Startseite

UKGC setzt hohe Strafe gegen Lindar Media fest

In letzter Zeit kommt es verstärkt zu Geldstrafen, die gegen lizenzierte Glücksspielunternehmen ausgesprochen werden. Dies verwundert, da diese vor einer Genehmigung ausführlich geprüft werden und nur dann eine Lizenz erhalten, wenn sie als sicher gelten. Nachdem jedoch alle Glücksspielaufsichtsbehörden die Aufgabe besitzen, alle Betreiber von Online-Casinos regelmäßig zu kontrollieren, wurde nun ein Verstoß beim Anbieter Lindar Media festgestellt. Die Folge hiervon: Eine Geldstrafe von knapp 800.000 Euro.

Birmingham – der Sitz der Gambling Commission.

Bei festgestellten Verstößen reagiert die UKGC nicht zimperlich und setzt häufig hohe Geldstrafen fest. Aufgrund mehrerer Verstöße muss nun das Glücksspielunternehmen Lindar Media 800.000 Euro zahlen. (©12019/Pixabay)

Grund der Überprüfung lag in Konformitätsbewertung

Letztes Jahr im September hat die für Großbritannien zuständige Aufsichtsbehörde UKGC eine Konformitätsbewertung des Online-Casinos MrQ vorgenommen. Hinter diesem Online-Casino steht der Glücksspielanbieter Lindar Media, ein innovatives Technologieunternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, kundenorientierte Produkte zu entwickeln. Zu solch einem Produkt zählt das Online-Casino MrQ, das lediglich drei Glücksspielarten bietet: Slots, klassische Casinospiele und Bingo. Zu den klassischen Casinospielen zählt Roulette und Blackjack. Selbstverständlich gibt es verschiedene Varianten, damit jeder Spieler auf seine Kosten kommt. Aus diesem Grund befinden sich unter den Slots beliebte und bekannte Spiele, wie beispielsweise Starburst. Zudem gibt es im Online-Casino Megaways und Jackpot-Spiele. Insgesamt befinden sich 900 Spiele im Online-Casino.

Nach der Konformitätsbewertung hat die Gambling Commission einige Verstöße festgestellt. Diese betreffen in erster Linie die soziale Verantwortung und Geldwäsche. Laut UKGC hat Lindar Media gegen eigene Verhaltenskodizes und gegen Lizenzbedingungen verstoßen. In erster Linie handelt es sich jedoch um Vorschriften, die im Zusammenhang mit der Überprüfung der eigenen Kunden stehen. Diese müssen immerhin des Öfteren überprüft werden, und zwar aus mehreren Gründen. Um die eigene soziale Verantwortung ernst zu nehmen und zu verhindern, dass Spieler eine Spielsucht oder eine Überschuldung erleiden, müssen die Kunden in regelmäßigen Abständen bewertet werden. Hierbei scheint das Unternehmen Fehler gemacht zu haben.

Vorschriften bezüglich Geldwäsche wurden nicht eingehalten

So müssen die Spieler dahin gehend überprüft werden, welche Beträge sie einzahlen und wie oft sie spielen. Davon liese sich das Risiko, eine Sucht und eine Überschuldung zu erleiden, ableiten. Solche notwendigen Überprüfungen waren bei Lindar Media nicht immer effektiv. Das lag daran, dass ein Kontakt zum Spieler erst dann gesucht wurde, wenn dieser auffallend hohe Beträge einzahlte oder in einer zu schnellen Geschwindigkeit spielte. Abgesehen hiervon hat die UKGC bezüglich der sozialen Verantwortung einen Verstoß festgestellt, da die Kommunikation mit der Behörde nicht immer eingehalten wurde: Wenn ein wichtiger Mitarbeiter das Unternehmen verlässt oder anders besetzt wird, müsste die Commission innerhalb einer kurzen Frist informiert werden. Als letztes Jahr der Leiter für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften aus dem Unternehmen ausschied, wurde die UKGC nicht informiert.

