Startseite

Studie: So verhalten sich britische Spieler

In den letzten Jahren hat sich aufgrund der Digitalisierung auch das Verhalten der Glücksspielfans verändert. Um herauszufinden, auf welche Weise sich dieses Verhalten geändert hat und wie sich dieses auf die generellen Folgen der Glücksspiele auswirken kann, wurde eine neue Studie in Großbritannien durchgeführt. Das vom Online Betting Guide ermittelte Ergebnis wurde vor Kurzem veröffentlicht und zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern und den Altersgruppen.

Ein Casino mit vielen Spieltischen und mehreren Spielautomaten.

Landbasierte Casinos werden auch in Großbritannien immer unbeliebter. Laut einer Studie der OLBG nutzen immer mehr Personen Online-Casinos – das trifft auf jede Altersgruppe zu. (©Linda72/Pixabay)

Glücksspielanbieter profitieren ebenfalls von der Studie

Obwohl die Studie das Verhalten der Spieler und somit mögliche Schäden ermitteln sollte, können auch die Glücksspielunternehmen von der Studie profitieren. Immerhin zeigt die Studie eindeutig, wie die Spieler spielen und welche Spiele somit interessant sind. Zugleich hat die Studie herausgefunden, welche Erwartungen Glücksspielfans haben. Sobald sich ein Glücksspielunternehmen mit diesen Erwartungen befasst, hat dieses die Chance, darauf einzugehen und sein eigenes Angebot entsprechend zu ändern. Gelingt dies, kann sich durchaus der Umsatz des Unternehmens erhöhen. Auf der anderen Seite kann jeder Glücksspielanbieter bewusst die Sicherheit beim Spielen erhöhen – auch das käme ihm selbst zugute und er könnte hierdurch erneut seinen Umsatz steigern. Ein neues Gesetz zur Einschränkung der Einsatzlimits und eine Änderung der Steuerabgaben sind momentan in Planung und müssen von Glücksspielunternehmen berücksichtigt werden.

Doch nun zurück zur Studie und dem veröffentlichten Ergebnis. Zuvor möchten wir erwähnen, dass die Studie in Großbritannien durchgeführt wurde und an dieser ungefähr 1.000 Personen beteiligt waren. Obwohl es sich hierbei eindeutig um eine geringe Beteiligung handelt, reicht diese jedoch aus. Es muss beachtet werden, dass es in Großbritannien viele Personen gibt, die häufig zu Glücksspielen greifen. Viele behaupten sogar, dass Glücksspiele eine günstige Freizeitbeschäftigung wäre. Deshalb ist in diesem Land die Beteiligung an Glücksspielen enorm hoch, und zwar sowohl vor Ort als auch im Internet.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Selbstverständlich hat sich die Studie unter anderem damit befasst, ob es zwischen den Geschlechtern Unterschiede gibt. Solche konnten tatsächlich ermittelt werden: Männer gehen nach wie vor gerne zu einem Buchmacher vor Ort oder platzieren im Internet eine Wette. Damen bevorzugen Online-Casinos und spielen dort zum Beispiel gerne Bingo. Allerdings sind auch Rubbellose bei den Damen sehr beliebt. Lotto darf keinesfalls unterschätzt werden, da sich Lotto und alle anderen Glücksspiele je zur Hälfte die Spieler teilen. Grundsätzlich hat die Studie ermittelt, dass sich der Anteil derer, die vor Ort in einem Casino spielen, erheblich reduziert hat. Lediglich knapp 20 Prozent besuchen ein Casino, während alle anderen in legalen Online Casinos spielen.

Ebenfalls wollte die Studie ermitteln, ob jüngere oder ältere Personen online spielen. Zwar ist es so, dass der Anteil unter den jüngeren Personen größer ist, wenn es sich um Online-Spiele handelt. Interessanterweise wenden sich jedoch immer mehr ältere Personen ab einem Alter von 65 Jahren an Online-Casinos. Demzufolge liegt fast ein Ausgleich bezüglich des Alters vor. Es kann davon ausgegangen werden, dass in Zukunft noch mehr Personen jeden Alters online spielen werden. Immerhin hat die Studie ermittelt, dass viele seit Jahren kein Casino mehr besucht haben, obwohl sie dies früher gerne taten. Auch diese Spieler greifen vermehrt zu Online-Casinos. Hierfür wurde ebenfalls eine Begründung angegeben: Der Besuch eines Casinos vor Ort wäre mit zu vielen Einschränkungen verbunden – online zu spielen wäre hingegen wesentlich einfacher.

