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Spontaner Bewerber für Macau: Genting Group

Die Nachrichten um Macau reißen nicht ab. Dieses Jahr sahen die auf Macau ansässigen Glücksspielanbieter in eine unsichere Zukunft: Es stand noch nicht fest, ob alle Glücksspielanbieter eine Verlängerung ihrer Lizenz erhalten, die Mitte des Jahres ausliefen. Kurzfristig gab es jedoch eine gute Nachricht, weshalb alle großen und weltbekannten Konzerne aufatmen konnten. Nun jedoch gibt es eine Konkurrenz, die nicht zu unterschätzen ist: die Genting Group. Somit entsteht eine neue Unsicherheit.

Macau mit der Verbindungsstraße zum Festland.

Macau soll in Zukunft nicht nur Casinos bieten – so der Wunsch der Regierung. Deshalb kommt die Bewerbung von Genting Group zur richtigen Zeit, da dieser Konzern auch Themenparks betreibt. (©AndyLeungHK/Pixabay)

Die aktuelle Situation auf Macau

Chinas Regierung hatte vor nicht allzu langer Zeit angekündigt, strenger gegen Straftaten im Zusammenhang mit Glücksspielen vorzugehen. Dieses Vorgehen hatte bereits für alle Glücksspielbetriebe auf Macau negative Einwirkungen: Aufgrund dessen, dass niemand mehr mit Junket-Operators zusammenarbeiten durfte, ging der Umsatz um einen Großteil zurück. Immerhin hat ein bestimmter Junket-Operator für einen Umsatz von 25 Prozent gesorgt. Nachdem bereits die Corona-Pandemie zu Umsatzrückgängen führte, waren die lizenzierten Glücksspielanbieter von Macau zu Recht besorgt.

Hinzu kam, dass alle Lizenzen im Sommer dieses Jahres ausliefen und niemand wusste, wie es weitergeht. Die Regierung hielt sich lange Zeit bedeckt, bis die Erlösung kam. Alle sechs Glücksspielkonzerne, die Casino-Resorts auf Macau betreiben, erhielten spontan eine Verlängerung. Der Nachteil der Verlängerung liegt darin, dass diese bereits zum Ende dieses Jahres ausläuft. Wer seine Resorts und Casinos weiterhin betreiben möchte, muss sich für eine neue Lizenz bewerben. Auch in diesem Bereich können sich die aktuellen Glücksspielkonzerne nicht besonders freuen: Bisher wurde die Lizenz immer für 20 Jahre vergeben, nun läuft die Lizenz nach 10 Jahren aus. Hinzu kommt, dass es für die Zukunft generell nur sechs Glücksspiellizenzen geben wird.

Weitere strenge Vorschriften könnten Lizenzen gefährden

Wer für die Zukunft eine neue Lizenz beantragt, muss viele Vorschriften erfüllen. Zu diesen zählen zum Beispiel, dass der Geschäftsführer des Unternehmens seit 15 Jahren auf Macau leben muss. Zugleich muss der Geschäftsführer 15 Prozent aller Geschäftsanteile besitzen. Abgesehen hiervon lässt eine weitere Idee der Regierung alle Glücksspielbetreiber in eine unsichere Zukunft blicken. Die Glücksspielbranche auf Macau soll reduziert werden und die Insel soll sich in langsamen Schritten wieder in eine Touristeninsel verwandeln. Daran verbunden ist die Idee, dass sich auch die Kriminalitätsrate verringert, die in Zusammenhang mit der Glücksspielbranche steht.

Auf den ersten Blick mag all dies nicht besonders negativ erscheinen und die bisherigen Glücksspielanbieter waren sich über eine Verlängerung ihrer Lizenz sicher. Jetzt jedoch hat sich ein weiterer Konzern um eine Lizenz beworben, wodurch eine enorm starke Konkurrenz entsteht. Es handelt sich um einen Konzern, der nicht nur einige Casinos auf mehreren Kontinenten betreibt. Vielmehr handelt es sich um ein Unternehmen, das auch im Freizeitbereich tätig ist. Solch eine Erfahrung könnte für die chinesische Regierung durchaus den Ausschlag geben, ausgerechnet diesem Unternehmen eine Lizenz zu erteilen.

Genting war an den Olympischen Spielen beteiligt

Die Teilnahme an der Bewerbung um eine Lizenz geschah plötzlich und unerwartet. Mit solch einer Konkurrenz hat bislang keiner der auf Macau ansässigen Glücksspielkonzerne gerechnet. Nachdem Genting bereits einige Investitionen in China getätigt hat und auch bei der Erstellung für das Skigebiet zuständig war, in dem die Olympischen Winterspiele 2022 stattfanden, erhöht sich deren Chance auf eine Lizenz.

Medien zufolge haben alle sechs bisherigen Glücksspielkonzerne und Genting rechtzeitig die erforderlichen Unterlagen eingereicht. Die Ausschreibungsunterlagen werden von wichtigen Politikern wie dem Wirtschafts- und Finanzminister der Stadt Lei Wai Nong und dem Sekretär für Verwaltung und Justiz gesichtet. Ebenfalls an der Eröffnung der Ausschreibung nahmen die Manager der großen Glücksspielkonzerne teil. Die Überraschung über die Bewerbung der Genting Group war sogar unter Experten sehr groß. Niemand hatte damit gerechnet, sind aber einer Meinung: Die Chancen für die Genting Group stehen aufgrund ihrer Erfahrung mit Themenparks sehr groß.

Bewerbung zieht hohe Kosten nach sich

Hohe Chancen rechnet sich auch die Genting Group aus. Ansonsten wäre sie nicht bereit gewesen, die Bewerbungsgebühr von 1,27 Millionen US-Dollar zu bezahlen. Vorteilhaft für das Unternehmen ist die Tatsache, dass es wie die anderen Betreiber auch über Erfahrungen im Glücksspielsektor verfügt. Genting Group betreibt in Singapur, Malaysia, Großbritannien und in den USA einige Casinos. Nachdem Chinas Regierung Wert darauf legt, den Tourismus anzukurbeln und hierbei ausländische Touristen in den Fokus stellt, können die Chancen der Genting Group wachsen. Immerhin liegt ein Ziel darin, Nicht-Glücksspielbetriebe voranzutreiben, um so den Glücksspielmarkt auf Macau zu reduzieren.

Eine Einschätzung über das Ergebnis der Ausschreibung können derzeit Experten nicht abgeben. Es wird zudem nicht vor November oder Dezember dieses Jahres mit einem Ergebnis gerechnet. Für alle aktuellen Glücksspielanbieter besteht nun das Risiko, dass sie die Investitionen der letzten Jahre verlieren, falls die Genting Group eine Lizenz erhält. Offiziellen Zahlen zufolge haben die auf Macau ansässigen Glücksspielkonzerne in den letzten 20 Jahren ungefähr 40 Milliarden Dollar investiert. Auf der anderen Seite hat Genting Group im Süden Macaus ein neues Hotel bauen lassen. Dieses soll in diesem Jahr eröffnet werden. Eine Zusammenarbeit zwischen dem neuen Hotel und einem Casino-Resort würde den Erfolg der Genting Group erhöhen. Allerdings hoffen alle sechs aktuellen Glücksspielbetreiber darauf, dass sie aufgrund einer Tatsache ihre Lizenzen behalten: Vor 20 Jahren hat die Genting Group bereits eine Lizenz beantragt, aber nicht erhalten. Die Gründe hierfür sind nicht bekannt.

Genting Group seit 1965 erfolgreich

Im Jahr 1965 gründete Lim Goh Tong das Unternehmen Genting Group und begann damals den Erfolg des Unternehmens mit einer Hotelanlage, in die ein Freizeitpark integriert wurde. Als Ort für das Feriendorf wurden die Genting Highlands erkoren, eine Bergkuppe in Malaysia. Dieses Feriendorf begeistert mit sechs Hotels, einem Casino und einem Freizeitpark mit 50 Fahrgeschäften. Für den kulinarischen Genuss stehen mehr als 100 Restaurants zur Verfügung.

Weitere ähnliche Anlagen folgten im Laufe der Zeit. Alle Anlagen bieten ausreichend Vergnügungsideen für Kinder und Erwachsene – genau das, was sich die chinesische Regierung für Macau wünscht. Deshalb wäre es durchaus denkbar, dass Genting Group eine Lizenz erhält, wenn entsprechende Vorschläge unterbreitet werden.

Der Beitrag wurde am 3.10.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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