprochen. Dahinter liegen mehrere Verstöße, die nicht nur das aktuelle Antiglücksspielgesetz betreffen, sondern eindeutig auch ein paar Lizenzbedingungen und vor allem die soziale Verantwortung gegenüber den eigenen Spielern.

Auf einer Wäscheleine wurde ein 20-Euro-Schein mit einer hölzernen Klammer aufgehängt.

SkillOnNet hat nicht nur gegen die soziale Verantwortung, sondern auch gegen Lizenzbedingungen verstoßen. Diesen zufolge muss jeder Glücksspielanbieter eigene Richtlinien und Kontrollen einführen, um Geldwäsche zu verhindern. Das vermisst die UKGC bei SkillOnNet. (©webandi/Pixabay )

Aufsichtsbehörde stellt in erster Linie Verstöße gegen Geldwäsche fest

Die UKGC ist dafür bekannt, stets hohe Summen als Strafe anzusetzen. Wer dies bedenkt, stellt schnell fest, dass Skill On Net Limited scheinbar noch Glück hatte und eine relativ niedrige Summe als Strafe erhielt. Trotz dieser geringen Geldstrafe hat die UKGC ernst zu nehmende Verstöße festgestellt, zum Beispiel gegen das Geldwäschegesetz. So soll der Glücksspielanbieter SkillOnNet die Richtlinien bezüglich Geldwäsche nicht beachtet haben, die verhindern sollen, dass ein Glücksspielunternehmen für Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung missbraucht wird. Doch was soll man sich darunter vorstellen? Die UKGC hat festgestellt, dass zum Beispiel Zahlungen von Dritten nicht beachtet worden sind. Demzufolge haben andere Personen als der Spieler selbst Einzahlungen auf das Konto vorgenommen.

Zudem hat die britische Aufsichtsbehörde festgestellt, dass der Anbieter über eine weitere Vorschrift bezüglich Geldwäsche verstoßen hat: Jeder Anbieter muss selbst ausreichend Richtlinien und Kontrollen einführen, um Geldwäsche zu verhindern. Hiergegen hat der Glücksspielanbieter verstoßen, obwohl dies zu den Lizenzbedingungen gehört. Abgesehen hiervon gibt es einen weiteren Punkt, der einerseits gegen die Geldwäschevorschriften und auf der anderen Seite gegen die soziale Verantwortung verstößt.

Einzahlungen der Kunden wurden nicht ausreichend kontrolliert

Wenn ein Spieler enorm hohe Einsätze oder zu häufig Einsätze tätigt, muss dieser Spieler überprüft werden. Immerhin kann sich hinter jeder Einzahlung, die als unangemessen hoch angesehen werden kann, Geldwäsche stecken. Auf der anderen Seite muss der Glücksspielanbieter überprüfen, ob sich der Spieler die hohen Einsätze leisten kann. Ansonsten kann es jederzeit passieren, dass sich der Spieler überschuldet. Um das zu verhindern, müssen die Glücksspielanbieter die Einsätze der Spieler mit dem regelmäßigen Einkommen der Spieler überprüfen. Auch hiergegen hat Skill On Net Limited laut der Aufsichtsbehörde verstoßen. So war es bei diesem Anbieter möglich, dass die Spieler doppelt so viel einzahlen und auch verlieren konnten, als das Unternehmen selbst als Limit festgesetzt hatte. Dieses Limit liegt bei 2.000 Pfund.

Bezüglich der sozialen Verantwortung hat der Anbieter gegen zwei Absätze des Social Responsibility Code Provision verstoßen. Diese beiden Absätze verlangen von den Glücksspielanbietern, dass sie mit den Kunden in Kontakt treten, wenn ein problematisches Spielverhalten festgestellt wird. Solch einen Verstoß hat die UKGC zum Beispiel festgestellt, da es den Spielern möglich war, eine sehr hohe Summe bei Wetten zu platzieren. Zugleich konnten diese Wetten in sehr kurzer Zeit getätigt werden. Das lag zwar der UKGC zufolge an einem technischen Problem, trotzdem fehlt der britischen Aufsichtsbehörde, dass sichere Kontrollen eingeführt wurden.

