Startseite

Neue Gesundheitskampagne in Großbritannien bezüglich Spielsucht geplant

Viele Glücksspielfans unterschätzen die Gefahr, dass jeder bei regelmäßigem Spielen eine Spielsucht entwickeln kann. Um solch eine zu verhindern, gibt es in jedem Land ein eigenes Glücksspielgesetz, das das Risiko einer Sucht zumindest verringern soll. Im besonderen Maße werden immer Minderjährige geschützt, aber auch Erwachsene sind nicht vor einer Spielsucht geschützt. Deshalb befassen sich auch unabhängige Organisationen mit der Entstehung von Spielsucht und wollen dabei helfen, diese zu verhindern. In Großbritannien gibt es deshalb eine neue Kampagne von GambleAware.

Auf einem gelben Ortsschild steht Insolvenz.

Eine Spielsucht kann zur Überschuldung und zu einer Insolvenz führen. Exakt dies möchte GambleAware mit einer neuen Gesundheitskampagne verhindern, indem die Öffentlichkeit bezüglich Spielsucht sensibilisiert wird. ( ©geralt/Pixabay )

Hintergrund der neuen Kampagne: Studie von Februar 2023

Die unabhängige Organisation GambleAware versucht, über ein eigenes Programm allen Spielern die Gefahr einer Spielsucht nahe zu bringen. Über dieses Programm findet jeder eine ausführliche Beratung und kann sich insbesondere darüber beraten lassen, woran eine Spielsucht erkannt werden kann. Zudem kann über dieses Programm jeder selbst herausfinden, ob er bereits ein problematisches Spielverhalten besitzt oder ob bereits eine Spielsucht vorhanden ist. Über diese Selbstkontrolle soll auch das Bewusstsein gestärkt werden, was Spielsucht bedeutet. Um zu erkennen, wie gut das selbst entwickelte Programm funktioniert, hat GambleAware eine Studie durchführen lassen.

Diese Studie hat Ergebnisse geliefert, die der Organisation nicht gefallen. So kam zum Beispiel heraus, dass nach wie vor die Spielsucht und deren Folgen verharmlost werden. Viele, die sich bereits auf dem Weg zu einer Spielsucht befinden, nehmen die Folgen nicht ernst. Des Weiteren werden Spielsüchtige weiterhin stigmatisiert und so nicht ernst genommen. Häufig wird Selbstverschulden vorgeworfen, anstatt die Sucht als eine Art Krankheit zu sehen. Das führe der Organisation zufolge dazu, dass die Betroffenen nicht zu einer Beratung und Behandlung animiert werden. Es läuft häufig so ab, dass die Spielsüchtigen sich selbst überlassen werden.

GambleAware will Stigmatisierung abbauen

Nachdem die Stigmatisierung dazu führt, dass sich die Betroffenen keine Hilfe holen, soll nun eine neue Gesundheitskampagne eingeführt werden. Diese soll der Öffentlichkeit zu verstehen geben, dass es sich um eine Krankheit handelt, die auch behandelt werden muss. Die neue Kampagne soll auch dazu führen, dass Spielsüchtige Gefühle wie Scham und Verlegenheit abbauen können. Nur dann wäre es für sie möglich, mit ihren Angehörigen und Freunden über die Sucht zu sprechen. Auch dann wäre es möglich, eine qualifizierte Hilfe in Anspruch zu nehmen. Um das zu erreichen, hat sich die Organisation für die neue Kampagne einiges anfallen lassen:

  • Sie arbeiten mit dem Moderator Tyler West zusammen, dessen Bruder an einer Spielsucht litt
  • Es konnte auch die bekannte Fernsehärztin Ellie Cannon gewonnen werden
  • Citizens Advice beteiligt sich ebenfalls an der Kampagne

Bei der Citizens Advice handelt es sich um eine weitere Beratungsstelle, die für alle Personen da ist, die entweder an Schulden oder an anderen Problemen in Großbritannien leiden. Hierzu zählen zum Beispiel Rechts-, Verbraucher- und Wohnungsprobleme. Zudem wurde die Kampagne unter Zusammenarbeit mit Betroffenen entwickelt. Dadurch erhöht sich für GambleAware die Hoffnung, dass die Öffentlichkeit die Probleme der Spielsucht ernst nimmt.

Glücksspielschäden sind versteckt

Ein großes Problem der Spielsucht liegt darin, dass die Schäden versteckt und komplexer Natur sind. Diese Äußerung traf Zoe Osmond, der CEO der GambleAware. Diese kurze Aussage verrät, wie schwer die Probleme und Folgen einer Spielsucht zu erkennen sind. Genau deshalb soll die neue Gesundheitskampagne aufklären, damit Spielsucht in Zukunft ernst genommen wird. Wie die neue Kampagne im Detail stattfindet, wurde noch nicht erläutert. Nachdem jedoch die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam gemacht werden soll, ist eine öffentliche Kampagne durchaus denkbar.

Wer nicht bis auf den Beginn der Kampagne warten möchte, kann sich bereits jetzt auf der Internetseite der GambleAware informieren. Dort sprechen Personen, die an einer Spielsucht litten, über ihre eigenen Probleme und wie diese behoben werden konnten. Dank dieser persönlichen Erfahrungen fühlt sich kein Betroffener allein und kann den Mut aufbringen, sich gegen seine Sucht zu stellen und um Hilfe zu bitten. Aus diesem Grund gibt es auf der GambleAware Seite auch viele Ratschläge, wo Spielsüchtige Hilfe finden und an wen sie sich wenden dürfen. Es wird auch verraten, wie jeder mit seinen Angehörigen über seine Probleme und Sorgen sprechen kann. Wichtig ist, dass keiner mit einem problematischen Spielverhalten allein gelassen wird. Dann ist es laut GambleAawre nicht möglich, Hilfe zu erhalten.

Welche Hilfe bietet GambleAware an?

Die Wohltätigkeitsorganisation GambleAware bietet zum Beispiel einen Chat an, der an 24 Stunden pro Tag verfügbar ist – auch am Wochenende und an Feiertagen. Damit die Hilfesuchenden eine qualifizierte Hilfe erhalten, werden die Mitarbeiter regelmäßig geschult. Interessant ist zudem das kleine Quiz, das sich auf der Internetseite befindet und mit wenigen Antworten herausfindet, ob ein Spieler ohne oder mit Verhaltensauffälligkeiten spielt. Ferner bietet die Seite ein paar Tipps, wie der Betroffene mit Freunden über seine Probleme sprechen kann – ganz egal, ob diese in der Spielbank oder in einem Online Casino spielen. Das ist oftmals der erste Schritt, um sich selbst helfen zu lassen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Die Studie, die von GambleAware in Auftrag gegeben wurde, zeigt zum Beispiel, dass nur 46 Prozent der britischen Bevölkerung der Meinung sind, dass Glücksspielsucht ein gesundheitliches Problem ist. Das steht im Gegensatz zur Meinung, dass Alkohol- oder Drogensucht ein gesundheitliches Problem sei. 43 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Spielsüchtige selbst schuld an seinen Problemen hat. Zudem hat die Studie gezeigt, dass die meisten einen Spielsüchtigen als impulsiv oder als verantwortungslos bezeichnen. Ebenso schlimm wiegt die Beurteilung – es sind immerhin 62 Prozent – über Spielsüchtige: Sie werden generell als negativ bewertet.

Die Studie sollte auch ermitteln, welcher Anteil der Bevölkerung dafür ist, das Stigma über die Spielsucht zu bekämpfen. 61 Prozent der Befragten sind damit nicht einverstanden, da sie gewisse Bedenken hegen. Um die Bevölkerung bezüglich der Glücksspielschäden zu sensibilisieren, wurden für die neue Kampagne betroffene Spieler auserwählt. So liegt die Hoffnung darin, dass persönliche Erlebnisse das Verständnis auf positive Weise beeinflussen können. Aber auch der Gesetzgeber wurde zuletzt aktiv und kündigte Einsatzlimits und höhere Steuern an.

Der Beitrag wurde am 13.5.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
News teilen: