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Großbritannien: Anmeldungen bei Sperrregister steigen an

Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern besteht für alle Glücksspielfans die Möglichkeit, sich bei einem Sperrregister anzumelden. Das trifft auch für Großbritannien zu. Dort werden die Anmeldungen zum Anlass genommen, um über das Verhalten aller Bürger nachzudenken. Aus diesem Grund wird es als positiv angesehen, wenn sich mehr Bürger beim Sperrregister anmelden. Exakt dies scheint der Fall zu sein, wenn die neuen Zahlen mit denen des Vorjahres vergleichen werden.

Auf einem Holztisch liegen mehrere Spielchips, Spielkarten und Würfel.

Wer sich beim Sperrregister Gamstop anmeldet, schließt sich von allen Glücksspielen aus, die von legalen Anbietern in Großbritannien präsentiert werden. Die Sperre kann zwischen sechs Monaten und fünf Jahren betragen.(©ThorstenF/Pixabay)

Gamstop veröffentlicht Zahl der Neuanmeldungen

Sobald ein Sperrregister die Zahlen derer veröffentlicht, die sich entweder neu angemeldet haben oder seit längerer Zeit nach wie vor gemeldet sind, lässt sich das Verhalten der Bevölkerung erkennen. So ist dies auch für Großbritannien möglich, nachdem das Sperrregister Gamstop die neuesten Zahlen veröffentlicht hat. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass sich immer mehr Personen selbst schützen möchten. Solch ein Verhalten wird grundsätzlich als positiv betrachtet, nachdem sich so das Risiko verringert, dass eine größere Personengruppe eine Spielsucht entwickelt. In Großbritannien ist ein sehr hoher Anstieg von Neuanmeldungen zu verzeichnen: Im Vergleich zum letzten Jahr haben sich ungefähr 12 Prozent mehr selbst vom Spielen ausgeschlossen. In absoluten Zahlen bedeutet es, dass sich mehr als 48.000 Personen neu angemeldet haben.

Demzufolge sind derzeit knapp 400.000 Personen bei Gamstop angemeldet. Allerdings spiegelt die Zahl allein nicht wider, ob diese Personen gar nicht mehr spielen und wie sehr sich das Risiko verringert, keine Spielsucht zu entwickeln. Das liegt daran, dass jeder selbst entscheidet, welche Optionen er bei der Registrierung in der Sperrdatei wählt. Über die Wahl der verschiedenen Optionen hat sich Gamstop über Medien ebenfalls bereits geäußert.

Hälfte aller Personen entscheiden sich für längsten Zeitraum

Wer sich bei Gamstop registriert, kann selbst entscheiden, wie lange er sich von allen Spielmöglichkeiten ausschließen möchte. Der längste Zeitraum, der wählbar ist, liegt bei fünf Jahren. Für diese Zeit haben sich immerhin 50 Prozent aller Personen entschieden, die sich neu registriert haben. Selbstverständlich bestünde nach diesem Zeitraum die Möglichkeit, die Sperre zu verlängern. Gamstop freut sich über diese Wahl, da sie deutlich zeigt, wie hoch das Bedürfnis ist, sich selbst vor einer Spielsucht zu schützen. Weitere Optionen liegen bei einem halben Jahr und bei einem Jahr. Weitere Optionen sind derzeit nicht verfügbar.

Gamstop hat darüber hinaus ermittelt, wie sich die Wahl zwischen den Geschlechtern aufteilt. So haben sich zum größten Teil Männer für den längsten Zeitraum entschieden: 71 Prozent aller Neuanmeldungen sind männlich. Lediglich 29 Prozent entfallen auf Frauen. Daraus lässt sich jedoch nicht erkennen, ob Frauen grundsätzlich weniger spielen und deshalb gar keinen Bedarf für eine Anmeldung beim Sperrregister sehen. Im Gegensatz hierzu lässt sich jedoch sehr gut erkennen, welche Altersgruppe eine Anmeldung vorgenommen hat. Auch diese Erkenntnis wird als sehr erfreulich betrachtet.

Jüngere Personen entscheiden sich für Registrierung bei Gamstop

Prinzipiell sehen Experten bei jüngeren Personen ein größeres Problem, dass diese eine Spielsucht entwickeln. Hierfür halten die Experten immer mehrere Erklärungen bereit: Jüngere Personen lassen sich schneller beeinflussen und haben noch keine Fähigkeit entwickelt, mit dem eigenen Gehalt verantwortungsbewusst umzugehen. Eine Reform der Glücksspielgesetze lässt weiter auf sich warten. Umso erfreulicher ist es, dass sich ein hoher Anteil jüngerer Personen unter den Neuanmeldungen befinden: Ungefähr ein Fünftel aller Neuanmeldungen sind Personen zwischen sechzehn und vierundzwanzig Jahren. Das mag sich nicht nach einem hohen Anteil anhören, aber immerhin handelt es sich um knapp 10.000 Personen dieser Altersgruppe, die sich im ersten Halbjahr 2023 angemeldet haben.

Anders ausgedrückt stieg so die Zahl der Neuanmeldungen des jüngeren Personenkreises um 30 Prozent an. Woran dies liegt, wurde in den Medienberichten nicht erläutert. Deshalb kann diesbezüglich nur eine Vermutung angestellt werden. Doch unabhängig davon freut sich Gamstop darüber, dass sich die Zahl der Neuanmeldungen erhöht: Anlässlich des Parlamentsempfangs waren auch problematische Spieler anwesend, die über ihre früheren Probleme und den aktuellen Stand berichteten. Durchwegs handelt es sich um Personen, die von einer Anmeldung bei Gamstop profitiert haben. Das veranlasste Fiona Palmer, CEO von Gamstop, zu folgender Aussage: Es wird deutlich, dass ein Selbstausschluss ein bedeutungsvolles Instrument darstellt, das jedem zur Verfügung steht, der sich selbst vom Spielen ausschließen möchte. Positiv daran ist, dass sich durch eine Registrierung der Spieler von allen lizenzierten Online-Casinos und Spielstätten vor Ort ausschließt. Nachdem illegale Anbieter nicht überprüfen, ob jemand bei Gamstop registriert ist oder nicht, wird gegen diese Glücksspielanbieter vorgegangen.

Eine kleine Geschichte um Gamstop

Gamstop besteht nunmehr seit fünf Jahren und bietet seit seiner Gründung allen in Großbritannien lebenden Personen die Chance, sich vom Glücksspiel auszuschließen. Allerdings funktioniert dies nur, wie bereits erwähnt, für legale Glücksspielangebote. Von einem illegalen Angebot kann sich leider niemand ausschließen. Auch in Deutschland sind die legalen Online Casinos zur Achtung des Spielerschutzes angehalten und können bei Verstößen bestraft werden.  Wer sich jedoch selbst schützen möchte, kann sich mit ein paar Handgriffen bei Gamstop registrieren und sich so für einen selbst gewählten Zeitraum von jeglichen Glücksspielen ausschließen. Zahlreiche Erfahrungsberichte, die auf der Internetseite veröffentlicht werden, sollen dazu animieren, sich für den Selbstausschluss zu entscheiden. Vielen reicht jedoch die Anmeldung bei Gamstop nicht aus, weshalb dieses Unternehmen auf der eigenen Seite weitere Tipps gibt, welche Hilfe ein Spielsüchtiger annehmen kann.

Hierzu zählt unter anderem das Angebot von GamCare: Ein britisches Wohltätigkeitsunternehmen, das sich das Ziel gesetzt hat, allen Spielsüchtigen zu helfen. Die Hilfsangebote werden bewusst über verschiedene Medien und Kanäle präsentiert, damit die Hemmschwelle sinkt und jeder die Kontaktaufnahme findet, die für ihn günstig und praktisch erscheint. Aus diesem Grund gibt es nicht nur die telefonische Hotline, sondern auch die Möglichkeit, eine Beratung per Facebook oder WhatsApp zu erhalten. Allerdings richtet sich das gesamte Beratungsangebot lediglich an britische Spieler mit einer Spielsucht oder zumindest einem problematischen Spielverhalten. Gemeinsam mit Gamstop soll so erreicht werden, dass sich die Zahl derer verringert, die Probleme mit dem Glücksspiel haben. Wie die Zahlen von Gamstop beweisen, wurde bereits ein gewisser Erfolg erzielt.

Der Beitrag wurde am 24.8.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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