KSA verhängt zwei Strafen gegen Glücksspielunternehmen
Die niederländische Glücksspielaufsichtsbehörde ist dafür bekannt, hohe Strafen auszusprechen, wenn Verstöße gegen das Glücksspielgesetz festgestellt wurden. So kam es immer wieder vor, dass ein Glücksspielunternehmen mehrere Millionen Euro als Geldstrafe erhielt, wie beispielsweise BetEnt, das von der KSA eine Geldstrafe von drei Millionen Euro erhielt. Doch vor wenigen Tagen kam es zu einer Rekordstrafe in Höhe von 6,8 Millionen Euro. Zusätzlich wurde ein weiteres Glücksspielunternehmen mit einer Geldstrafe von 900.000 Euro belegt. Die Gründe für diese Strafen möchten wir nun durchleuchten.
Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit hat erst vor wenigen Tagen zwei Glücksspielanbieter mit einer hohen Geldstrafe abgemahnt, da beide Unternehmen ihr Sortiment ohne Lizenz in den Niederlanden anboten. (©RobVanDerMeijden/Pixabay)
GoldWin hatte keine Lizenz
Die niederländische Glücksspielaufsichtsbehörde KSA hat in der eigenen Pressemitteilung zu verstehen gegeben, weshalb die Strafe gegen den Glücksspielkonzern GoldWin so hoch ausfiel: Die Höhe der Geldstrafe wurde auf Basis eines geschätzten Umsatzes festgesetzt. Bei diesem geschätzten Umsatz handelt es sich um den Umsatz, den das Unternehmen laut KSA mit niederländischen Spielern erzielt hat oder erzielen könnte. Worauf diese Schätzung basiert, wurde in der Pressemitteilung nicht erläutert. Es wurde jedoch bekannt gegeben, weshalb es überhaupt zu einer Strafe kam. Der Grund liegt darin, dass das Unternehmen GoldWin für die Niederlande keine Lizenz besaß und immer noch nicht besitzt, aber trotzdem ihr Sortiment niederländischen Spielern zur Verfügung stellte. Das hat die KSA selbst ermittelt, indem sie sich auf der Seite westcasino.com anmelden und auch spielen konnte. Die hierfür eingesetzten Kontrolleure mussten keine Einschränkungen hinnehmen und es erschienen keinerlei Maßnahmen, um einen Spieler aus den Niederlanden am Spielen zu hindern.
Die Kontrolle dieser Glücksspielseite wurde bereits Anfang dieses Jahres durchgeführt. Daraufhin wurde GoldWin von der KSA dazu aufgefordert, sofort das eigene Online-Casino zu löschen. Nachdem das Unternehmen darauf nicht reagierte, wurde das Unternehmen Ende April erneut dazu aufgefordert. Erst nach der zweiten Aufforderung wurde das Angebot gelöscht, sodass niederländische Spieler nicht mehr zugreifen können. Trotzdem erhielt das Unternehmen die Geldstrafe, da es sich hierbei um ein übliches Verfahren in den Niederlanden handelt: Auch wenn ein Unternehmen aufgrund der Unterlassungsanordnung sein Sortiment löscht, darf eine Geldstrafe festgesetzt werden.
Geldstrafe gegen MKC Limited
Die Strafe gegen MKC Limited fiel nicht so hoch aus wie die Geldstrafe gegen GoldWin. Die Summe, die als Strafe für MKC Limited festgesetzt wurde, beläuft sich nur auf 900.000 Euro, obwohl das gleiche Vergehen stattfand. Auch die MKC Limited hat allen niederländischen Glücksspielfans ein Online-Casino präsentiert, über das Wetten platziert werden konnten. Hierbei konnte das gleiche Problem wie bei GoldWin festgestellt werden: Alle Glücksspieler konnten ohne Probleme ein Konto eröffnen und sofort spielen. Das Fatale hierbei: Bei MKC Limited darf jeder Spieler sein Alter angeben, ohne hierfür einen Beleg zu erbringen. Somit ist es bei diesem Glücksspielanbieter möglich, dass Minderjährige spielen, indem sie ein falsches Alter angeben. Es ist bei der Anmeldung nicht notwendig, einen Ausweis vorzuzeigen.
