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Erneute Strafe für Crown Casinos

Seit geraumer Zeit kann über die Medien nachverfolgt werden, dass sich die Betreiber der Crown Casinos in Australien nicht an die Gesetze hielten und unter anderem Geldwäsche zuließen. All das führte bereits zu mehreren Geldstrafen, die nicht als gering zu bezeichnen sind. Zudem wurde die Geschäftsführung durch neue Mitarbeiter ersetzt, damit sich das Casino rehabilitieren kann. Doch nun kam erneut die Meldung, dass das Casino eine Rekordstrafe in Höhe von 450 Millionen US-Dollar erhalten könnte.

Links hält eine Hand mehrere 100-Euro-Scheine, während auf der rechten Seite ein Gerichtshammer auf der Holzplatte liegt - dahinter ist ein Mann.

Aufgrund dessen, dass Crown Casinos bestimmte Spieler falsch einschätzte, wurde Geldwäsche ermöglicht. Hinzu kommen weitere Vergehen – insgesamt mehr als 500. Hierfür wurde vor dem Gericht eine Strafe von 450 Millionen Dollar beantragt. (©geralt/Pixabay)

Angelegenheit derzeit vor Gericht

Der Grund, weshalb sich die Betreiber der Crown Casinos vor dem Bundesgericht befinden, liegt an der australischen Aufsichtsbehörde für Finanzkriminalität. Diese trägt die Abkürzung AUSTRAC und hat bei diesem Gericht beantragt, dass eine Strafe in Höhe von 450 Millionen US-Dollar festgesetzt wird. Als Begründung wurden die 546 Verstöße genannt, die sich in diesen Casinos angehäuft haben. Es handelt sich hierbei um die Casinos in Perth und Melbourne. Gerade erst wurde das Casino in Melbourne zu einer Geldstrafe verurteilt und nun folgt schon wieder ein neues Gerichtsverfahren. Viele dieser Verstöße wurden bereits früher bekannt, in erster Linie die Vorwürfe bezüglich Geldwäsche. Diese Vorwürfe führten dazu, dass die Geschäftsführung Änderungen unterzogen wurde, damit die Casinos beweisen können, dass sie ihren Verpflichtungen gegenüber der Spieler nachkommen und damit sie beweisen können, dass sie es verdient haben, eine Lizenz zu besitzen.

Zwischenzeitlich war es ruhig um das Crown Casino, da die geforderten Änderungen umgesetzt wurden. Doch nun wird alles vor Gericht erneut erläutert und es kommen neue Tatsachen ans Licht. So geht es bei den über 500 Verstößen nicht nur um Geldwäsche, es werden auch die bereits früher kritisierten Vergnügungsreisen verhandelt. So kam unter anderem heraus, dass es private Casinoräume innerhalb der Crown Casinos gab. Diese wurden von anderen Unternehmen betrieben, zum Beispiel von SunCity, einem sogenannten Junket-Operator. Diese organisieren für reiche Personen Glücksreisen, obwohl es in Australien für japanische Bürger untersagt ist, in Casinos zu spielen.

Hohe Summen an Bargeld wurden eingezahlt

Nicht nur bei den Crown Casinos, sondern auch bei den privat betriebenen Räumen zahlten die Glücksspielfans enorm hohe Summen ein. Auch das wurde nun über die Gerichtsverhandlung bekannt. So wurde ein Fall erwähnt, in dem ein Spieler 1,5 Millionen Dollar einzahlte. Ein anderer zahlte „nur“ 700.000 Dollar ein. Ob diese Einzahlungen in den Räumen der Junket-Operators oder direkt im Crown Casino stattfanden, lässt sich den Medien nicht entnehmen. Interessant ist jedoch ein weiterer Fall, in dem ein Mitarbeiter des Casinos auf einem Parkplatz mehrere Hunderttausend Dollar einer anderen Person übergab. Solche Beobachtungen werden logischerweise sofort mit Geldwäsche in Verbindung gebracht. Gerade erst wurden die Geldwäschegesetze in Europa verschärft und auch in Australien wird alles getan um Geldwäsche in Casinos zu verhindern.

