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Dänemark: Neue Ideen gegen Geldwäsche bei Sportwetten

Jedes Land geht streng gegen Geldwäsche vor, davon ist auch die Glücksspielbranche betroffen. Allerdings gibt es zusätzlich zu den gesetzlichen Regelungen weitere Ideen, die teilweise von den Glücksspielaufsichtsbehörden kreiert und durchgesetzt werden. Deshalb hat die für Dänemark zuständige Glücksspielbehörde eine Idee entwickelt, derzufolge Geldwäsche verhindert werden soll. Es handelt sich um eine persönliche ID, die nun jeder Spieler beim Betreten eines Wettbüros vorzeigen muss. Solch eine ID erhöht jedoch auch die Spielersicherheit.

Eine leere Karte, auf der die Bezeichnung VIP steht.

Alle Wettbüros müssen ab Oktober 2023 für jeden Kunden eine eigene ID erstellen. Diese soll den Spielerschutz erhöhen und auch Geldwäsche verhindern. Ob die ID in Form einer Karte ausgestellt wird, bleibt dem Glücksspielanbieter überlassen. (©Bru-nO/Pixabay )

ID gilt nur für Wettbüros vor Ort

Geldwäsche findet keinesfalls immer nur vor Ort, also in ortsansässigen Casinos, Spielhallen oder Wettbüros statt. Auch Online gibt es ausreichend Möglichkeiten für Geldwäsche. Trotzdem hat sich die dänische Glücksspielbehörde dazu entschieden, die neue Idee nur für ortsansässige Wettbüros durchzuführen. Es handelt sich um eine persönliche Identifikationsnummer, die ab Oktober 2023 jeder Spieler besitzen muss. Diese muss er dem Wettbüro vorzeigen, wenn er dieses betritt. Womöglich liegt darin der Grund, weshalb die ID nicht bei Sportwetten in Online-Wettbüros vorgezeigt werden muss. Diese Online-Casinos können nicht nachprüfen, ob der Spieler tatsächlich der Inhaber der ID ist. Dennoch ist Dänemark bereits sehr erfolgreich beim legalen Glücksspiel und sorgt bereits für einen hohen Spielerschutz online. Vor Ort jedoch kann zumindest anhand des Alters des Spielers abgeschätzt werden, ob es sich um die betreffende Person handelt oder nicht. Das ist auch einer der Gründe, weshalb es zur Einführung einer Spieler-ID kam.

Mit dieser ID soll verhindert werden, dass Minderjährige ein Wettbüro betreten und dort auch spielen können. Demzufolge hilft die ID nicht nur dabei, Geldwäsche zu verhindern, sie setzt auch die Gesetze zum Schutz von Jugendlichen und Kindern um. Abgesehen hiervon werden an eine ID weitere Bedingungen geknüpft, die generell die Sicherheit aller Spieler erhöht. Zugleich jedoch handelt es sich um Bedingungen, die auch Geldwäsche verhindern können. Eingeschlossen ist eine Registrierung in dem für Dänemark zuständigen Ausschlussregister, das selbstverständlich jeder Spieler nutzen kann. In Deutschland sind die legalen Wettanbieter an die OASIS Registrierungsdatenbank gebunden um den Spielerschutz bestmöglich zu gewährleisten.

Diese Sicherheiten bietet die ID allen Spielern

Wird über die ID festgestellt, dass ein Spieler unter 18 ist, dann genießt auch dieser einen Schutz. Immerhin können Minderjährige nicht immer verantwortungsvoll denken und sind der Gefahr ausgesetzt, dass sie einen zu hohen Betrag ausgeben und diesen auch verlieren. Um das bei Erwachsenen zu verhindern, können alle Spieler ein persönliches Einsatzlimit festsetzen, das mit der ID gespeichert wird. Das führt dazu, dass der Spieler abgesichert ist, wenn er in einem Wettbüro vor Ort die ID vorzeigt. Immerhin darf er in diesem Fall nicht mehr setzen, als er selbst festgesetzt hat. Auf der anderen Seite verliert kein Spieler seinen Gewinn, wenn er zum Beispiel den Wettschein verloren hat. Denn auch der Gewinn wird automatisch unter der ID gespeichert, da der Einsatz über diese vorgenommen wurde. Somit kann der Gewinn immer ausgezahlt werden.

