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Europa: Diese Gesetzesänderungen haben die Länder im Jahr 2022 beschlossen

Der Jahreswechsel lohnt sich immer, um auf das vergangene Jahr zu blicken und zugleich den Blick in die Zukunft zu richten. Hierfür sind die durchgeführten Gesetzesänderungen der europäischen Länder perfekt geeignet, da sie beweisen, wie sinnvoll Änderungen sind, die jedoch erst in der Zukunft aktiv werden. Einige der Gesetzesänderungen wurden jedoch sofort wirksam und haben das Ziel, den Spielerschutz zu erhöhen. Deshalb möchten wir nun alle Änderungen vorstellen, die besonders wertvoll sind.

Ein weißes Paragrafenzeichen lehnt an einer Wand.

Gesetzesänderungen werden immer wieder notwendig, um die Sicherheit der Spieler zu erhalten oder zu erhöhen. (©geralt/Pixabay)

Gründe für die Gesetzesänderungen

Jedes Land hatte seinen eigenen Grund, weshalb das derzeit aktuelle Gesetz geändert wurde. In einigen Ländern war es so, dass das Gesetz seit mehreren Jahrzehnten bestand und damals kein Online-Casino bekannt war. Deshalb musste das Gesetz den modernen Begebenheiten angepasst werden. Andere Länder hingegen waren der Meinung, dass das aktuelle Gesetz keinen ausreichenden Spielerschutz bietet und deshalb überarbeitet werden musste. Als dritten Grund, weshalb ein Gesetz geändert wurde, nannten die Regierungen die Corona-Pandemie. Diese hatte gezeigt, dass vermehrt Spieler in einem Online-Casino spielten, nachdem die Spielstätten vor Ort geschlossen waren. Das geänderte Verhalten der Spieler zwang die Regierungen, neue Regelungen bezüglich Einsatzlimit und Boni festzusetzen. Zudem haben einige Länder die Vorschriften bezüglich der Werbung geändert. Hinter all dem steht das Ziel, die Spieler und vor allem Minderjährige zu schützen.

Schweden senkt Einsatzlimits

Schweden hat festgestellt, dass die Spieler während der Corona-Pandemie nicht nur vermehrt spielen, sondern anders agieren. Um die Spieler vor einem finanziellen Schaden zu bewahren, hat sich die Regierung für den Schritt der Senkung der Einsatzlimits entschieden. Ursprünglich galt diese Idee während der Corona-Pandemie. Letztendlich hat die Regierung darüber diskutiert, das neu definierte Einsatzlimit auf Dauer aufrechtzuerhalten. Demzufolge dürfen schwedische Spieler nur noch 4000 SEK pro Woche setzen. Umgerechnet sind dies 363 Euro, die pro Woche gesetzt werden dürfen. Damit liegt Schweden immer noch über dem Einsatzlimit, das in Deutschland gilt: 1000 Euro pro Monat.

In Schweden ergibt sich jedoch ein kleines Problem: Es gibt kein Zentralregister, in dem die Einzahlungen gespeichert werden. Somit hat kein Glücksspielanbieter die Chance, die Höhe der getätigten Einsätze zu überprüfen. Zusätzlich zum Einsatzlimit wurden die Bedingungen für die Boni geändert: Glücksspielanbieter dürfen nur noch 100 SEK als Boni vergeben, das entspricht 9,70 Euro.

Britische Spieler gegen ein Einsatzlimit

So sinnvoll ein Einsatzlimit immer ist, so viele Probleme kann dieses mit sich bringen. Experten befürchten, dass Spieler ein Einsatzlimit nicht akzeptieren und sich in diesem Fall an illegale Anbieter wenden. Diese wenden in der Regel die Gesetze mit deren Einschränkungen nicht an. Wendet sich ein Spieler an diese Angebote, liegt laut Regierung ein geringerer Spielerschutz vor. Um das zu verhindern, ist die britische Regierung noch am planen, ob sich ein Einsatzlimit lohnt oder nicht. Einer Studie zufolge, die von der Betting and Gaming Council in Auftrag gegeben wurde, befürchten 64 Prozent der Bevölkerung, dass ein gesetzliches Einsatzlimit nur dazu führt, dass illegale Online-Casinos genutzt werden.