Welche Glücksspiele werden bevorzugt?

Die OLBG hat für die Studie alle vorhandenen Glücksspiele in zwei Kategorien unterteilt: Glücksspiele mit Geschicklichkeitscharakter und reine Glücksspiele. Zwar ist es so, dass ein Glücksspiel nicht wirklich beeinflusst werden kann, weshalb es diese Bezeichnung erhielt. Trotzdem gibt es Spiele, zum Beispiel Poker, bei denen etwas Geschicklichkeit und gewisse Fähigkeiten vorhanden sein müssen. Ebendiese wurden von der Studie als Geschicklichkeitsspiele beziffert. Es verwundert daher kaum, dass diese von Männern bevorzugt werden, während Frauen gerne zu den reinen Glücksspielen greifen. Viel interessanter war jedoch, wie oft innerhalb verschiedener Altersgruppen gespielt wird. Wie wir bereits erwähnt haben, nutzen so gut wie alle Altersgruppen Glücksspiele.

Trotzdem ist ein deutlicher Unterschied bezüglich der Häufigkeit zu erkennen. Jüngere Personen spielen seltener als ältere Personen: Die Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren spielen nicht regelmäßig, da sie nicht jede Woche angegeben haben. Anders verhält es sich mit den Personen der Altersgruppe über 45 Jahren. Diese spielen laut eigenen Angaben auf jeden Fall wöchentlich. Hierbei schwankt jedoch die Häufigkeit, da einige nur einmal pro Woche angaben, während andere Spieler sogar fünfmal pro Woche spielen. Der von der Studie ermittelte allgemeine Durchschnitt lag bei fünf Spieleinheiten pro Woche. Interessant ist zudem, dass keine Altersgruppe angegeben hat, dass sie seltener als vor ein paar Jahren spielen. Stattdessen blieb die Häufigkeit des Spielens entweder gleich oder sie hat sich sogar erhöht.

Ausgaben sind für Glücksspielunternehmen sehr wichtig

Um herauszufinden, wie hoch das Risiko eines finanziellen Schadens ist, hat die Studie auch erfragt, wie hoch die Einsätze im Durchschnitt ausfallen. 54 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht mehr als 20 Pfund pro Woche ausgeben, während nur vier Prozent mehr als 100 Pfund pro Woche ausgeben. Höhere Einsätze werden nur von einem Prozent aller Spieler ausgegeben – pro Woche versteht sich. Bedenklich erscheint jedoch, dass es auch viele Personen gibt, die gar keine Einsätze angegeben haben. Das lag nicht daran, dass sie keine Auskunft geben wollten. Sie wussten nicht, wie viel sie pro Woche für Glücksspiele ausgeben. Das ist die Gruppe der Spieler, die gefährdet sind, eine Spielsucht zu entwickeln. Zusätzlich hat diese Gruppe das erhöhte Risiko, hohe Verluste zu erspielen und somit einen finanziellen Schaden zu erleiden. Eine neue Gesundheitskampagne zur Spielsucht soll genau hier ansetzen.

Die Befragten aller Spieler haben jedoch auch positive Aspekte ermittelt: So gab ein Drittel der Befragten an, dass sie bereits versucht hätten, das Glücksspiel einzuschränken. Hierbei handelt es sich um Personen, die das Risiko der Glücksspiele erkannt haben. Diesbezüglich kam heraus, dass jüngere Personen vermehrt versuchen, das Glücksspiel einzudämmen. Angesichts dessen, dass andere Studien stets ermittelt haben, dass jüngere Personen der größten Gefahr ausgesetzt sind, eine Sucht zu entwickeln, ist das Ergebnis der Studie als positiv zu werten.

Der Beitrag wurde am 10.8.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
News teilen: