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Deutsche Glücksspielbehörde beginnt mit ihren Aufgaben

Zeitgleich mit der Einführung des neuen Deutschen Glücksspielstaatsvertrages wurde für Deutschland eine eigene Glücksspielbehörde erschaffen. Diese Behörde erhält die gleichen Aufgaben wie die Aufsichtsbehörde anderer Länder: Sie soll nicht nur für die Lizenzerteilung zuständig sein, die Glücksspielbehörde soll auch überprüfen, ob sich alle Glücksspielanbieter an die gesetzlichen Vorschriften halten. Obwohl mit der Planung der neuen Behörde bereits im Jahr 2021 begonnen wurde, nimmt die GGL erst jetzt ihre Aufgaben wahr.

Fünf Pokerkarten stehen auf einem geöffnetem Laptop.

Die Deutsche Glücksspielbehörde hat im Januar ihre Tätigkeit aufgenommen und ist nun für die Lizenzierung von beispielsweise Online-Poker zuständig. (©besteonlinecasinos/Pixabay)

In den letzten Monaten erledigte die Behörde ihre Aufbauarbeiten

Eine neue Behörde zu erschaffen, kann eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. So war es auch mit der Deutschen Glücksspielbehörde. Für diese musste zuerst ein Standort gefunden werden und an dem geplanten Standort musste ein Gebäude angemietet werden. All das geschah zwar innerhalb einer kurzen Zeit, aber anschließend mussten immerhin qualifizierte Mitarbeiter gefunden werden. Dieser Prozess nahm auf jeden Fall einige Zeit in Anspruch. Nun sind all diese Aufgaben erledigt und die Deutsche Glücksspielbehörde, die unter der Abkürzung GGL bekannt ist, kann jetzt mit ihren eigentlichen Aufgaben starten.

Um welche Aufgaben es sich im Detail handelt, hat Benjamin Schwanke in einem Interview verraten. Hierbei handelt es sich um ein Vorstandsmitglied der Behörde, der auch verrät, dass sich die GGL mit der Festsetzung von Sanktionen zu beschäftigen hat. Er rechnet mit einer jährlichen dreistelligen Zahl an Verfahren, mit denen sich die Behörde zu befassen hat. Mit solch einem Verfahren müssen aber nur diejenigen rechnen, die sich nicht an die Regeln halten und unter anderem den Spielerschutz nicht beachten oder gar versuchen, eine Manipulation durchzuführen. Abgesehen hiervon gibt es weitere Aufgaben.

Sicherstellung des Spielerschutzes

Der neue Deutsche Glücksspielstaatsvertrag wurde ins Leben gerufen, damit erstmalig Online-Glücksspiele legalisiert werden können. Das liegt daran, dass in den letzten Jahren immer mehr europäische Glücksspielanbieter ihr Sortiment im Internet anboten und Spieler diese nutzten. Nachdem diese neue Art von Glücksspielen nicht aufzuhalten ist, hat sich die Regierung Deutschlands dazu entschieden, Online-Glücksspiele zu legalisieren. Der Wunsch dahinter ist klar: Die Spieler sollen ab sofort online spielen können und hierbei ein hohes Maß an Sicherheit genießen. Damit dies gelingt, müssen die Glücksspielanbieter strenge Regeln und Vorschriften einhalten. Ob diese eingehalten werden, überprüft die Deutsche Glücksspielbehörde.

Allerdings gehen die Aufgaben laut Schwanke wesentlich weiter. Die GGL wird nicht nur Lizenzen ausstellen und in der Folge kontrollieren, ob das Gesetz eingehalten wird. Die Behörde fühlt sich auch dafür zuständig, illegales Glücksspiel zu bekämpfen. Wie genau die Behörde bei dieser Bekämpfung vorgehen möchte, wurde bislang öffentlich nicht bekannt gegeben. Natürlich wird überprüft werden, ob auch nur die Unternehmen Glücksspiele anbieten, die eine Lizenz besitzen. Solch eine kann aber nicht nur für ganz Deutschland vergeben werden, die Bundesländer selbst haben das Recht, Lizenzen für ihr Land zu vergeben. Hierbei unterscheidet sich sogar die Art der Glücksspiele, da nur die Länder Lizenzen für Online-Roulette vergeben dürfen.