Eine weitere Sicherheit liegt vor, da über die ID auch gespeichert wird, ob sich der Spieler bei dem für Dänemark zuständigem Ausschlussregister ROFUS angemeldet hat. Beim Vorzeigen der ID und allenfalls bei der Kontrolle dieser ID wird sofort erkannt, ob der Spieler beim Ausschlussregister angemeldet ist. Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass die ID nur dann eine Anmeldung beim Ausschlussregister erkennt, wenn diese nach dem ersten Oktober erfolgt ist.

Sicherheit vor Geldwäsche

Nicht nur die Wettfans werden mit der ID geschützt, sie soll auch verhindern, dass Geldwäsche durchgeführt werden kann. Immerhin werden bei der Erstellung der ID die persönlichen Daten des Wettfans aufgenommen und gespeichert. Das soll verhindern, dass eine andere Person einen Einsatz tätigt und einer anderen Person ausgezahlt wird. Ebenso kann über die ID ermittelt werden, welchen Einsatz ein Spieler vorgenommen hat. Somit könnte auch ermittelt werden, ob sich der Spieler diesen Einsatz überhaupt leisten kann. Wird dies ermittelt, kann auch abgeschätzt oder erkannt werden, ob Geldwäsche stattfand. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb die ID für jeden Spieler festgesetzt werden muss.

Hierbei dürfen die Wettbüros jedoch selbst entscheiden, wie die ID festgelegt wird. Möglich ist zum Beispiel die Herausgabe einer Karte, die alle persönlichen Daten enthält. Es ist jedoch auch möglich, eine virtuelle Kundenkarte zu erstellen. Wichtig ist nur, dass jeder Glücksspielanbieter verpflichtet ist, für jeden Kunden eine ID zu erzeugen. Mit dieser Bestimmung wird jedoch nicht zwingend verhindert, dass ein Spieler zu hohe Einsätze tätigt. Schließlich kann er sich von jedem Glücksspielanbieter eine ID ausstellen lassen und kann somit bei jedem Anbieter spielen. Deshalb lässt sich Geldwäsche auch nur bedingt verhindern, und zwar dann, wenn alle Glücksspielanbieter miteinander kommunizieren. Ansonsten wird erneut nicht überprüft, ob sich der Spieler seinen Einsatz leisten kann und woher das eingesetzte Geld stammt. Auch hierzulande wird in den legalen Online Spielotheken eine zentrale Datei mit den Daten der Kunden befüllt, sodass ein monatliches Einzahlungslimit nicht überschritten werden kann.

Automatische Blockierung durch ROFUS

Ein hohes Maß an Sicherheit ergibt sich daraus, dass ROFUS alle neuen Anmeldungen automatisch blockieren kann. Das bedeutet, dass mit einer vorgelegten ID immer erkannt wird, ob ein Spieler gesperrt ist oder nicht. Demzufolge kann dieser Spieler weder online noch vor Ort an Glücksspielen teilnehmen. Eingebunden werden auch Kioske, sodass ein Spieler auch dort keine Einsätze mehr tätigen kann. Damit soll erneut der Spielerschutz erhöht werden. Zumindest wird es ab sofort keinem Minderjährigen mehr möglich sein, an Glücksspielen teilzunehmen. Das setzt jedoch voraus, dass sich in der Tat alle Glücksspielunternehmen an die neue Regelung halten und auch die Kontrolle der ID vornehmen.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass Dänemark versucht, die Spieler zu schützen und zum Beispiel gegen illegales Glücksspiel streng vorgeht. Letzteres lässt sich mit der ID jedoch nicht erreichen, da illegale Anbieter die neuen Vorschriften nicht umsetzen werden. Trotzdem sieht die dänische Glücksspielbehörde Spillemyndigheden die Chance, Glücksspiel in Dänemark sicherer werden zu lassen. Insbesondere der Schutz der Jugendlichen soll damit gewährleistet werden. Das gelingt zumindest dann, wenn alle Wettbüros die ID zugleich mit einem Personalausweis vergleichen, um einen Missbrauch der ID zu verhindern.

Der Beitrag wurde am 17.10.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
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