Die KSA bemängelt über eine Pressemitteilung dieses Vorgehen, da besonders Minderjährige gefährdet seien. Diese können immerhin mit einem Trick jederzeit bei MKC Limited spielen. Weshalb trotz dieses Vorgehens die Geldstrafe geringer ausfällt als bei GoldWin, lässt sich den beiden aktuellen Pressemitteilungen nicht entnehmen. Womöglich liegt es daran, dass MKC Limited einen geringeren Umsatz mit niederländischen Spielern erzielte als GoldWin. Trotzdem liegt bei beiden Unternehmen das Problem vor, dass sie keine Lizenz für die Niederlande besitzen.
Wer darf für die Niederlande eine Lizenz erhalten?
Weshalb die beiden Glücksspielunternehmen das Risiko eingingen, ihr eigenes Online-Casino beziehungsweise die Sportwettenplattform ohne Lizenz anzubieten, ist nicht ersichtlich. Zwar hat GoldWin seinen Sitz auf Curacao und gehört somit zum niederländischen Königreich. Trotzdem muss jedes Glücksspielunternehmen, das in den Niederlanden seinen Geschäftssitz hat, eine Lizenz beantragen. Das gilt auch für Glücksspielanbieter, die in Europa gemeldet sind, aber nicht zu Niederlande gehören. Diese Aussage trifft auf MKC Limited zu, die Malta als Geschäftssitz gewählt hat. Eventuell war dieses Unternehmen der Meinung, dass sie aufgrund der europäischen Dienstleistungsfreiheit das Recht hierzu hätten. Es gibt jedoch keine öffentliche Stellungnahme beider Unternehmen, aus welchen Gründen sie sich für das Anbieten von Glücksspielen ohne Lizenz entschieden haben.
Immerhin ist es in den Niederlanden möglich, für jede Art von Glücksspielen eine Lizenz zu beantragen, welche Teil der Bemühungen ist, den Spielerschutz zu gewährleisten, ähnlich wie in Fällen, in denen die KSA und Großbritannien Glücksspielanbieter wegen Verstoß gegen den Jugendschutz verwarnen. Deshalb kann jedes Glücksspielunternehmen für Online-Casino-Spiele, für Online-Sportwetten, für Bingo und für Poker eine Lizenz beantragen. Lediglich für Lottospiele ist es derzeit noch nicht möglich, eine Lizenz zu beantragen. Ob es einfach ist, die Lizenzbedingungen zu erfüllen oder nicht, lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten.
Wichtig für Glücksspielanbieter ist jedoch das eingeschränkte Werbeverbot für Glücksspiele, das dazu führt, dass sich viele Glücksspielfans nicht über das vorhandene Sortiment ausreichend informieren können. Diese fehlende Informationsmöglichkeit kann durchaus dazu führen, dass sich ein Spieler für ein illegales Angebot entscheidet. Damit dies nicht passiert, müssen alle Glücksspielanbieter entsprechende Sicherheitsmaßnahmen installieren, das beide Glücksspielunternehmen nicht taten, die aktuell mit einer Geldstrafe belegt wurden.
GoldWin: Das erwartet die Spieler
Das Online-Casino GoldWin, ähnlich wie viele andere, bietet eine Auswahl an Spielen, die auch über Top Casino Apps zugänglich sind und damit eine bequeme Spieloption für mobile Nutzer darstellen. Letztere werden auch als Live-Spiele angeboten, bei denen echte Dealer anwesend sind. Ein Blick auf das Angebot zeigt deutlich, dass es sich um ein gut sortiertes Sortiment an Slots handelt. Hierunter befinden sich zahlreiche bekannte und beliebte Spiele, aber auch ungewöhnliche und lustige Spielvarianten. Abgesehen hiervon hat sich der Betreiber dieses Casinos selbst das Ziel gesetzt, das beste Krypto-Casino zu werden. Wie das gelingen soll, lässt sich der Webseite nicht entnehmen. Es ist jedoch klar erkennbar, dass sich Neukunden über einen Bonus und Bestandskunden über mehrere Aktionen freuen können. All das soll selbstredend den Reiz erhöhen, in diesem Casino weiterzuspielen.
Anders verhält es sich mit MKG Limited. Wer versucht, die abgestrafte Seite betworld247.com aufzurufen, erhält eine Fehlermeldung. Zumindest tritt dies auf, wenn versucht wird, aus Deutschland aus darauf zuzugreifen. Offiziellen Seiten zufolge soll das Angebot dieser Seite auch Live-Wetten umfassen, die das Sortiment an festen Quoten abrundet.