Würde dies eintreffen, kann dies zu einem Problem führen. Bereits jetzt spielen 460.000 Personen bei nicht lizenzierten Anbietern. Um dem entgegenzuwirken, hat die britische Regierung eine weitere Idee auf Lager: Jeder kann auf Antrag ein höheres Limit erhalten, wenn er ein entsprechendes Einkommen nachweist. Somit würden über ein gesetzliches Limit diejenigen geschützt werden, die weniger verdienen.

Irland passt sich allgemeinen Vorschriften an

Irland hat ebenfalls einen neuen Gesetzentwurf vorgestellt. Mit diesem passt sich das Land anderen europäischen Ländern an: Es soll in Zukunft eine eigene Glücksspielbehörde geben, die nicht nur für die Vergabe der Lizenzen zuständig ist, sondern auch die Einhaltung der Vorschriften überprüft. Die Anbieter, die gegen das Gesetz verstoßen, dürfen mit einer Strafe rechnen. Ebenfalls denkt die irische Regierung an ein Zentralregister, in dem sich die Spieler selbst anmelden dürfen. Solch ein Eintrag bedeutet, dass der Spieler gesperrt ist. Damit die selbst gewählte Sperre funktioniert, muss jeder Glücksspielanbieter die Einträge überprüfen.

Abgesehen von diesen neuen Regeln, die andere Länder wie Deutschland bereits installiert haben, möchte die Regierung in Irland die Nutzung von Kreditkarten verbieten. Immerhin kann mit einer Kreditkarte das eigene Girokonto überzogen werden, und das soll verhindert werden. Nicht zuletzt plant die irische Regierung Werbeeinschränkungen, um in erster Linie Minderjährige vor Glücksspielen zu schützen.

Dänemark erlässt neue Leitlinien

Auch Dänemark hat das Ziel verfolgt, den Schutz der Spieler zu erhöhen und hat deshalb die aktuellen Leitlinien überarbeitet. Mit den Neuerungen appelliert das Land an alle Glücksspielanbieter, ihre Verantwortung gegenüber ihren Kunden erst zu nehmen. Im Detail bedeutet es, dass nicht nur alle Spieler hinsichtlich ihres Spielverhaltens kontrolliert werden müssen. Es muss jedem Spieler die Chance gegeben werden, eigene Einsatzlimits festzulegen. Diese dürfen pro Tag, pro Woche oder pro Monat festgelegt werden. Um insbesondere Spieler mit einer Spielsucht zu schützen, gibt es strengere Regeln bezüglich gewährter Boni.

So muss in Zukunft immer hinterfragt werden, weshalb ein Spieler einen Boni anfordert. Hierbei muss immer beachtet werden, dass viele Spielsüchtige einen Bonus verlangen, um weiter spielen zu können. Diese Personengruppe muss besonders gut in den Fokus genommen werden. Abgesehen hiervon sollen Anbieter in Dänemark alles unternehmen, um eine Spielsucht von Beginn an zu verhindern.

Liechtenstein wählt Sonderweg

Liechtenstein hat einen Sonderweg gewählt, um die eigenen Bürger zu schützen. In diesem Land wurde nicht das aktuelle Gesetz geändert, sondern die Abgabe- und Steuersätze für Casinobetreiber. Durch diese Erhöhung sollte die Wirtschaftlichkeit einiger Casinos vor Ort reduziert werden. Die Hoffnung lag darin, dass hierdurch einige Casinos schließen und sich somit die Gesamtzahl aller in Liechtenstein vorhandenen Casinos reduziert. Das gelang der Regierung bereits, da inzwischen ein Casino geschlossen hat: Casino Maximus in Schaan. Dieses Casino hatte erst vor wenigen Monaten geöffnet und wurde erst kürzlich von seinem neuen Besitzer übernommen. Aufgrund der hohen Konkurrenz kam der Betreiber des Casinos zu dem Schluss, dass es sich nicht lohnt und hat deshalb für immer das Casino geschlossen.

Der Beitrag wurde am 9.1.2023 in dem Magazin von Betrugstest.com unter den Schlagwörtern veröffentlicht.
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