Unterstützung der Bundesländer als weitere Aufgabe

Die Deutsche Glücksspielbehörde sieht ihre Aufgaben nicht nur darin, Lizenzen zu vergeben und diese lizenzierten Unternehmen zu kontrollieren. Sie sieht sich auch dazu verpflichtet, die Länder bei ihren Aufgaben zu unterstützen. In diesem Bereich können die Länder nicht nur darauf vertrauen, Tipps für die eigene Lizenzierung zu erhalten. Sie werden auch dabei unterstützt, mit anderen Aufsichtsbehörden zusammenzuarbeiten. Hierbei muss es sich nicht nur um Behörden anderer Bundesländer handeln. Teilweise wird eine Zusammenarbeit mit den Behörden anderer Länder notwendig sein. Damit diese professionell abläuft, bietet die GGL ebenfalls ihre Unterstützung an.

Nachdem bis auf wenige Ausnahmen die deutschen Bundesländer keine Lizenzen für Online-Spiele vergaben, sind sie auf die Hilfe und Unterstützung angewiesen. Immerhin betreten sowohl die Länder als auch der Bund absolutes Neuland. Besonders umfangreich wird sich die Aufgabe gestalten, illegales Glücksspiel zu verhindern. Wie bekannt ist, nutzen viele Glücksspielanbieter diverse Tricks, um ihr Sortiment trotz Verbots immer wieder anzubieten. Diese Tricks zu erforschen und dagegen vorzugehen, stellt eine zeitintensive Aufgabe dar.

Gründe für die neue Behörde

Der neue Sektor mit Online-Glücksspielen ist offiziellen Angaben zufolge der Grund, weshalb es überhaupt eine neue Behörde für Deutschland gibt. Das bis zum Juli 2021 absolute Verbot von Online-Glücksspiele machte es nun notwendig, eine eigene Behörde zu erschaffen, die in erster Linie für den neuen Sektor zuständig ist. Darin mag auch die lange Zeit zu sehen sein, die für die Aufnahme der Behörde notwendig war. Immerhin mussten sich die Mitarbeiter der Behörde zuerst mit den neuen Regeln auseinandersetzen, um in Zukunft eine qualifizierte Tätigkeit liefern zu können. Schließlich müssen nicht nur die Anträge für eine Lizenz ausführlich geprüft werden. Es wird besonders schwierig werden, die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen.

Allerdings wird die Deutsche Glücksspielbehörde nicht nur für Online-Glücksspielanbieter zuständig sein. Zum Aufgabengebiet zählen auch Bundesweite Soziallotterien, Spielvermittler und Klassenlotterien. Somit fällt der Behörde ein sehr umfangreicher Aufgabenbereich zu. Laut Schwanke ist besonders die Lizenzierung aufregend und auch kompliziert. Zwar müssen die Glücksspielanbieter zahlreiche Unterlagen einreichen und die meisten der antragstellenden Unternehmen bestehen seit Jahren. Trotzdem muss die Behörde eine Prognose abgeben, ob es sich in der Tat um einen zuverlässigen Anbieter handelt, der über die nächsten Jahre hinweg allen Spielern ein sicheres Vergnügen bieten kann.

Frühere Illegalität kann Ausschluss begründen

Die eben erwähnte Einschätzung vorzunehmen ist laut Schwanke nicht einfach. So gibt es ein Ausschlusskriterium, aufgrund dessen ein Antrag abgelehnt werden kann: Wenn ein Glücksspielunternehmen früher Online-Glücksspiele anbot. Allein diese Tatsache ist aber noch lange kein Beweis, dass es sich um einen Anbieter mit fehlendem Spielerschutz handelt. Es war lediglich in der Vergangenheit so, dass das Anbieten von Online-Spielen grundsätzlich verboten war. Deshalb ist es besonders schwierig, die Glücksspielkonzerne herauszufiltern, die ein hohes Maß an Sicherheit bieten.

Darin ist auch der Grund zu sehen, weshalb es mehrere Monate gedauert hat, bis die ersten Anbieter auf die deutsche Whitelist aufgenommen werden konnten. Viele Anträge wurden generell abgelehnt, da die Anbieter früher verbotenerweise ihr Sortiment in Deutschland anboten. Dahinter stand die europäische Dienstleistungsfreiheit. Nun jedoch befinden sich bereits einige Anbieter auf der Whitelist, die künftig verlängert wird – dank GGL.

Der Beitrag wurde am 20.1.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
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