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Großbritannien: Fast 50 Prozent aller Briten nehmen an Glücksspielen teil

Die britische Glücksspielkommission lässt pro Quartal eine Umfrage durchführen, um die Anzahl der Personen zu ermitteln, die an Glücksspielen teilnehmen. Hierdurch kann auch erforscht werden, ob die Zahl der Spielsüchtigen zunimmt. Zusätzlich verwendet die britische Aufsichtsbehörde die ermittelten Daten, um das Verhalten der Spieler zu ermitteln und einen Trend abzuleiten. Derzeit sieht es so aus, dass immer mehr Spieler die Angebote online nutzen und seltener ein Casino vor Ort besuchen. Das trifft auch auf Lotterien zu.

Auf zwei Lottoscheinen liegen viele Münzen und ein 50-Euro-Schein.

Die britische Aufsichtsbehörde lässt regelmäßig Umfragen durchführen, wie sich das Verhalten der Glücksspieler verhält. Positiv ist, dass die Zahl der problematischen Spieler nicht zugenommen hat. (©jackmac34/Pixabay)

Anzahl der Spieler bleibt gleich

Aufgrund dessen, dass die Glücksspielkommission alle drei Monate von der Yonder Consulting eine Umfrage durchführen lässt, entsteht eine repräsentative Statistik. Dieser Statistik zufolge hat sich die Anzahl der Personen nicht verändert, die regelmäßig an Glücksspielen teilnehmen. Es handelt sich um 43 Prozent der Bevölkerung, die ihr Glück bei Spielen herausfordern. Allerdings muss beachtet werden, dass die Umfrage per Telefon durchgeführt wird und nur 4.000 Personen befragt wurden. Diese sind stets mindestens 16 Jahre alt. Die letzte Umfrage fand dieses Jahr im Juni statt, davor wurde die Bevölkerung im März befragt. Die Ergebnisse von Dezember und September 2021 hat die Glücksspielkommission ebenfalls veröffentlicht und können jederzeit über die Internetseite abgerufen werden.

Obwohl die Pressemitteilung der Kommission zu verstehen gibt, dass die Beteiligung am Glücksspiel aus statistischer Sicht stabil blieb, lässt sich doch erkennen, dass die Teilnahme an Glücksspielen vor der Corona-Pandemie höher ausfiel. Nachdem die Pandemie bereits abgeklungen ist, ergeben sich langsam die gleichen Zahlen wie vor der Pandemie. Im Moment liegt die Zahl der Personen, die regelmäßig spielen, noch unter dem Prozentsatz, der vor der Pandemie ermittelt wurde.

Online-Casinos beliebter

Die Corona-Pandemie hatte zu etlichen Lockdowns geführt, weshalb Casinos nicht besucht werden konnten. Das führte zum damaligen Zeitpunkt dazu, dass mehr Spieler zu einem Online-Casino übersiedelten. Die vor Ort ansässigen Casinos hofften natürlich, dass die Spieler wieder zu ihnen zurückkehren, sobald keine Beschränkungen mehr vorliegen. Das trat jedoch nicht wirklich ein, nachdem der Prozentsatz der Online-Spieler nun höher liegt, als vor der Pandemie: Im Jahr 2019 spielten nur 20 Prozent online, während es nun 27 Prozent sind. Über die Befragung kam auch heraus, welche Personengruppe am stärksten zu Onlinespielen greift: Es sind Personen zwischen 45 und 54 Prozent.

Anhand der Umfrage kam auch heraus, welche Spiele besonders beliebt sind. Zum einem sind dies die klassischen Casinospiele, die nicht nur vor Ort, sondern auch online angeboten werden. Wird von Casinospielen gesprochen, beinhaltet dieser Begriff stets die beliebten Tischspiele wie Roulette, Baccarat, Poker und Black Jack. Aber auch Spielautomaten sind sehr beliebt, da diese unseren Erfahrungen mit Online-Casinos nach verschiedene Themen abdecken und bezüglich ihrer Grafik einem guten Spielfilm ähneln. Der Umfrage zufolge kaufen auch viele Personen ihre Lotteriescheine online und setzen vermehrt auf Pferderennen. Bingo ist ebenfalls ein beliebtes Casinospiel und wird gerne online gespielt.