Spieler durften zu hohe Summen einzahlen

Grundsätzlich war es beim Glücksspielanbieter Skill On Net Limited möglich, dass die Spieler sehr hohe Summen einzahlen und verspielen durften. In einem Fall war es möglich, dass der Spieler insgesamt mehr Geld einzahlte, als er pro Monat verdiente. Es handelte sich bei diesem Spieler nur um 3.000 Pfund, die er einsetzte und verlor. Einem anderen Spieler gelang es, 16.000 Pfund einzuzahlen. Auch dieser Spieler verdiente keinesfalls so viel Geld. Dafür verlor er innerhalb von 40 Tagen mehr als 3.000 Pfund. Die UKGC hat in mehreren Fällen festgestellt, dass der Glücksspielanbieter zwar manchmal in Kontakt mit dem Spieler trat, aber in den meisten Fällen den Spielern zu viel Vertrauen schenkte. So wurde auch nicht berücksichtigt, dass ein nächtliches Spielen ein Indiz für ein problematisches Spielen ist.

Ein weiteres Problem, das die UKGC feststellte, sind die automatischen Pop-ups, auf die sich das Unternehmen verlassen hat. Aber damit konnte nicht sichergestellt werden, dass problematisches Spielen erkannt oder beendet wird. All diese Verstöße führten zu der oben erwähnten Geldstrafe, bei der sich im Grunde genommen um eine Einigung zwischen dem Glücksspielkonzern und der UKGC handelte. Darin liegt auch der Grund, dass die Geldstrafe relativ gering ausfiel: Der Anbieter akzeptierte sofort die Strafe und hat auch sofort damit begonnen, solche Verstöße in Zukunft zu verhindern. Ebenso stimmte das Unternehmen einer unabhängigen Prüfung zu. Im gleichen Zug wurden verbesserte AML-Richtlinien beschlossen, die das Unternehmen ab sofort integrieren muss. Dank dieser soll sich die Sicherheit der Spieler künftig erhöhen. Auch darüber hinaus sollen Spieler zukünftig noch mehr geschützt werden: Mit der Glücksspielreform in Großbritannien.

SkillOnNet: Softwareentwickler und Casino-Anbieter

Der Glücksspielanbieter SkillOnNet wurde im Jahr 2005 gegründet und hat seither seinen Sitz auf Malta. Das Unternehmen ist zwar für seine eigenen Online-Casinos bekannt, es hat jedoch auch mehrere Softwarelösungen entwickelt und anderen Glücksspielanbietern zur Verfügung gestellt. Der eigenen Angabe zufolge handelt es sich um Online-Casinos, die mit dem Anbieten von Glücksspielen Erfolg hatten. Immerhin kann das Unternehmen mehr als 3.000 Tischspiele und Spielautomaten über White-Label und Komplettpartner anbieten. Zu den Geschäftspartnern zählen ferner Zahlungs- und Supportpartner. Bezüglich des Angebots an Glücksspielen arbeitet das Unternehmen sowohl mit großen und bekannten Spieleherstellern als auch mit kleineren Unternehmen zusammen.

Abgesehen von den eigenen Online-Casinos entwickelt SkillOnNet Softwarelösungen, mit denen alle Glücksspielanbieter in mehreren Ländern ein eigenes Online-Casino anbieten können. Um jedoch die eigenen Portale präsentieren zu können, hat sich SkillOnNet darum bemüht, in den gewünschten Ländern eine Lizenz zu erhalten. Das gelang dem Unternehmen unter anderem in Großbritannien. Allerdings betriebt der Glücksspielanbieter nicht nur ein seriöses Online-Casino, es handelt sich vielmehr um 20 verschiedene. Jene sind aber nicht nur in Großbritannien verfügbar, sondern in zahlreichen europäischen Ländern und sogar in Australien, Asien und Südamerika. Somit sind die Online-Casinos dieser Unternehmen in fast jedem Land verfügbar.

Der Beitrag wurde am 17.6.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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