Obwohl all dies bereits vor Jahren bekannt wurde und sogar die Polizei immer wieder Verstöße feststellte und ihre Besorgnis äußerte, änderte sich scheinbar nichts an der Geschäftspraxis. Detailliert betrachtet handelt es sich um den Zeitraum von 2016 bis 2020. Nachdem sich in dieser Zeit derartige Fälle häuften und die Geschäftsleitung nicht versuchte hatte, diese zu verhindern, steht nun die hohe Geldstrafe im Raum. Das Casino versuchte in der Gerichtsverhandlung, sich zu erklären. Sie hätten selbstständig ein Programm installiert, demzufolge Kunden mit hohem Risiko auf Geldwäsche und weiteren kriminellen Machenschaften hätten erkannt werden sollen. Allerdings stellte sich diesbezüglich heraus, dass das Programm nicht richtig funktionierte. AUSTRAC hat zum Beispiel 60 Kunden von Crown als potenziell gefährlich eingestuft, Crown tat dies scheinbar nicht.

Crown stufte Kunden falsch ein

Vor Gericht versucht jeder, sich zu verteidigen, so natürlich auch Crown. In diesem Fall scheint es fast so, als hätte sogar der Anwalt von AUSTRAC versucht, Crown zu verteidigen. Immerhin hat er darauf angesprochen, dass die Betreiber von Crown Casinos keinesfalls bewusst die Verstöße begangen hat. Anstelle eines Vorsatzes hätte nur Fahrlässigkeit vorgelegen. Das wiederum wollte der Richter nicht annehmen. Immerhin wurden die Kunden, die AUSTRAC als gefährlich einstuft, von Crown Casinos so nicht eingestuft. Vielmehr wurden bestimmte Gebiete als Gebiete mit einem geringen Geldwäscherisiko eingestuft. Um nun herauszufinden, ob tatsächlich nur Fahrlässigkeit oder Vorsatz vorliegt, wurden für die Verhandlung mehrere Tage angesetzt.

Wie es jedoch aussieht, war es bei Crown möglich, dass Geld in Papiertüten oder Kartons den Besitzer wechselten. Medien zufolge soll es so abgelaufen sein, dass das Geld sogar von fremden Personen zu fremden Personen wanderte. Hiergegen hätte die Geschäftsführung auf jeden Fall etwas unternehmen müssen. Deshalb kam es während der Gerichtsverhandlung dazu, dass Crown zugab, gewisse Gesetze nicht beachtet zu haben. Sie hätten die Risiken, die von den Kunden ausgingen, falsch eingeschätzt. Das läge jedoch zum Teil an fehlenden Überprüfungsprogrammen, die inzwischen von Crown installiert worden wären. Somit versucht Crown, die Schuld von sich zu weisen. Dem Richter scheint dies wenig zu interessieren, da Crown von seinem Verhalten aus finanzieller Sicht profitierte.

Strafe bezieht sich auf die Vergangenheit

Viele der oben erwähnten Verstöße sind inzwischen bei Crown nicht mehr möglich. So werden die Glücksspielreisen nicht mehr erlaubt, an denen ausländische und vermögende Personen teilgenommen haben. Auch die Zusammenarbeit mit Junket-Operators wie SunCity wurden längst eingestellt – auch deshalb, da SunCity geschlossen wurde. Trotzdem kam es dazu, dass vor über einem Jahr eine Geldstrafe gegen Crown ausgesprochen wurde. Damals wurde das Unternehmen gerügt, da es Kredit- und Debitkarten zum Ein- und Auszahlen erlaubt hatte. Dies ist oftmals nur als Online Casino Zahlungsmethode zugelassen, da hier eine Überprüfung der bereits getätigten Einzahlungen stattfindet. Ebenfalls vor knapp einem Jahr gab es die nächste Geldstrafe, da es Crown nach wie vor nicht möglich war, ein sicheres Glücksspiel zu bieten.

So gesehen handelt es sich nicht nur um Verstöße der Vergangenheit. Vielmehr ist es bei Crown generell ein Problem, ein sicheres Spielen zu ermöglichen. Inwiefern nun doch die Lizenz für Barangaroo gefährdet ist, wird die nächste Zeit zeigen. Diese Lizenz stand aufgrund der Verstöße auf dem Spiel und wurde deshalb zeitverzögert ausgesprochen. Immerhin galt zum Zeitpunkt der Lizenzausstellung das Casino nicht als vertrauenswürdig, weshalb auch keine komplette, sondern nur eine bedingte Lizenz erteilt wurde.

Der Beitrag wurde am 1.8.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern , , , , veröffentlicht.
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