Sobald es um die Einhaltung von Vorschriften bezüglich Geldwäsche geht, müssten die Glücksspielunternehmen ebenfalls eine detaillierte Überprüfung der Spieler vornehmen. Hierbei machte Lindar Media den Fehler, neue Spieler generell mit einem niedrigen Risiko einzustufen. Dieses Vorgehen wäre laut UKGC bereits deshalb falsch, weil Bürger bestimmter Länder mit einem höheren Risiko für Geldwäsche bewertet werden müssten. Ebenfalls gibt es verschiedene Situationen, die auf Geldwäsche hindeuten, die jedoch vom Glücksspielanbieter nicht erkannt wurden. Die UKGC moniert zudem, dass das Einzahlungslimit bei MrQ zu hoch wäre: Die Spieler könnten ohne Probleme 10.000 Pfund einzahlen und auch verlieren. Dieses Limit wäre eindeutig zu hoch angesetzt.

Zum Vergleich: In den deutschen Online Spielotheken dürfen lediglich 1000 Euro monatlich eingezahlt werden. Das MrQ zählt zwar nicht zu der steigenden Zahl an illegalen Anbietern in Großbritannien, jedoch sind klare Verletzungen der Vorschriften festgestellt worden.

Die Reaktion von Lindar Media

Wie Medien berichten, wurde die oben erwähnte Strafe nicht einseitig festgesetzt. Es scheint eher der Fall zu sein, dass diese Summe verhandelt wurde. Das wiederum könnte daran liegen, dass Lindar Media die Verstöße zum Teil zugab und diese damit erklärte, dass sie in einem Zeitraum der Wachstumsphase geschehen seien. Inzwischen wären jedoch diese Verstöße behoben und die eigenen Richtlinien für ein sicheres Glücksspiel wären verbessert worden. Ob dies der Fall ist oder nicht lässt sich erst in naher Zukunft abschätzen. Die UKGC wird mit Sicherheit dieses Unternehmen öfter oder strenger kontrollieren. Bis dahin muss das Unternehmen jedoch an einer weiteren Kritik arbeiten: Das Unternehmen lies von anderen Unternehmen die Werbung kreieren und erlaubte diesen Unternehmen, Cartoons für die Werbung zu verwenden. Die Werbebedingungen für die deutschen Wettanbieter sind deutlich strenger reguliert und dürfen nicht auf Minderjährige ausgerichtet sein.

Nachdem jedoch unter Kindern beliebte Figuren wie King Kong, Spiderman und weitere Figuren verwendete, hatte die UKGC das Gefühl, dass sich hierdurch Kinder angesprochen fühlen könnten. Laut Lindar Media wusste das Unternehmen nichts davon und hätte sofort nach der entsprechenden Information die Werbung ändern lassen. Abgesehen von dieser Situation, die von der UKGC als nicht sozialverträgliche Werbung bezeichnet wird, wurde beim Glücksspielanbieter ein weiterer Verstoß festgestellt: Lindar Media hat wohl nicht die erforderlichen Beiträge geleistet, die alle Glücksspielunternehmen leisten müssen. Diese Beiträge werden nicht nur für Präventionszwecke verwendet. Sie werden an die Forschung über Glücksspiele weitergeleitet und sollen bei der Behandlung von glücksspielsüchtigen Personen eingesetzt werden. Dank dieses Versäumnisses wird die zu zahlende Strafe sozialen Zwecken zur Verfügung gestellt.

Noch keine abschließende Bewertung vorhanden

Trotz dieser Informationen und den festgestellten Verstößen wäre die UKGC derzeit noch nicht in der Lage, eine detaillierte Bewertung vorzunehmen. Wann mit solch einer zu rechnen ist und wann die nächste Kontrolle der bei Lindar Media veränderten Vorschriften vorgenommen wird, hat die UKGC noch nicht verraten. UKGC ist jedoch bekannt für ihr strenges Vorgehen und dafür, stets hohe Strafen festzusetzen. Allerdings musste nicht jeder Glücksspielanbieter in der jungen Vergangenheit eine so hohe Strafe bezahlen wie nun Lindar Media. Das lässt vermuten, dass die Verstöße entweder bereits Schäden bei den Spielern verursacht hat oder als entsprechend gefährdend eingestuft werden.

Nähere Informationen als die oben erwähnten, dass Lindar Media sozusagen Verfahrensfehler begangen hat und ihre Kontrolle gegenüber den eigenen Kunden und auch in Bezug auf offizielle AML-Vorschriften nicht eingehalten hat, wurden bislang nicht bekannt. Es wurde nur veröffentlicht, dass das Unternehmen viel zu spät reagiert hätte, und zwar erst dann, wenn die Spieler bereits hohe Summen verloren hatten.

Der Beitrag wurde am 14.10.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , veröffentlicht.
News teilen: