Immer wieder hört man von vermeintlich lukrativen Jobangeboten, die im Internet aufploppen und hohe Einkünfte ohne besondere Qualifikationen versprechen. Doch hinter diesen Angeboten steckt oft eine kriminelle Masche, die Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Die Verbraucherzentrale warnt vor solchen Betrugsversuchen, bei denen Menschen aufgefordert werden, Finanztransaktionen für Dritte durchzuführen. Was harmlos klingt, kann schnell strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Nimm dich in Acht vor betrügerischen Jobanzeigen – du könntest dich strafbar machen.
- Vermehrt tauchen in verschiedenen Medien Anzeigen für vermeintlich verlockende Jobangebote ohne Qualifikationsvoraussetzungen auf.
- Wer sich darauf einlässt, wird aufgefordert, im Grunde Geld von A nach B zu schieben.
- Oftmals steckt Geldwäsche dahinter und wer sich, auch unwissentlich, daran beteiligt, macht sich unter Umständen strafbar.
Was hinter den Jobangeboten steckt
Wie die Verbraucherzentrale berichtet, locken diese Jobangebote in der Regel mit Titeln wie „Support für Handelssysteme“, „Wertverwalter“ oder „Treuhandassistent“ und versprechen dir eine hohe Provision für einfache Aufgaben, die du bequem von zu Hause aus erledigen kannst.
Oft wirst du gefragt, ob du Geld von Kunden entgegennehmen und weiterleiten möchtest, manchmal sogar in Kryptowährungen wie Bitcoin. Das klingt zunächst verlockend, vor allem, weil die Aufgaben keine besonderen Qualifikationen erfordern.
Doch schnell wird klar, dass diese Jobs nicht so harmlos sind, wie sie scheinen. Du wirst aufgefordert, Zahlungen auf dein eigenes Bankkonto zu empfangen und dann weiterzuleiten. Die vermeintlichen Arbeitgeber bieten dir angeblich gute Provisionen für diese Finanztransaktionen – doch in Wahrheit kann es sich um eine illegale Geldwäsche oder einen Betrugsversuch handeln.
Wie funktioniert der Betrug?
Im Kern besteht die Tätigkeit darin, dass du für das Unternehmen oder die „Kunden Geld entgegennimmst. Dieses Geld wird auf dein persönliches Konto überwiesen, und du sollst es dann weiterleiten – häufig an Adressen im Ausland oder in Form von Kryptowährungen. Oft wird dir auch erklärt, dass dies eine kostengünstigere Methode sei, um Zahlungen ins Ausland zu transferieren, oder um sensible Kundeninformationen zu schützen.
Besonders perfide ist eine neuere Variante, bei der dir angeboten wird, für Kunden Kryptowährungen wie Bitcoin zu kaufen und diese dann an das „Handelssystem“ oder den vermeintlichen Arbeitgeber weiterzuleiten. Da Kryptowährungen anonym sind, werden sie oft für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche genutzt – und du könntest unwissentlich Teil eines kriminellen Netzwerks werden.
Strafrechtliche Risiken
Die „Finanzagenten-Tätigkeit“ kann schnell strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Schon das simple Empfangen und Weiterleiten von Geldern, die nicht ordnungsgemäß registriert sind, kann zu einer strafbaren Handlung führen. Laut dem Zahlungsdienstaufsichtsgesetz (ZAG) ist es eine erlaubnis- und registrierungspflichtige Tätigkeit, Zahlungsdienste ohne entsprechende Genehmigung anzubieten. Wer gegen diese Regeln verstößt, kann sich unter anderem der Geldwäsche schuldig machen.
Außerdem besteht das Risiko, dass du zur Rückzahlung von Geldern verpflichtet wirst, wenn du unwissentlich Opfer von Betrügern wirst, die durch ihre Handlungen anderen geschadet haben – etwa durch Anlagebetrug. Besonders gefährlich wird es, wenn du in ein Video-Ident-Verfahren einbezogen wirst. In diesen Fällen besteht die Gefahr, dass Betrüger deine Identität stehlen und ein Konto auf deinem Namen eröffnen, das sie dann für ihre illegalen Geschäfte nutzen.
Wie erkennst du unseriöse Jobangebote?
Wenn du ein Jobangebot siehst, das dir hohe Vergütungen für einfache Tätigkeiten ohne besondere Vorkenntnisse verspricht, solltest du sofort hellhörig werden. Hier sind einige Warnsignale, die du unbedingt beachten solltest:
- Keine persönlichen Gespräche: Fehlt der persönliche Kontakt, sei es per Telefon oder Treffen, ist das ein deutliches Warnzeichen. Seriöse Arbeitgeber wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben.
- Unrealistische Vergütungen: Wenn dir für einfache Aufgaben hohe Gehälter versprochen werden, ohne dass du eine spezielle Qualifikation benötigst, ist Skepsis angebracht. In solchen Fällen ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt.
- Fehlende Kontaktinformationen: Seriöse Unternehmen stellen klare und nachvollziehbare Informationen zur Verfügung. Fehlt ein Impressum oder sind keine eindeutigen Kontaktdaten vorhanden, solltest du die Finger von dem Angebot lassen.
- Verwendung des eigenen Kontos für Zahlungen: Seriöse Firmen verlangen niemals, dass du dein privates Konto für Geschäftsüberweisungen oder die Verwaltung von Kryptowährungen zur Verfügung stellst. Das ist ein klares Zeichen für Betrug.
- Fehlende Registrierung des Unternehmens: Wenn das Unternehmen keine offizielle Lizenz oder Registrierung vorweisen kann, solltest du das Angebot sofort ablehnen. Seriöse Unternehmen sind immer offiziell registriert.
Was kannst du tun, um dich zu schützen?
Es gibt einige einfache Maßnahmen, die dir helfen, dich vor solchen betrügerischen Angeboten zu schützen:
- Prüfe die Unternehmensdaten: Stelle sicher, dass das Unternehmen über eine vollständige und klare Website sowie eine gültige Registrierung verfügt.
- Vermeide die Weitergabe deiner Kontodaten: Gib niemals deine privaten Kontodaten heraus und nutze dein eigenes Konto nicht, um Zahlungen für Dritte abzuwickeln.
- Vermeide Video-Ident-Verfahren: Falls du aufgefordert wirst, ein Video-Ident-Verfahren durchzuführen, solltest du dies ablehnen. Seriöse Arbeitgeber verlangen solche Verfahren nicht zu Beginn eines Bewerbungsprozesses.
- Sei vorsichtig bei zu hohen Versprechungen: Wenn das Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch. Wenn du ein solches Angebot erhältst, solltest du immer misstrauisch sein.
Du bist in eine Masche geraten? Das kannst du tun
Wenn du bereits Opfer einer solchen falschen Jobanzeige geworden bist oder auf eine andere Betrugsmaschen hereingefallen bist, solltest du schnell handeln:
- Informiere deine Bank: Falls du bereits Zahlungen durchgeführt hast, kontaktiere sofort deine Bank, um den Vorgang zu stoppen.
- Melde den Vorfall der Polizei: Gib den Vorfall umgehend der Polizei bekannt und stelle eine Anzeige.
- Hole dir rechtlichen Rat: Lasse dich von einem Anwalt beraten, um herauszufinden, welche rechtlichen Schritte du unternehmen musst.
Fazit: Sei vorsichtig und schütze dich
Die Gefahr, durch diese betrügerischen Jobangebote in eine kriminelle Handlung verwickelt zu werden, ist real. Wer unwissentlich Finanztransaktionen für Dritte durchführt, kann sich strafbar machen und wird möglicherweise zur Rückzahlung von Geldern verpflichtet. Die Verbraucherzentrale rät daher dringend, bei Jobangeboten, die zu gut klingen, um wahr zu sein, immer misstrauisch zu sein und sich gründlich zu informieren.
Wenn du in einem solchen Fall landest, ist es wichtig, schnell zu handeln. Du solltest dich umgehend an deine Bank, die Polizei und einen Anwalt wenden, um dich rechtlich abzusichern. Nur so kannst du dich vor den weitreichenden Folgen solcher Betrügereien schützen.