Prozentsatz problematischer Spieler bleibt gleich

Dank der regelmäßigen Befragung kann auch ermittelt werden, ob sich die Anzahl der Problemspieler erhöht oder gleich bleibt. Die gute Nachricht lautet, dass sich das Spielverhalten der Glücksspielfans nicht so verändert hat, dass sich auch die Anzahl der problematischen Spieler erhöht hätte. Es handelt sich nach wie vor nur um 0,2 Prozent aller Spieler, die ein unsicheres Spielverhalten zeigen. Auch der Wert derjenigen, die ein moderates oder niedriges Risiko haben, eine Spielsucht zu entwickeln, blieb gleich. Hier wurde ein Prozentsatz zwischen 1 und 1,5 angegeben. Diese Daten wurden in einen Vergleich zu den Zahlen des Vorjahres gesetzt.

Neue Befragung bringt auch Probleme hervor

So positiv die Ergebnisse der neuesten Befragung sind, so viele Probleme lässt sie auch erkennen. Einerseits ist es gut, wenn sich die größte Gruppe aus älteren Spielern zusammensetzt, die bereits ein gewisses Maß an Verantwortung besitzen und aus diesem Grund bewusst versuchen, nicht in eine Spielsucht abzurutschen. Es handelt sich auch um die Personen, die meistens bereits eine Familie haben und aus diesem Grund ebenfalls verantwortlich spielen.

All dies trifft auf jüngere Spieler nicht zu, die aber bereits spielen. Laut der neuesten Umfrage hat sich die Anzahl der Spieler in dieser Gruppe erhöht, was der britischen Glücksspielaufsichtsbehörde Sorgen bereitet. Diese jüngeren Personen können Erfahrungen zufolge schneller eine Spielsucht entwickeln. Zusätzlich können diese oft nicht erkennen, welche Spiele gefährlich werden können. So nutzen viele die zu zahlenden Lootboxen, die bereits zu einer Sucht führen können. Deshalb wird erneut darüber nachgedacht, die Prävention besonders für jüngere Spieler zu erhöhen. Ob sich dies im Rahmen einer Glücksspielreform erzielen lässt oder nicht, kann derzeit niemand beantworten. Zugleich steht noch nicht fest, wann es überhaupt zur gewünschten Reform kommt.

Reform für Online-Glücksspiele seit Jahren in Planung

Grundsätzlich sind die Daten positiv zu werten, vor allem die Tatsache, dass die meisten Spieler legale Angebote nutzen. Immerhin hat sich der Anteil der Problemspieler nicht erhöht und auch die Anzahl der Personen, die regelmäßig spielen, stieg nicht an. Trotzdem gibt es in Großbritannien bereits seit Jahren die Diskussion, eine Glücksspielreform zu erarbeiten. Online-Glücksspiele standen hierbei bereits vor zwei Jahren im Fokus. Angesichts dessen, dass Online-Casinos immer beliebter werden und auch die Besuche der Casinos vor Ort trotz fehlender Lockdowns nicht wieder zunimmt, scheinen Online-Casinos immer noch im Fokus zu stehen. Ob sich jedoch die Reform nur auf klassische Casinospiele konzentrieren wird oder auch Lotterien beinhaltet, lässt sich nicht sagen.

Die Umfragen der britischen Bevölkerung zeigen immer wieder, dass Lotterien sehr beliebt sind. Der Kauf der klassischen Lotteriescheine ist immer noch beliebter als der Kauf von Rubbellosen. Ebenfalls wurde ermittelt, dass der Lottoschein häufiger online als in einem Geschäft vor Ort erworben wird. All dies könnte dazu beitragen, dass sich die Reform auch auf Lotto beziehen wird. Bingo ist ebenfalls im online Bereich sehr beliebt. Derzeit gibt es diesbezüglich keine neuen Meldungen, weshalb hier abgewartet werden muss.

Der Beitrag wurde am 9.11.2022 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , veröffentlicht.
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