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In Touch Games muss 6,1 Millionen GBP Strafe bezahlen

Die britische Glücksspielaufsichtsbehörde ist bekannt dafür, dass sie bei einem Fehlverhalten extrem hohe Strafen festsetzt. Das bekommt nun der Glücksspielanbieter In Touch Games zu spüren, denn dieses Unternehmen muss nun über sechs Millionen GBP Strafe bezahlen. Wie die UKGC berichtet, hätte der Glücksspielanbieter dies jedoch verhindern können, da er bereits im letzten Jahr negativ auffiel.

Mehrere Scheine der britischen Währung liegen gestapelt übereinander.

Der Glücksspielanbieter In Touch Games hat seit 2019 mehrmals gegen die Geldwäschegesetze und gegen seine soziale Verantwortung verstoßen. Deshalb trifft ihn eine Geldstrafe in Millionenhöhe. (©moneycortex/Pixabay)

UKGC stellte Verstoß gegen Geldwäschevorschriften fest

Zwar setzt die UKGC häufig hohe Strafen fest, diese sind jedoch immer an einen bestimmten Verstoß gebunden. Im Falle des Glücksspielkonzerns In Touch Games handelt es sich darum, dass der Glücksspielanbieter bestimmte Punkte des Geldwäschegesetzes nicht eingehalten hat. Zugleich fand damit auch ein Verstoß gegen die Spielersicherheit statt. Das mag auch der Grund sein, weshalb die UKGC eine derart hohe Strafe festgesetzt hat, da zwei große Bereiche betroffen sind. Doch um welche Bereiche handelt es sich? Der Pressemitteilung von UKGC zufolge wurde zum Beispiel des Öfteren nicht überprüft, wenn ein Spieler eine hohe Summe einzahlte oder eine hohe Summe verlor. In beiden Fällen hätte der Glücksspielanbieter überprüfen müssen, woher das Geld stammt.

Nachdem diese Überprüfung nicht stattfand, wurden zwei Bereiche verletzt: Die soziale Verantwortung, nachdem sich bei einer zu hohen Einzahlung der Spieler verschulden kann. Um das zu verhindern, müssen Spieler nachweisen können, dass sie sich diese Einzahlungen leisten können. Auf der anderen Seite dient die Überprüfung der Einkommensquelle dazu, Geldwäsche zu verhindern. Immerhin könnte das Geld von kriminellen Handlungen stammen.

In Touch Games hält eigene Richtlinien nicht ein

Glücksspielunternehmen müssen sich zuerst an die Richtlinien halten, die ein Land festgesetzt hat. Hinzu kommen Vorschriften, die von der Glücksspielaufsichtsbehörde ins Leben gerufen werden. Wer sich an beide Gesetze beziehungsweise Regeln nicht hält, muss mit einer Verwarnung oder gar einer Geldstrafe rechnen. Allerdings gibt es weitere Regelungen und Vorschriften, an die sich ein Glücksspielunternehmen halten muss, und zwar handelt es sich hierbei um die selbst kreierten und festgesetzten Regeln. Mit diesen Eigenkreationen möchte ein Glücksspielanbieter zu verstehen geben, dass er um seine Spieler besorgt ist und einen weitaus umfangreicheren Spielerschutz bieten möchte als dieser über die Regierung vorgegeben wird.

Nun geht im Endeffekt jeder davon aus, dass diese selbst erfundenen Regeln vom Glücksspielkonzern eingehalten werden. Auf In Touch Games trifft dies aber nicht zu, denn auch in diesem Bereich wurde ein Fehlverhalten festgestellt. So müsste eigentlich ein Spieler überprüft werden, wenn er in einem Jahr 10.000 Pfund eingezahlt und zudem verloren hat. Die UKGC hat jedoch festgestellt, dass diese Vorschrift nicht eingehalten wurde. Zumindest wurde nachweislich nicht überprüft, woher das eingezahlte und verlorene Geld stammt. Ebenso wurde ohne Kontrolle akzeptiert, wenn ein Spieler ein bestimmtes Monatsgehalt angegeben hat.

