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Irland: Neue Studie zeigt relevante Teilnahme Minderjähriger an Glücksspielen

Um auf problematisches Spielen eingehen zu können, muss die detaillierte Situation aller Glücksspieler bekannt sein. Nur wenn deren Spielverhalten und Spielmuster ermittelt worden sind, können sowohl Gesetze als auch Glücksspielanbieter darauf eingehen, um das Risiko einer Spielsucht zu minimieren. Gleiches trifft zu, wenn sich Minderjährige an Glücksspielen beteiligen. Aus diesem Grund wurde in Irland eine neue Studie durchgeführt, die erforschen sollte, zu welchem Anteil Minderjährige das Glücksspielangebot annehmen.

Auf einem geöffneten Laptop wurden fünf Spielkarten an den Bildschirm angelehnt.

Wie die europaweite Studie ermittelte, sind besonders Online-Glücksspiele mit dem Problem verbunden, dass jugendliche Nutzer hierdurch ein problematisches Spielen entwickeln. Am stärksten betroffen sind Wetten, Slots und Kartenspiele.(©besteonlinecasinos/Pixabay)

Studie findet alle vier Jahre statt

Die neue Studie wurde nicht zum ersten Mal durchgeführt, vielmehr handelt es sich um eine Studie, die europaweit alle vier Jahre stattfindet. Aufgrund dieser Vorgehensweise entstehen Werte, die sich miteinander vergleichen lassen. So lässt sich zudem sehr gut erkennen, ob eine Zunahme der Beteiligung an Glücksspielen vorhanden ist und ob sich das Verhalten der Kinder und Jugendlichen ändert. Solch eine Veränderung dient dazu, die Gesetze zu ändern. Ebenso können Glücksspielunternehmen Maßnahmen ergreifen, um Minderjährige verstärkt vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen. Deshalb wird die Studie im Rahmen des European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs des Instituts of Public Health in Dublin durchgeführt.

Um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten, wurden Befragungen in 35 Ländern durchgeführt. Hierbei wurden stichprobenartig Minderjährige im Alter zwischen 15 und 16 Jahren befragt. Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, wurden die Schüler nicht nur über ihr Glücksspielverhalten, sondern auch über ihre Herkunft befragt. Solche Fragen sollen klar feststellen, inwieweit sich die Herkunft auf die Teilnahme an Glücksspielen auswirkt. Weitere Fragen liefen in Richtung Freunde, Freizeitaktivitäten und die Nutzung von Medien. Das Ergebnis der Studie gibt vielen Experten Anlass zur Sorge.

Jungs spielen öfter als Mädchen

Die Studie ergab nicht nur Ergebnisse, die nicht erwartet wurden. Es kamen darüber hinaus Ergebnisse zum Vorschein, die durchaus bereits bekannt waren und deshalb als nicht unerwartet bezeichnet werden können: Im Vergleich zu Mädchen spielen Jungs nicht nur öfter, sondern auch länger. Laut Studie gaben 28,2 Prozent aller Jungs an, dass sie regelmäßig spielen, bei den Mädchen lag der Prozentsatz bei 17,9. Insgesamt handelt es sich um knapp ein Viertel aller Befragten, die angaben, dass sie regelmäßig Glücksspiele nutzen. Nachdem dieses Ergebnis nicht verrät, ob es für die Jugendlichen bereits problematisch ist, zu spielen, wurden weiterführende Untersuchungen durchgeführt. Diese weitergehenden Befragungen ergaben, dass knapp sechs Prozent der jugendlichen Spieler die Kriterien für problematisches Glücksspiel erfüllen. Dieser Prozentsatz ist sehr gering und zehn Prozent aller Spieler erlebten letztes Jahr ein übermäßiges Glücksspiel.

Woran lässt sich ein übermäßiges Glücksspiel erkennen? Der Studie zufolge geben nachfolgende Antworten Anlass, ein solch übermäßiges Glücksspiel zu vermuten: Die Jugendlichen gaben wesentlich mehr Geld für die Spiele aus, als sie wollten. Zudem verspürten sie den starken Drang, sich an Glücksspielen zu beteiligen. Ein weiteres Kriterium lag darin, wenn die Jugendlichen zugaben, andere Personen darüber zu belügen, wie viel Geld sie verspielten. Bedenklich ist, dass ungefähr 21 Prozent der Jugendlichen Probleme damit haben, das Glücksspiel zu kontrollieren. Acht Prozent gaben zu, dass sie andere Personen über ihre Ausgaben bezüglich der Spiele belogen haben. Allerdings haben nicht alle Minderjährigen direkt zugegeben, dass sie unter dem Glücksspiel leiden. Viele Ergebnisse kamen über die Fragen zustande, die sich auf verschiedene Bereiche konzentrierten. Die deutschen Online Wettanbieter haben dahingehend klare Spielerschutzbestimmungen um Glücksspiel von Minderjährigen zu vermeiden.