Weitere Versäumnisse bezüglich Geldwäsche

In Großbritannien gibt es weitere Vorschriften bezüglich der Geldwäsche, weshalb es nicht reicht, wenn ein Spieler bezüglich der Einkommensquelle und vor allem bezüglich der regelmäßigen Einkommenshöhe überprüft wird. Sogenannte politisch exponierte Personen bedürfen einer strengeren Überprüfung, was jedoch vom betroffenen Glücksspielunternehmen nicht wahrgenommen wurde. Ebenso müssen alle Spieler, die mit politisch exponierten Personen verwandt sind oder eng zusammenarbeiten, stärker kontrolliert werden.

Ferner wurden die Vorschriften in Bezug auf Terrorismusfinanzierungs-Risikobewertung nicht eingehalten. All dies führte dazu, dass die britische Glücksspielaufsichtsbehörde die hohe Strafe ansetzte. Es ist jedoch nicht so, dass dies die einzigen Verstöße sind. So hat sich der Glücksspielkonzern erst Wochen später bei einem Spieler gemeldet, obwohl dessen unsicheres Spielverhalten erkannt wurde. Aber: Bereits im Jahr 2019 erhielt das Unternehmen eine Strafe in Höhe von 2,2 Millionen GBP, da eine lange Liste an Verfehlungen vorlag.

Ähnliches Verhalten im Jahr 2019

Die 2,2 Millionen GBP, die In Touch Games im Jahr 2019 gezahlt hat, beziehen auf ähnliche oder gleiche Vorfälle. Die UKGC hat damals festgestellt, dass der Glücksspielanbieter mehrere Vorschriften bezüglich der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung nicht einhielt. Auch bestimmte Lizenzbedingungen wurden missachtet – zusätzlich zu Regeln bezüglich der Vermarktung und Kundeninteraktion. Aufgrund der Schwere der Verstöße wurde nicht nur die Geldstrafe verhängt, sondern zusätzlich eine Bedingung, die an die Betriebslizenz geknüpft wurde. Beides sollte verhindern, dass erneut die gleichen Verstöße oder andere Verstöße geschehen. Nachdem diese Abmahnung nicht den gewünschten Erfolg brachte, hat sich die UKGC für die enorm hohe Strafe entschieden.

2019 hatte In Touch Games zudem versprochen, dass in der Zukunft keine weiteren Verstöße mehr möglich sein werden und dass das Unternehmen eng mit der UKGC zusammenarbeitet. Auch diese Versprechen hat das Unternehmen nicht eingehalten. Ansonsten wäre es in den letzten Jahren nicht zu einer weiteren Strafe gekommen: Im Jahr 2021 hat In Touch Games erneut eine Geldstrafe erhalten, und zwar in Höhe von 3,4 Millionen GBP. Wie es aussieht, wurden diese beiden Geldstrafen nicht ernst genommen, weshalb die UKGC nun eine doppelt so hohe Strafe aussprach. Zuletzt wurde von der UKGC auch das Unternehmen Betfred hart abgestraft.

Welche Online-Casinos bietet In Touch Games?

In Touch Games ist ein Glücksspielanbieter, der seinen Sitz in Großbritannien hat – genauer gesagt in Birmingham. Deshalb wundert es kaum, dass der Konzern die meiste Erfahrung mit Online-Casinos in diesem Land gemacht hat. Bekannt sind zum Beispiel Bonus-Boss, Cashmo, Jammy Monkey und Slot-Fabrik. Insgesamt sind es laut UKGC elf Online-Casinos, die In Touch Games anbietet. Somit sind sehr viele Spieler vom Fehlverhalten betroffen. Die britische Aufsichtsbehörde hat jedoch noch nicht bekannt gegeben, bei welchen Portalen die Verstöße festgestellt wurden. Somit kann nicht abgeschätzt werden, wie viele Spieler in der Tat betroffen sind. Nachdem das Unternehmen bereits seit 2010 Lizenzen besitzt, könnte es sich um einen großen Spielerkreis handeln.

Zu den Lizenzen zählen unter anderem die Bereiche Casino, Bingo und Glücksspielsoftware. Somit sind alle wichtigen Glücksspielbereiche abgedeckt, die auf die elf Portale aufgeteilt werden. Ob alle dahinter stehenden Lizenzen mit deren Bedingungen künftig eingehalten werden, lässt sich derzeit nicht voraussagen. Ebenso wenig lässt sich erahnen, welche Strafe als nächstes angesetzt wird, falls erneut Verstöße passieren.

Der Beitrag wurde am 3.2.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , veröffentlicht.
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