Detaillierte Fragen gaben Aufschluss über Spielarten

Um herauszufinden, wie viele Personen unter dem Glücksspiel leiden, wurden spezielle Fragen gestellt. Zu diesen zählten zum Beispiel, wie oft in den letzten 12 Monaten gespielt wurde. Hierbei mussten die Befragten angeben, wie oft sie pro Monat spielten. Anschließend wurde gefragt, ob die Jugendlichen online oder vor Ort spielten. Nachdem die meisten angaben, dass sie online spielten, wurde auch gefragt, welche Spiele sie bevorzugten. Zur Auswahl standen verschiedene Antworten, die darauf hindeuteten, ob es sich um eine Person handelt, die nur online spielt oder nur unregelmäßig. Zudem waren auch die Antworten für Online-Spieler vorgegeben. So kam heraus, dass die Minderjährigen, die nur online spielten, ein wesentlich höheres Risiko haben, eine Sucht zu entwickeln. Zumindest ergab die Studie, dass das Risiko bei Online-Spielen um das Vierfache höher war. Auch hierzulande lässt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) eine Studie zum Thema Spielsucht durch die Uni Bremen durchführen.

Zugleich wurde bekannt, dass viele Jugendliche zu Sport- und Tierwetten griffen. Auch bei diesen Spielvarianten war das Risiko, ein problematisches Spielverhalten zu entwickeln, höher als bei anderen Glücksspielen. Bei diesen anderen Spielarten handelt es sich in erster Linie um Lotterien, anschließend um Kartenspiele und dann um virtuelle Glücksspielautomaten. Der Anteil an Lotterien darf als sehr hoch bezeichnet werden, da er bei 52 Prozent lag – das zumindest bei der Spielgruppe, die jeden Monat spielt. Ansonsten liegt der Anteil bei 12 Prozent. Spielautomaten wurden nur zu 37 Prozent genutzt.

Hintergründe für problematisches Spielen

Die Studie sollte nicht nur ermitteln, wie viele Minderjährige regelmäßig Glücksspiele nutzen, es sollte ferner ermittelt werden, welche Hintergründe für dieses Verhalten vorliegen. Aus diesem Grund wurden die weiter oben erwähnten Fragen bezüglich der sozialen Hintergründe gestellt. So wurde ermittelt, dass nicht nur männliche Jugendliche das höchste Risiko besitzen, eine Spielsucht zu erleiden. Es kam auch heraus, dass diejenigen, die regelmäßig Alkohol verzehren und häufig Games nutzen, ein weitaus höheres Risiko in sich tragen, ein problematisches Spielen zu entwickeln. Weitere Risikofaktoren liegen darin, wenn ein Jugendlicher häufiger Ärger hatte, der so weit geht, dass sogar die Polizei involviert wird. Ein selbstverletzendes Verhalten trägt ebenfalls zur Spielsucht bei. All diese Gründe sind ausschlaggebend, dass immer wieder Studien zu diesem Thema in Auftrag gegeben werden, um schlussendlich die Ursachen bekämpfen zu können. Jüngst wurde eine Glücksspielstudie der Britischen Regierung veröffentlicht, die sich auf die verschiedenen Spielertypen konzentriert.

Als Ergebnis kam ebenfalls heraus, dass Lotterien keinesfalls das Risiko erhöhen, an einer Spielsucht zu erkranken. Zur Kategorie der Lotterien zählen im Übrigen auch Bingo und Rubbellose. Wetten, Spielautomaten, Kartenspiele und Würfelspiele erhöhen jedoch das Risiko, ein problematisches Spielverhalten zu entwickeln. Schlussendlich liegt das Risiko bei Jungs wesentlich höher, und zwar um das zwei- bis vierfache.

Der Beitrag wurde am 30.9.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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